„Haben uns diese Situation selbst eingebrockt“

Interview mit Mark Uth

Mark Uth wechselte im Sommer vom SC Heerenveen zur TSG Hoffenheim. Der 24-Jährige Vollblutstürmer kam mit der Empfehlung von 15 Saisontoren in der niederländischen Ehrendivision sowie fünf Treffer in der Europa League in den Kraichgau. Er erhielt einen Dreijahresvertrag bis zum 30. Juni 2018 und sollte die Lücke schließen, die Anthony Modeste nach seinem Wechsel zum 1. FC Köln hinterlassen hat. In den Vorbereitungsspielen gab er eine gute Figur ab und scheut keineswegs eine klare Ansage an die Konkurrenz: „Ich bin gekommen, um zu spielen.“

Hier der erste Teil des Interviews – Fortsetzung folgt am Donnerstag.

bwa-sport.de: Mit Ihren bisherigen Bundesliga-Einsätzen können Sie noch nicht zufrieden sein. Waran liegt´s?
Mark Uth: Aufgrund der Tatsache, dass wir in der Offensive nicht allzu erfolgreich waren, wurde sehr oft gewechselt. Dennoch bin ich froh über meine Einwechselung und mein erstes TSG-Tor in Ingolstadt. Ich werde weiter hart an mir arbeiten. Ich weiß, dass ich noch deutlich zulegen muss, um da hin zu kommen, wo ich mich gerne selbst sehen möchte.

Der Unterschied zwischen der holländischen zur deutschen Liga?
Uth: In Deutschland ist die Trainingsintensität deutlich höher. In Holland werden sehr viele junge Talente in die Profivereine hochgezogen. Mitunter spielen da finanzielle Gründe eine Rolle, denn große Transfers sind eher eine Seltenheit.

Zu Saisonbeginn hieß Ihre Kampfansage: „Ich bin gekommen, um zu spielen!“
Uth: Ich gebe in jedem Training weiterhin Vollgas, biete mich an, mache auf mich aufmerksam. Letztendlich entscheidet der Trainer, wer spielt.

Wie erklären Sie die außergewöhnliche Ladehemmung in den bisherigen Saisonspielen?
Uth: Wir spielen viel zu wenige Torchancen heraus. Und wenn wir welche haben, dann nutzen wir diese nicht entschlossen genug. Die ganze Problematik ist eine Mischung zwischen beidem. Wir müssen uns das Glück eben noch hart erarbeiten, versuchen über den Kampf zum Spiel zu finden. Uns wird nichts geschenkt und wir müssen alles investieren, um möglichst viele Punkte zu holen.

Auch die Neuzugänge konnten bislang noch nicht die Erwartungen erfüllen, keiner hat sich bisher einen Stammplatz erkämpft.
Uth: Klar hätte das für uns alle besser laufen können. Ich bin mit mir selbst auch nicht zufrieden – alle sind es nicht.

Der Druck auf dem letzten Tabellenplatz wird Woche für Woche größer. Wie geht man damit um?
Uth: Man konnte vor der Saison mit dieser Situation nicht rechnen. Wir müssen sie aber annehmen, da wir sie uns selbst eingebrockt haben. Als Mannschaft müssen wir aus dem Loch wieder heraus kommen. Der neue Trainer wird uns dahingehend helfen.

Über ein Mentalitätsproblem, verwöhnten und lustlosen Profis in einer Wohlfühloase war zu lesen.
Uth: Lustlosigkeit ist völliger Schwachsinn. Wir trainieren und arbeiten hart, um aus dieser Situation wieder heraus zu kommen. Die Voraussetzungen und Gegebenheiten sind hier optimal dafür.

Fotos: Kraichgaufoto und BWA

Interview Teil 2 folgt morgen

Blick nach vorn, Von links: Süle, Schwegler und Uth gegen Werder Bremen, Beim Golfen zusammen mit Tobias Strobl (re.), Perfekte Abschlagshaltung - der Blick nach vorn gerichtet, Uth im Zweikampf mit Bayerns Vidal, und Mark Uth setzt sich gegen seinen Bremer Gegenspieler durch

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