Hält Sandhausens Erfolgsserie auch in der Bundeshauptstadt?

SVS gastiert im Verfolgerduell bei Union Berlin

Zum zweiten Auswärtsspiel in Folge tritt der SV Sandhausen am Samstag um 13 Uhr im Stadion an der Alten Försterei bei Union Berlin an. Bei dem Vorhaben, weiter an die Aufstiegsränge heran zu schnuppern, müssen die Kurpfälzer dabei auf Linksverteidiger Leart Paqarada verzichten, der beim 1:0-Erfolg in Kaiserslautern seine fünfte Gelbe Karte sah und somit gesperrt ist. Doch auch diese personelle Schwächung, die laut Paqarada unberechtigt ist, „da es nicht mein Foul war, was mein Gegenspieler auch zugegeben hat“ wird der SVS wohl wieder wegstecken, genauso wie man in Kaiserslautern den kurzfristigen Ausfall von Daghfous sowie die Ausfälle von Leistungsträgern wie Zejnullahu, Klingmann, Kulovits, Gipson und Wooten wegsteckte. Präsident Jürgen Machmeier konnte sich nur wiederholen: „Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft, wie sie immer wieder Nackenschläge wegsteckt. Was dieses Team für eine Mentalität hat, das ist einfach nur brutal. Nach der taktischen Umstellung zur zweiten Halbzeit war der Sieg verdient“.

Kopfballduell im Berliner Strafraum

Magere Torausbeute sorgt dennoch für reichlich Punkte

Der SVS hatte aufd em Betzenberg die besseren Chancen und belohnte sich durch das Debüt-Tor von Mittelfeldspielers Philipp Förster. Auch das zweite Tor nach der Winterpause, wo der SVS bei einem Torverhältnis von 2:1 in fünf Spielen acht Punkte holte, wurde somit nicht von einem Stürmer erzielt. Erfolgstrainer Kenan Kocak: „Wir dürfen nicht den Fehler machen, auf unsere Stürmer einzuprügeln. Wir verteidigen gemeinsam und sollten auch in der Lage sein, gemeinsam Tore zu schießen“. Mittelfeldspieler Denis Linsmayer ließ sich nach dem Auswärtssieg entlocken: „Unser Weg ist noch nicht zu Ende“, und mit bereits 35 Punkten auf dem Konto kann man langsam aber sicher mindestens die Planungen für eine siebte Zweitliga-Saison angehen. Das kommende Spiel bei Union Berlin ist somit auch als Verfolgerduell auf Platz 3 zu titulieren. Vorausgesetzt der SVS verteidigt ähnlich gut und mit Leidenschaft wie in Kaiserslautern, ist in der Bundeshauptstadt durchaus etwas zu holen.

Mit Teamgeist und mannschaftlicher Geschlossenheit möchte der SVS in Berlin punkten

Union steht für reichlich Tore

Dennoch muss man bei den Kurpfälzern gewarnt sein vor dem treffsichersten Sturmduo der Liga auf Seiten der Unioner. Das Berliner Eigengewächs Steven Skrzybski mit zehn Toren sowie Sebastian Polter mit zwölf Saisontoren sorgen in jedem gegnerischen Strafraum für Unruhe. Auf der anderen Seite sorgt die in dieser Saison anfällige Defensive mit 32 Gegentoren dafür, dass einer der Top-Aufstiegsfavoriten nur im Mittelfeld der Tabelle angesiedelt ist. Um den Traum von der Ersten Liga zu verwirklichen, rüstete der Tabellenvierte der Vorsaison weiter auf und zog hochkarätige Neuzugänge wie Abwehrchef Marc Torrejon vom SC Freiburg sowie Mittelfeldspieler Akaki Gogia von Dynamo Dresden, der aber gegen den SVS wegen einer Gelbsperre pausieren muss, an Land.

Der Erfolg blieb trotz Trainerwechsel bisher aus

Anfang Dezember musste Trainer Jens Keller überraschend seinen Stuhl für Andre Hofschneider, der eine lange Union-Erfahrung als Spieler oder Interimstrainer aufzuweisen hat, räumen. Union lag zwar auf Platz 4, aber Keller wurde dennoch unter anderem vorgeworfen, dass der interne Konkurrenzdruck fehlt, obwohl der Kader deutlich verbreitert wurde. Hofschneider stellte unter anderem von einer Vierer- auf eine Dreier-Abwehrkette um, doch der gewünschte Erfolg bleibt bei nur einem Sieg aus sieben Partien bisher aus, und Union rutschte um sechs Plätze ab. Nach dem letzten Heimspiel schien mit dem 3:1-Erfolg gegen Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf eine Wende eingeleitet zu sein, doch am vergangenen Sonntag musste das Hofschneider-Team trotz einer Ballbesitzquote von 66:34 % mit dem 0:1 in Braunschweig wieder einen Rückschlag einstecken.

Auswärtsbilanz in der Bundeshauptstadt ist ausbaufähig

Bei den Köpenickern gab es für das Team vom Hardtwald bisher wenig zu holen. Elf Mal trafen die beiden Mannschaften im Unterhaus aufeinander. Sechsmal gewann Union, viermal Sandhausen, eine Partie endete mit einem Remis. Ebenso die beiden Drittliga-Partien in der Saison 2008/09, als der SVS seinen bisher einzigen Auswärtspunkt gegen die Berliner einfuhr.

Fotos: BWA

 

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