Nach zwei Auswärtsspielen können sich die Fans der TSG Hoffenheim wieder auf ein Heimspiel in Sinsheim freuen. Am Sonntag empfängt das Team von Trainer Nagelsmann um 15.30 Uhr Tabellenschlusslicht 1. FC Nürnberg. Angesichts der Tabellensituation und der Tatsache, dass die Gäste aus Franken seit 18 Bundesligaspielen sieglos sind, wäre alles andere als ein Heimerfolg eine Überraschung. Dass es nicht ganz so einfach wie beim 3:0 vor drei Wochen gegen völlig überforderte Hannoveraner wird, bekräftigte TSG-Trainer Nagelsmann bei der heutigen Pressekonferenz: „Ich habe Nürnberg in der Hinrunde stabiler eingeschätzt als sie es aktuell sind. Ihre Saison läuft nicht zu ihrer Zufriedenheit. Unter dem neuen Trainer Boris Schommers haben sie sich defensiv stabilisiert und nicht viele Chancen zugelassen. Ich kenne Boris schon etwas länger. Er ist ein intelligenter Trainer. Sie wissen, dass sie gewinnen müssen, daher könnte es sein, dass sie etwas offensiver spielen als in den vergangenen Wochen.“
Heimsieg gegen Nürnberg wird zur Pflichtausgabe
Personell hat sich die Situation deutlich verbessert
Bereits im Hinspiel wurde besonders in der zweiten Hälfte ein Klassenunterschied deutlich. Der Club ging zwar durch Behrens früh in Führung, konnte sich aber nach den Treffern von Nelson (2) und Szalai kaum noch aus der gegnerischen Umklammerung befreien. Die Bilanz aus den bisherigen elf Duellen spricht bei fünf Siegen und drei Unentschieden und drei Niederlagen für die Kraichgauer. Personell sieht es beim Dorfverein wieder besser aus. Bis auf den an der Leiste operierten Geiger und den angeschlagenen Demirbay konnte alle anderen Profis in dieser Woche wieder mittrainieren. Nagelsmann hat für Sonntag deutlich mehr Alternativen als zuletzt beim 2:3 in Frankfurt.
Ein zweites Frankfurt darf es nicht mehr geben
Die Einstellung vor dem Duell mit dem Tabellenschlusslicht wird eine wesentliche Rolle über den Ausgang der Partie haben. Nagelsmann sagte über die Herangehensweise am Sonntag: „Ich bin kein großer Freund davon, zu sehr in das Mentale zu gehen. Wir hätten die Gegentore in Frankfurt auch in Unterzahl besser verteidigen können. Es ist nicht alles immer nur unglücklich. Wir werden in dieser Saison sicher nicht vom Glück verfolgt, aber auch nicht vom Pech. Ich habe eine inhaltliche Analyse gemacht, damit uns etwas wie in Frankfurt nicht noch einmal passiert."
"Müssen stabile Ergebnisse liefern"
Auf die Frage, ob man mit einer Siegesserie aus den restlichen zehn Saisonspielen noch auf eine Europapokalteilnahme hoffen könne, sagte Nagelsmann: „Theoretisch ist eine ähnliche Serie wie in der Rückrunde der vergangenen Saison wiederholbar. Es ist aber wichtig, dass die verletzten Spieler zurückkommen, damit wir im Training und im Spiel mehr Gas geben können. Wir müssen nicht über eine Punktevorgabe für die nächsten Wochen sprechen. Wir müssen stabile Ergebnisse liefern."
Wenig Hoffnung in Franken
Während die einen in Richtung internationalem Geschäft schielen, zittern die anderen um den Liga-Verbleib. Immer weniger trauen dem neunfachen Deutschen Meister und vierfachen DFB-Pokalsieger aus dem Frankenland noch ein Wunder in Richtung Klassenerhalt zu. Der 1. FCN ist bei nur zwei Punkten aus elf Auswärtsspielen und einem Torverhältnis von 7:33 das schwächste Auswärtsteam der Liga. Allein TSG-Stürmer Belfodil traf in den letzten vier Spielen mit vier Toren genauso oft, wie Nürnberg in der gesamten Rückrunde. Jeweils zwei Spielern beider Mannschaften droht am Sonntag eine Gelb-Sperre. Bei der TSG gehen mit der vierten gelben Karte Vogt und Schulz, beim Club Leibold und Misidjan in die Partie. Bislang wurden 28.000 Tickets abgesetzt, 2.800 davon nach Nürnberg. Die Partie des 25. Spieltages wird von Schiedsrichter Christian Dingert aus Gries geleitet.
Fotos: Kraichgaufoto