Heimstärke trifft auf Auswärtsschwäche: SVS empfängt Preußen Münster

Wootens Rückkehr an den Hardtwald beim Duell Absteiger gegen Aufsteiger

Im Heimspiel des 6. Drittliga-Spieltags empfängt der SV Sandhausen nach der Länderspielpause am Samstag um 14 Uhr den Aufsteiger SC Preußen Münster. Die Vorzeichen sind deutlich: Während der SVS seine bisherigen beiden Heimspiele gegen Mitkonkurrenten um die vorderen Plätze gewonnen hat, haben die Münsteraner, deren Fokus auf dem Erreichen des Klassenerhalts liegt, beide Auswärtsspiele verloren. Doch der bisherige Saisonverlauf der Sandhäuser lässt sich mit einem „Auswärts pfui, daheim Hui“ bei einem Punkt auf fremden Plätzen beschreiben, und die deutliche 1:4-Niederlage in Halle war der erste richtige Nackenschlag in der noch jungen Saison.

„Haben Leidenschaft, Euphorie und Einsatz auswärts vermissen lassen!“

Sandhausens Sportdirektor Matthias Imhof
Engagiert am Spielfeldrand: Sandhausens Sportdirektor Matthias Imhof

Sportdirektor Matthias Imhof: „Man hat wieder gesehen, was Fußball in der 3. Liga bedeutet: Leidenschaft, Euphorie und Einsatz. Genau das haben wir jetzt zum dritten Mal in dieser Saison auswärts nicht auf den Platz gebracht. Das müssen wir schnellstens abstellen und ebenso auftreten, wie in unseren Heimspielen.“ Allerdings rechnete Imhof bereits vor Wochen damit, „dass es bei 21 Zu- und 26 Abgängen anfangs holprig werden kann.“

Wir sind es den Fans und uns schuldig, wieder einen Dreier zu holen!“

Tim Knipping
Geballte Power bei Sandhausens Defensivspieler Tim Knipping

Der Patzer von Torhüter Nikolai Rehnen beim Ausgleichstreffer für Halle leitete die Niederlage ein, war aber sicher nicht alleine ursächlich.  Abwehrchef Tim Knipping blickte zurück und kennt nur ein Ziel für das Spiel gegen Münster: „Wir waren gegen Halle nicht in den Zweikämpfen, der Gegner war griffiger. Wir sind es den Fans und uns selbst schuldig, dass wir im Heimspiel gegen Münster nach der Länderspielpause direkt wieder einen Dreier holen!“

Ehlich die bisherige Entdeckung

Die Kurpfälzer zeigten sich zuletzt auf einem guten Weg, Dauerläufer Christoph Ehlich zeigt sich bisher als die Entdeckung der Saison und war an drei Toren beteiligt, Lion Schuster zeigt sich ebenfalls als absolute Verstärkung und betonte gar: „So einen Teamgeist wie hier habe ich noch nie erlebt.“

Im Pokal nun gegen den Waldhof

Mit einem 6:0 beim Kreisligisten SpVgg Wallstadt erfüllte der SVS am Dienstag seine Pflichtaufgabe souverän und zog ins Viertelfinale des bfv-Pokals ein, wo man am Hardtwald den SV Waldhof Mannheim empfängt. Joe-Joe Richardson empahl sich mit einem starken Auftritt in Wallstadt für Einsätze in der Liga, während der erfahrene Neuzugang Luca Zander nach überstandener Verletzung durchspielte,  womit Trainer Danny Galm nur noch auf Lucas Laux verzichten muss.

Abu-Bekir Ömer El-Zein (li.) und Yassin Ben Balla jubeln nach dem letzten Heimsieg über 1860 München

Sehr positive Erinnerungen an Münster

Die bisher beiden einzigen Duelle der Klubs hat der SV Sandhausen in seiner Aufstiegssaison 2011/12 für sich entscheiden können, das Rückspiel in Münster war gleichzeitig einer der größten Triumphe in der Vereinsgeschichte: Am 21.04.2012 siegte der SVS bei zwei Treffern von Tim Danneberg mit 2:1 bei den Westfalen und stieg damit am 36. Drittliga-Spieltag verbunden mit unvergesslichen  Jubelszenen, die nach der Rückkehr nach Sandhausen sonntags bis in die frühen Morgenstunden anhielten,  erstmals in die 2. Bundesliga auf.

Sandhausens Zweitliga-Rekordtorschütze stürmt beim Gegner

Bei den Münsteranern stürmt niemand geringeres als der erfolgreichste Torschütze in der Zweitligahistorie des SV Sandhausen. Der mittlerweile 33-jährige Andrew Wooten hat in 151 Zweitligapartien für die Sandhäuser 48 Tore erzielt. Letztes Jahr führte sein Karriereweg vom VfL Osnabrück zu Preußen Münster, für die er 16 Tore zur Zweitligarückkehr beitrug. Zusammen mit Gerrit Wegkamp (22 Saisontore) schoss er die Westfalen bei 13 Punkten vor dem Wuppertaler SV zur souveränen Meisterschaft der Regionalliga West. In der laufenden Saison kam Wooten bisher zu fünf Einsätzen als Joker und traf beim bisher einzigen Sieg gegen den FC Ingolstadt zum 3:1-Endstand in der Nachspielzeit. Die anderen beiden Treffer erzielte Batmaz, der vom Zweitligisten Karlsruher SC zum Aufsteiger kam.

Andrew Wooten ist nach wie vor Sandhausens erfolgreichster Zweitligatorschütze

„Die Qualität vor dem Tor ist schlecht!“

Mit Mrowca aus Wehen Wiesbaden sowie Preißinger aus Ingolstadt wurden zudem drittligaerfahrene Mittelfeldspieler an Land gezogen. Schon in den ersten Wochen ist zu spüren, dass in der 3. Liga ein anderer Wind weht, Trainer Sascha Hildmann nach der 1:3-Heimniederlage gegen Waldhof Mannheim im letzten Spiel: „Wir investieren und laufen viel, kommen oft vors Tor, aber die Qualität vor dem Tor ist schlecht. Wir müssen einfach anfangen, uns für den Aufwand zu belohnen, den wir immer betreiben, sonst wird es eng. In beide Richtungen müssen wir uns steigern, auch beim verteidigen.“ Mit Lorenz, Grote und Schad fehlen verletzungsbedingt wichtige Stammkräfte in der Defensive.

Mögliche Aufstellungen:

SV Sandhausen:  Rehnen – Knipping, Geschwill, Schuster – Diekmeier, Maciejewski, Mühling, Ehlich – El-Zein – Hennings, Otto

Preußen Münster: Schulze-Niehues – Koulis, Kok, Hahn – Kankam Kyerewaa, Mrowca, Preißinger, Deters – Bouchama – Batmaz, Wegkamp

AM
Fotos: foto2press

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