Kommt der SVS gegen zuletzt starke Rostocker wieder in die Spur?
In der Partie des 17. Drittliga-Spieltages gastiert der SV Sandhausen am Samstag um 14 Uhr bei Zweitliga-Absteiger Hansa Rostock (live im SWR- und NDR-Fernsehen). Hansa ist nach vier Siegen aus den letzten fünf Spielen im Aufwind und kletterte damit von Rang 18 auf Platz 9, während beim SVS, der auf Tabellenrang 5 gerutscht ist, die Berg- und Talfahrt weitergeht.
Schmerzhafte dritte Heimniederlage
Die bereits dritte Heimniederlage der Saison beim 2:4 nach einer 2:1-Pausenführung im Spitzenspiel gegen Dynamo Dresden schmerzte. Trainer Sreto Ristic ließ statt dem gewohnten 3-4-3 System mit einer defensiveren Formation im Mittelfeld und zwei Sturmspitzen beginnen, was zunächst auch fruchtete. Nach einer zufriedenstellenden ersten Halbzeit, in der sich die Stürmer Dominic Baumann und David Otto mit ihren Treffern belohnten, folgte der Schreck in der zweiten Hälfte und ein SVS mit zu wenig Biss.
Drei Gegentreffer in neun Minuten
Die Sachsen spielten ihre Qualität aus und trafen innerhalb von neun Minuten dreimal, wobei sich die Kurpfälzer wie schon öfter in der laufenden Spielzeit bei Standards zu anfällig zeigten und so zwei Gegentreffer zuließen.
„Die Gegentore fallen zu einfach“
SVS-Stürmer David Otto
Otto, der die Chancen auf seinen zweiten Treffer vergab: „Leider kann ich meine Chancen nach der Pause nicht nutzen. Wenn ich einen verwandeln kann, geht das Spiel wahrscheinlich in eine andere Richtung. Die Gegentore fallen zu einfach, wir geben das Spiel innerhalb von zehn Minuten komplett aus der Hand.“
„Wir müssen wieder aufstehen“
SVS-Präsident Jürgen Machmeier
Sportdirektor Matthias Imhof: „Wir sind nicht wieder zurückgekommen, das müssen wir nächste Woche besser machen.“ Präsident Jürgen Machmeier: „Wir müssen wieder aufstehen. Das ist unsere Stärke, dass wir immer wieder eine Reaktion zeigen und zurückkommen.“
Auswärts noch ungeschlagen
Zeigt sich der auswärts noch ungeschlagene SVS wieder mehr seinen eigenen Ansprüchen gerecht und kann sich nach der mit 756 zu absolvierenden Kilometern längsten Auswärtsfahrt an die Ostsee nach Rostock belohnen?
Personelle Veränderungen
Bei beiden Teams stehen personelle Änderungen an: Beim SVS wurde im Spiel gegen Dresden bereits Marco Schikora, der an einer Muskelverletzung laboriert, im Abwehrzentrum von Alexander Fuchs ersetzt, während Besar Halimi nach einem Tackling im Mittelfeld in der Schlussphase die diskussionswürdige rote Karte sah. Für Halimi könnte der schussstarke Patrick Greil im zentralen Mittelfeld ins Team rücken.
Hansa mit drei ehemaligen SVS-Akteuren
Bei Hansa hingegen sahen beim 2:1-Überraschungserfolg bei 1860 München mit Abwehrchef Ahmet Gürleyen und Rechtsverteidiger Nico Neidhart zwei absolute Stammkräfte ihre fünfte Gelbe Karte und müssen ersetzt werden wie auch möglicherweise der beste Vorbereiter Adrien Lebeau, der mit Oberschenkelproblemen ausgewechselt werden musste. Anstelle von Lebeau brachte der Ex-Sandhäuser Christian Kinsombi einiges an frischen Wind für die in der zweiten Halbzeit wie ausgewechselt spielenden gut kombinierenden Rostocker. Kinsombi ist gemeinsam mit Damian Roßbach und Alexander Rossipal, der mit einem Sonntagsschuss am Samstag zum Ausgleichstreffer in München traf, einer von drei ehemaligen SVS-Akteuren bei Hansa.
Großer Umbruch bei der Hansa-Kogge
Nach dem großen Umbruch mit 23 Abgängen und 16 Neuzugängen wurde kein genaues Saisonziel bei der Hansa-Kogge (der Name entspringt der Kogge im Vereinsemblem) definiert, nach drei Jahren 2. Liga ging es wieder runter. Einige Zweitligaakteure wie Roßbach, Rossipal, Kinsombi, Schumacher oder Fröling blieben an Bord der Kogge, verstärkt wurde sich unter anderem mit Ahmet Gürleyen vom 1. FC Nürnberg, Cedric Harenbrock von Rot-Weiss Essen oder Adrien Lebeau von Stade Brest. Erst nach Saisonbeginn wurde die erhoffte Verstärkung für den Sturm gefunden, der aus Aarhus ausgeliehene Norweger Sigurd Haugen zeigte sich in 12 Einsätzen mit 5 Toren treffsicher.
Trainerwechsel nach nur elf Spieltagen
Die Devise des neuen Coaches Bernd Hollerbach lautete, mit intensivem Fußball und guter Fitness die 3. Liga anzunehmen. Nach nur 10 Punkten aus den ersten elf Spielen war für den ehemaligen Bundesligaprofi aber schon wieder Schluss und nach einer kurzfristigen Interimslösung übernahm Daniel Brinkmann den Trainerposten.
„Wir haben mit einer hohen Intensität gespielt“
Hansa-Coach Daniel Brinkmann
Der ehemalige Zweitligaprofi trainierte zuletzt die U23 des SC Paderborn und hat den Hanseaten neues Leben eingehaucht: „Wer unser Spiel gegen Bielefeld gesehen hat, der weiß, dass wir mit einer hohen Intensität gespielt haben.“ Nach der Trennung von Hollerbach war das 2:1 gegen Bielefeld der dritte Heimsieg in Folge, bevor der Dreier bei den Münchener Löwen folgte.
Kuriose Bilanz
Bei einem Heimschnitt von 23.250 Zuschauern und einem wiedererstarkten Team wird dem Ristic-Team ein rauer Wind entgegenschlagen, doch der SVS hat im Ostseestadion noch keinen Schiffbruch erlitten: Zwar haben die Sandhäuser kurioserweise in den bisherigen drei Duellen am Hardtwald keinen einzigen Punkt geholt, dafür aber in Rostock sieben von neun möglichen Punkten bei zwei Siegen und einem Unentschieden.
Mögliche Aufstellungen:
Hansa Rostock: Uphoff – Gebuhr, Roßbach, Rossipal – Mejdr, Pfanne, Schuster, Ruschke – Naderi, C. Kinsombi (Lebeau) – Haugen
SV Sandhausen: Königsmann – Lorch, Fuchs (Schikora), Lewald – Stolze, Mühling, Wolf, Greil, Carls – Baumann, Otto
AM
Fotos: foto2press