„Heute wurde mehr abgepfiffen als bei einem Basketballspiel“

Stimmen zum Spiel

Im Duell der Hessen gegen die Badener ging es richtig hektisch und emotional zu. Während TSG-Trainer Julian Nagelmann viele seltsame Szenen sah, die seiner Meinung nach nichts auf dem Feld zu suchen haben, meinte sein Kollege Niko Kovac, dass Emotionen zum Spiel gehören wie das Salz in die Suppe. Kovac, der vor der Partie seinen Vertrag bis 2019 verlängerte, kritisierte das kleinliche Pfeifen der Schiedsrichter. Der „neue Liebling der Eintracht-Fans“, 1899-Torjäger Sandro Wagner musste viel einstecken, zeigte aber dennoch viel Verständnis für den beiderseits gescholtenen Schiri Dingert. Und während Benjamin Hübner darauf verwies, dass die Frankfurter gezielt das Hoffenheimer Spiel zerstören wollten, meinte Gegenspieler Alex Meier, dass sich dies so während des Spiels entwickelt habe.
Hier die detaillierten Stimmen der Beteiligten:

Julian Nagelsmann (Trainer TSG Hoffenheim): Wir sind gut ins Spiel gekommen. Wir müssen ganz früh in Führung gehen. Fußballerisch waren wir da auf jeden Fall besser. Nach der Pause hat Frankfurt mehr Druck gemacht. Sie kamen gut ins Pressing und wir waren träge im Aufbauspiel. Wir konnten das Pressing einige Male überspielen, hatten aber keine guten Wege. Insgesamt waren es viele seltsame Szenen, die auf dem Feld nichts zu suchen haben. David Abraham kenne ich gut und schätze ihn sehr. Aber das Foul an Sandro Wagner ist der Wahnsinn. Er schlägt ihm absichtlich ins Gesicht. Ich habe die Mannschaft in der Pause gelobt, dass sie nicht emotional auf die Gangart der Frankfurter reagiert hat. In einem Derby unter Flutlicht geht es schon mal heftig zu, auch ich habe mit meinem Kollegen ein kleines Wortgefecht am Spielfeldrand ausgetragen, doch das ist jetzt geklärt.

Niko Kovac (Trainer Eintracht Frankfurt): Kompliment an die TSG, die auch nach 14 Spielen ungeschlagen bleibt. Uns war klar, dass Hoffenheim eine spielstarke Mannschaft ist. Wir hatten in der ersten Halbzeit schon sehr gute Chancen und von Hoffenheim haben wir nichts zugelassen, auch in der zweiten Hälfte nicht. Wir haben nach der Pause den Druck erhöht. Unter dem Strich geht das Ergebnis in Ordnung. Die Emotionen, die aufgekommen sind, gehören zum Fußball dazu, wie das Salz in die Suppe. Wir wollen das nicht überbewerten. Das Foulspiel von Abraham war für mich eine rote Karte. Allgemein pfeifen die Schiedsrichter zu viel ab, die Spieler nutzen dies aus. International wird hier viel mehr durchgehen gelassen. Heute wurde mehr abgepfiffen wie bei einem Basketballspiel.

Oliver Baumann (TSG-Keeper): Die erste Halbzeit war gut – fußballerisch und von der Stabilität her. Insgesamt haben wir uns zu wenige Torchancen erspielt. Fabian geht am Anfang nur auf meinen Fuß, aber ich bleibe da nicht liegen und fordere etwas. Das ist nicht mein Ding. Nach der Pause wurde das Spiel richtig hektisch.

Sandro Wagner (1899-Torjäger): Ich habe noch Kopfschmerzen. Die Fans der Eintracht können ihren Unmut gerne äußern. Es war ein ekliges Spiel. Viele Situationen waren schwer zu bewerten. Wir wollten gewinnen, das haben wir nicht geschafft. Aber wir nehmen den Punkt gerne mit. Bei der Roten Karte von Chandler war gar nicht viel. Ich habe das nicht richtig mitbekommen. Ich hoffe, er wird vom DFB nicht lange gesperrt. Den Schiri muss ich im Allgemeinen in Schutz nehmen, er hatte es in diesem hektischen Spiel nicht einfach.

Benjamin Hübner (TSG-Innenverteiger): Man hat heute von Anfang an gemerkt, dass es hart wird. Es gab sehr viele Zweikämpfe und keinen Spielfluss. Die Eintracht wollte unser Spiel zerstören und hat es uns daher sehr schwer gemacht.

Mark Uth (TSG-Angreifer): Ich denke, wir haben immer wieder gut hinten rausgespielt. Aber die klaren Chancen haben auf beiden Seiten gefehlt. Deshalb ist das 0:0 in Ordnung. Wir wollten mehr, aber können mit dem Punkt leben. Nach der Pause haben wir keine Tiefe in unser Spiel gebracht. Wir haben das nicht gut gemacht. Jetzt müssen wir uns auf Dortmund vorbereiten.

Alex Meier (Eintracht-Torjäger): Wahnsinn, dass Chandler dafür Rot bekommt. Das ist kleinlich. Am Anfang gab es viele kleine Fouls, für die es keine Karte gab. So hat es sich dann halt entwickelt. Wir wollten beide das Spiel gewinnen. Das kann dann so sein, jetzt ist das abgehakt.

Foto: BWA

 

 

 

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