Hochinteressantes Duell auf hohem Niveau mit Blickrichtung Europa

TSG Hoffenheim empfängt Gladbacher Borussia vor ausverkauftem Haus

Am 29. Spieltag treffen in der Sinsheimer WIRSOL Rhein-Neckar-Arena zwei der besten Bundesliga-Rückrunden-Mannschaften aufeinander. Im direkten Duell zwischen dem Dritten TSG Hoffenheim und dem Achten Borussia Mönchengladbach steht sportlich viel auf dem Spiel. Die in dieser Saison noch zu Hause ungeschlagenen Gastgeber wollen mit einem Dreier weiterhin ihre Ambitionen in Richtung direkte Champions League Qualifikation vor dem direkten Konkurrenten Borussia Dortmund wahren, während die Gladbacher Fohlen noch auf den Zug in Richtung Europa League aufspringen möchten.

Nadiem Amiri umringt von vier Gladbacher Gegenspielern

Bilanz spricht für die Gastgeber

Die bisherige Bilanz aus 17 Bundesligaduellen spricht bei sechs Siegen, sechs Unentschieden und fünf Niederlagen knapp für die Nordbadener. Lange galt die TSG in den Heimspielen als Gladbachs Angstgegner, bis das Team vom Niederrhein vor zwei Jahren den Auswärtsfluch mit einem 4:1 Sieg in Sinsheim beenden konnte. In der Samstagspartie (Beginn 15:30 Uhr), die in dieser Saison zum dritten Mal vor restlos ausverkauftem Hause ausgetragen wird, treffen zwei Teams aufeinander, die besonders gerne den Ball in den eigenen Reihen halten und dabei eine sehr hohe Passquote aufweisen.

Gladbach entwickelte sich zur zweitbesten Rückrundenmannschaft

Seit der Amtsübernahme von Trainer Dieter Hecking im Dezember haben sich die Borussen von den Abstiegsniederrungen mit nur 16 Punkten in die obere Tabellenhälfte hochgearbeitet. Seither sammelte der fünffache Deutsche Meister 22 Punkte und avancierte zur zweitbesten Rückrundenmannschaft. Nach einem 3:2 Derbysieg in Köln konnte der VfL den Abstand zum Fünften Hertha BSC Berlin auf fünf Punkte verringern.

Steven Zuber (re.) im Zweikampf gegen einen Gladbacher Gegenspieler

"Schaue mir Gladbach gerne an, weil sie guten Fußball spielen"

Bei der heutigen Pressekonferenz präsentierte sich TSG-Trainer Julian Nagelsmann wieder bestens gelaunt und gewohnt rhetorisch wie fachlich in Höchstform. Dabei fand er für den nächsten Gegner nur lobende Worte: „Ich habe das ja schon häufiger betont: Gladbach ist eine der Mannschaften, die ich in der Bundesliga sehr gerne anschaue, weil sie guten Fußball spielen. Sie haben viele sehr, sehr gute Fußballer in ihren Reihen. Auf den Außenbahnen haben sie - egal, wer spielt - sehr viel Tempo. Dazu ist das eine Mannschaft, die einfach gerne und gut zockt. Sie treten unter Trainer Dieter Hecking in der Rückrunde sehr stabil auf.“

Kein Kombinationsspiel zulassen und aggressiv nach vorne spielen

Ein für ihn entscheidender Erfolgsfaktor ist, den Gegner nicht zu seinem  Kombinationsspiel kommen zu lassen. Nagelsmann: „Sie stehen sehr kompakt und spielen dann sehr gut und schnell nach vorne. Das müssen wir durch aggressives, nach vorne gerichtetes Verteidigen verhindern. Im Spiel nach vorne gilt es, die wenigen Räume zu finden, die sie anbieten.“

Bis auf Kaderabek sind alle Spieler einsatzfährig

Personell müssen die Kraichgauer nach wie vor auf en Tschechen Pavel Kaderabek verzichten, der kurz vor dem HSV-Spiel sich einen Hexenschuss zuzog. Ansonsten sind alle Mann an Bord. Auch Sandro Wagner und Kerem Demirbay sind wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen und Jeremy Toljan hat die Erholungspause in Hamburg zum Aufladen des eigenen Akkus genutzt.

Müdigkeit vom Hamburg ist längst überwunden

Rückblickend auf die 1:2 Niederlage am letzten Spieltag in Hamburg attestierte der 29-Jährige Fußballlehrer seiner Mannschaft aufgrund der  beiden Spiele zuvor gegen Berlin und München etwa Müdigkeit: „Dazu kamen dann noch zwei, drei Ausfälle und dann haben uns gegen einen pressenden Gegner die taktischen Lösungen ebenso gefehlt wie die nötige Emotion. Der HSV war gut und aggressiv, deshalb haben sie verdient gewonnen. Wir sind eine Mannschaft, die spielerisch zum Erfolg kommen will und in Hamburg hat uns durch viele Fouls und Lösungen der Rhythmus gefehlt.“

Vertrag mit Alexander Rosen soll vorzeitig verlängert werden

Während die Vereinsführung der TSG Hoffenheim allen möglichen Interessenten an Julian Nagelsmann eine klare Absage erteilte und der Trainer selbst bekundete auch in der nächsten Saison noch im Bundesligadorf zu bleiben, hat Manager Alexander Rosen seinen im nächsten Jahr auslaufenden Kontrakt noch nicht verlängert. 1899-Geschäftsführer Dr. Peter Görlich hat zuletzt mehrfach betont, dass er gerne mit dem Direktor für Profifußball vorzeitig verlängern möchte: "Wir sind in Gesprächen. Wir wissen, was wir an Alexander Rosen haben." Dr. Görlich wies zugleich alle Gerüchte von sich, dass die TSG im Fall einer Europapokal-Quali die Heimspiele statt in der dann mit 25.641 Zuschauer fassenden Arena eher in einem nächstgelegenen, größeren Stadion auszutragen würde: „Wir würden nie auf den Gedanken kommen der Region diese Spiele zu nehmen.“

Fotos: Kraichgaufoto

Ex-Hoffenheimer Fabian Johnson traf zuletzt in Sinsheim für die Borussia, Kevin Vogt bekommt von Trainer Julian Nagelsmann neue Anweisungen, und 1899-Stürmer Mark Uth hofft auf Einsatzzeiten und Tore gegen Mönchengladbach

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