Hoffenheims Auswärtsspezialisten beenden mit einem 3:0-Erfolg ihren St. Pauli-Fluch

Kramaric mit neuem Rekord – Toure erzielt seinen ersten Bundesligatreffer

Die TSG Hoffenheim feierte in der letzten Partie des 7. Bundesliga-Spieltag am Sonntagabend mit einem 3:0-Sieg über den FC St. Pauli am Hamburger Millerntor ihren dritten Saison-Auswärtssieg und klettert in der Tabelle auf Rang acht. Die Treffer für die über die gesamte Spielzeit bessere Mannschaft erzielten Bazoumana Toure (54.), Andrej Kramaric (59.) und Grischa Prömel (79.).

Tim Lemperle hatte Hoffenheims beste Chance in Hälfte 1

Lemperle scheitert am Pfosten und Kaars an Baumann

Die Kraichgauer kamen gut in die Partie und hatten nach 19 Minuten durch Tim Lemperle die große Chance zur Führung, doch der Schuss des Stürmers klatschte an den Pfosten. Während die überlegen spielenden Gäste sich wenig Toraktionen erspielen konnten, lauerten die Hanseaten auf Konter. Die beste Chance für die Kiez-Kicker hatte kurz vor der Pause Martijn Kaars, der im Eins-gegen-Eins in TSG-Keeper Oliver Baumann seinen Meister fand, und auch den Nachschuss von Mathias Pereira Lage konnte Hranac gerade noch blocken (41.).

Stürmische Hoffenheimer

Auch im zweiten Abschnitt waren die Hoffenheimer das gefährlichere Team. Nachdem dem Hamburger Ritzka nach einer Toure-Hereingabe beinahe ein Eigentor unterlief, indem er den eigenen Pfosten traf (48.), vergaben wenig später Lemperle nach einer Ecke und Kramaric in aussichtsreicher Position.

Bazoumana Toure erzielte am Millerntor seinen ersten Bundesligatreffer

Doppelschlag von Toure und Kramaric

Doch der längst fällige Führungstreffer ließ nicht lange auf sich warten: Nach herrlichem Steilpass von Kramaric brachte Toure mit einem Schuss ins lange Eck die TSG 1:0 in Führung (54.). Für den pfeilschnellen 19-jährigen ivorischen Nationalspieler war es zugleich der Bundesliga-Premierentreffer. Nur fünf Minuten später erhöhte Kramaric nach schöner Vorarbeit von Vladimir Coufal aus elf Metern auf 2:0 (59.).

Andrej Kramaric stellte einen außergewöhnlichen Rekord auf

Kramarics nächster Rekord

Nach seinem zweiten Saisontreffer hat Kramaric nun gegen 27 Klubs in der Bundesliga getroffen – passend zu seiner Rückennummer. Kein anderer Spieler hat seit seinem Debüt 2016 gegen so viele verschiedene Bundesliga-Klubs bereits mindestens einen Treffer erzielt.

Prömel setzt mit dem 3:0 den Schlusspunkt

Zwar kamen die Paulianer nach diesem Doppelschlag innerhalb von nur fünf Minuten noch zu einigen Chancen, doch vor dem Tor wirkten sie zu unentschlossen und fehlerhaft. Besser und effizienter machten es dagegen die Gäste, die durch den eingewechselten Prömel, der einen Pass von Wouter Burger eiskalt vor dem Tor vollendete, auf 3:0 erhöhten (79.). Damit war die Messe im Millerntor gelesen. Nachdem Prömel in der Schlussphase noch eine gute Möglichkeit vergab (84.), blieb es beim verdienten Auswärtssieg der Ilzer-Truppe.

Grischa Prömel gelang gegen St. Pauli mit dem 3:0 sein zweiter Saisontreffer

Ende des St. Pauli-Fluchs

Für die Hoffenheimer endete somit der Pauli-Fluch, da sie von den letzten sechs Partien gegen die Norddeutschen nur eine gewinnen konnten. Die Hamburger ließen die aus den ersten Spielen bekannte Leidenschaft und Griffigkeit deutlich vermissen und kassierten nunmehr schon die vierte Niederlage in Folge. Für die TSG war es saisonübergreifend das siebte Auswärtsspiel ohne Niederlage.

„Wir wussten, dass ein sehr schwieriges Spiel wird“

TSG-Stürmer Kramaric

Für den Kroaten Kramaric war es ein super Gefühl: „Wir wussten, dass heute ein sehr schwieriges Spiel wird. Wir haben von Anfang an ein gutes Spiel gemacht und am Ende auch verdient gewonnen. In der Pause haben wir gesagt, dass wir gewinnen werden, wenn wir ruhig bleiben und so weiterspielen. Das haben wir gemacht. Jetzt wird es Zeit für einen Heimsieg und ich hoffe, dass wir zu Hause die nächsten drei Punkte holen.“

Oliver Baumann ließ in Hamburg nichts anbrennen und blieb ohne Gegentor

„Wir haben uns reingebissen, dagegengehalten und verdient gewonnen“

Hoffenheims Mittelfeldspieler Prömel

Lob gab es von Prömel auch an den Gegner: „Wir wussten, dass es hier nicht leicht wird. St. Pauli hat uns das Leben sehr schwer gemacht. Sie haben vor allem am Anfang gut und aggressiv gespielt. Darum hatten wir am Anfang Probleme. Aber wir haben uns reingebissen, dagegengehalten und verdient gewonnen, hatten aber auch ein bisschen das Glück, das man mal benötigt.“  

Stimmen der Trainer:

Christian Ilzer und sein Team entwickeln sich immer mehr zu Auswärtsspezialisten

„Wir hatten im richtigen Moment das Glück auf unserer Seite“

TSG-Coach Ilzer

Christian Ilzer (TSG Hoffenheim):„Auf St. Pauli gewinnt man die Spiele nicht leicht. Sie haben eine gute Spielanlage. Wir hatten im richtigen Moment das Glück auf unserer Seite. Oli hält vor der Pause zudem einen ganz wichtigen Ball. Die ersten Minuten haben wir gut losgelegt und auch in der zweiten Hälfte war es von Beginn an gut. Durch die Führung wurde das Feld größer und am Ende war es ein verdienter Sieg für uns.“

„Die Niederlage schmerzt sehr“

St. Pauli Trainer Blessin

Alexander Blessin (FC St. Pauli): „Die Niederlage schmerzt sehr. Wir haben erst nicht reingefunden, es wurde dann aber immer besser. Vor der Pause hatten wir eine sehr gute Chance. In der Halbzeit haben wir gesagt, dass wir so weitermachen wollen, aber das Tor hat uns gekillt. Das waren zu viele individuelle Fehler, ein einfacher Ballverlust knockt uns da aus. Das ist sehr ärgerlich.“

Vladimir Coufal bereitete das 2:0 durch Kramaric über die rechte Seite mustergültig vor

Aufstellungen:

FC St. Pauli: Vasilj – Dzwigala (75. Ceesay), Smith, Ritzka (75. Mets) – Pyrka, Sands, Fujita (82. Metcalfe), Oppie, Sinani – Kaars (63. Hountondji), Pereira Lage (63. Afolayan)
TSG Hoffenheim: Baumann – Coufal, Hranac, Hajdari (86. Kabak), Bernardo – Avdullahu, Burger – Kramaric (76. Moerstedt), Toure (76. Prass) – Lemperle (86. Damar), Asllani (71. Prömel)
Tore: 0:1 Toure (54.), 0:2 Kramaric (59.), 0:3 Prömel (79.)
Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)
Zuschauer: 29.248

Heidenheim zu Gast

Am 8. Spieltag empfängt die TSG am Samstag in der Sinsheimer PreZero Arena um 15:30 Uhr die Gäste von der Ostalb, den 1. FC Heidenheim.

Fotos: Kraichgaufoto und foto2press

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