Hoffenheim empfängt zum Bundesligastart Werder Bremen

Liverpool gilt es völlig auszublenden

Julian Nagelsmann begegnet man meinst mit einem Lächeln im Gesicht. Seine gute Laune überträgt sich dabei schnell auch auf seinen Gegenüber. In diesen Tagen ist der gebürtige Landsberger ganz besonders gut drauf. Die Vorfreude auf den Start in die zehnte Erstligasaison der TSG Hoffenheim ist beim 30-jährigen „Trainer des Jahres 2017“ groß. Noch größer dürfte bei ihm die Lust auf Europa sein, denn erstmals hat sich sein Team für einen internationalen Wettbewerb qualifiziert. Ob Champions- oder Europa-League, die endgültige Entscheidung fällt erst nächste Woche im Qualifikationsrückspiel beim FC Liverpool. Der Traum an der sowohl sportlich als auch finanziell lukrativeren Königsklasse teilzunehmen, ist rund um das Bundesligadorf allgegenwärtig.

Hoffenheims Stürmer Mark Uth kann vom Bremer Gegenspieler nicht am Torschuss gehindert werden

Saisonauftakt gegen Bremen verspricht einiges

Doch zunächst ist der Fokus auf den Bundesligastart am Samstag um 15:30 Uhr gerichtet. Die TSG startet in ihre zehnte Spielzeit im Fußball-Oberhaus mit einem Heimspiel gegen den SV Werder Bremen. Nagelsmann sagte bei der heutigen Pressekonferenz über die Hanseaten: "Bremen hat eine sehr gute Vorbereitung gespielt. Das Team hat sich im 3-5-2 gefunden. In der vergangenen Rückrunde bei unserem 5:3-Sieg in Bremen haben sie in einem anderen System gespielt. Ich denke nicht, dass sie das noch mal tun werden. Grundsätzlich ist das ein sehr gutes Team, das absolut nichts mit dem Abstieg zu tun haben wird, wenn sie so weitermachen wie in der vergangenen Rückrunde. Delaney und Gondorf haben als "Achter" enorm viele Balleroberungen und auch Eggestein ist auf der "Sechs" ein starker Spieler. Insgesamt ist das ein sehr stabiles Team. Wir erwarten einen sehr guten Gegner. Sie machen auf dem Transfermarkt einen guten Job und bringen gute eigene Spieler aus der Jugend in den Kader. Das ist alles sehr gut zusammengestellt."

Taktik und Flexibilität sind gefragt

Nagelsmann hat schon mehrfach angedeutet, notfalls sein Spielsystem zu ändern, falls es personell notwendig wird. Seine Flexibilität hat in der vergangenen Saison schon so manchen Gegner Kopfschmerzen bereitet. Er verlangt von seinen Jungs höchste Konzentration und Aufmerksamkeit bei den vielseitigen und anspruchsvollen Trainingseinheiten. Dass dabei, bis auf den Kroaten Kramaric, alle fließend deutsch sprechen, erleichtert seine Arbeit.  

TSG-Coach Julian Nagelsmann gibt die Richtung vor. Gegen Bremen soll mit einem Heimsieg in die neue Saison gestartet werden.

Nagelsmann hat personell die Qual der Wahl

Personell können die Kraichgauer aus dem Vollen schöpfen. Da die Partie jedoch gegen Liverpool sehr intensiv war, ist davon auszugehen, dass es zu einigen Wechseln in der Startformation kommen wird. Für Nagelsmann ist es wichtig, dass seine Spieler das Liverpool-Rückspiel jetzt voll ausblenden: "In der Bundesliga wird bestimmt, wie es in der nächsten Saison weitergeht. Deshalb liegt unser Fokus nur auf dem Spiel gegen Bremen. Die Champions League ist eine Belohnung für das, was wir vergangenes Jahr geleistet haben. Gestern habe ich Benni Hübner gefragt, wie er sich fühlt, er sagte: "Es kribbelt. Endlich wieder Bundesliga." Genau so ist es."

Bilanz spricht klar für die Werderaner

Der bisher letzte Sieg der TSG gegen Werder ist gar nicht lange her. Am 33. Spieltag der Vorsaison setzte sich die TSG im Weserstadion mit 5:3 durch. Insgesamt sieht die TSG-Bilanz gegen Werder aber nicht gut aus. 18 Duelle in der Bundesliga gab es bisher, zwei gewann die TSG, sieben Mal teilten sich die Teams die Punkte, neun Mal setzte sich Werder durch.

Werder bereits in Frühform

Die Vorbereitung der Norddeutschen verlief mit gemischten Ergebnissen - Siege und Niederlagen wechselten sich in schöner Regelmäßigkeit ab. Insgesamt bestritt das Team von Alexander Nouri neun Testspiele. Die Gegner hörten fast alle auf große Namen. So testete Werder die Form unter anderem gegen Ajax Amsterdam, den FC Valencia, die Wolverhampton Wanderers, West Ham United und Bayern München. Im DFB-Pokal setzte sich Bremen dann locker mit 3:0 bei den Würzburger Kickers durch.

Fotos: Kraichgaufoto

 

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