Hoffenheim hat wieder zu einer Linie zurückgefunden und hat einen Plan

Nach dem elf Bundesliga-Spieltage absolviert sind, sprach bwa-sport.de in der Länderspielpause mit dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der TSG 1899 Hoffenheim, Peter Rettig, über das bisherige sportliche Abschneiden, das Zuschauerinteresse, die Fankultur, die öffentliche Wahrnehmung der TSG sowie seine speziellen Wünsche.

Herr Rettig, wie lautet Ihr erstes Saisonfazit nach dem 11. Spieltag?
Peter Rettig:
Wir sind alle sehr zufrieden mit dem bisherigen Verlauf. Das was sich Markus Gisdol und sein Team vorgenommen haben, funktioniert. Er hat die Mannschaft weiterentwickelt, die Defensive stabilisiert ohne dabei die Offensive zu vernachlässigen. Wir sind auf einem sehr guten Weg, auch wenn die letzten beiden Partien verloren gingen.

Der Zuschauerschnitt ist trotz erfolgreichem Abschneiden und ansehnlichem Fußball eher noch etwas bescheiden.
Rettig:
Der Zuschauerschnitt ist bislang ungefähr auf dem Vorjahresniveau. Man muss jedoch dabei noch beachten, dass die attraktivsten, starken Gegner, die die Stadien füllen, alle noch in der Rückrunde zu uns kommen. Von daher ist noch eine ordentliche Steigerung zu erwarten.

Im Sponsoring scheint hingegen eine Steigerung stattgefunden zu haben.
Rettig:
Viele Sponsorenverträge sind zum Ende der letzten Saison ausgelaufen. Die allermeisten konnten wir verlängern, einige unserer Partner haben ihr Engagement ausgebaut und wir konnten auch neue Sponsoren hinzugewinnen. Unter dem Strich steht für die laufende Saison ein deutliches Plus.

Die Fankultur ist ein wichtiger Bestandteil im Vereinsleben.
Rettig:
Die Zusammenarbeit mit den Fans liegt mir sehr am Herzen. Wir haben mit Michael Pisot einen weiteren Fanbeauftragten gewinnen können, der sich in der Szene sehr gut auskennt. Vor einigen Monaten wurde das Fan-Haus an der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena eröffnet. Insgesamt wollen wir auch durch diese Maßnahmen den Austausch intensivieren. Ich persönlich freue mich über jedes Treffen und die Diskussionen mit den Vertretern des Fanverbandes Supporters Hoffenheim. Da hat es in den letzten 12 Monaten leider nur zwei Termine gegeben. Ich denke es hat daran gelegen, dass beide Seiten auf eine Einladung der jeweils anderen Seite gewartet haben. Ein Missverständnis, dass aber mittlerweile ausgeräumt werden konnte.

Hin und wieder entsteht der Eindruck, dass Sie sich öffentlich etwas zurückhalten und distanziert wirken.
Rettig:
Ich halte mich nicht für distanziert, dränge aber nicht darauf regelmäßig Interviews zu geben und vor Kameras treten. Gerade rund um die Spiele ist es aus meiner Sicht vernünftig, den sportlich Verantwortlichen das Wort zu überlassen. Markus Gisdol und Alexander Rosen sind außerdem über das sportliche Geschehen hinaus hervorragende Botschafter für den Verein. Aber natürlich nehme ich mich hier nicht aus der Verantwortung und stehe zur Verfügung, wenn es sinnvoll ist.

Die äußere Wahrnehmung, das Image der TSG hat sich zuletzt deutlich verbessert. Was sind für Sie die Hauptgründe für diese positive Entwicklung?
Rettig:
Hoffe hat wieder zu einer Linie zurückgefunden, hat einen Plan und verfolgt diesen Schritt für Schritt. Wir setzen uns realistische Ziele und versuchen in allen Bereichen einen guten Job zu machen. Das gelingt uns seit dem Neustart im April 2013 ganz gut denke ich. Der Hauptfaktor ist und bleibt das Auftreten unserer Mannschaft auf und neben dem Platz. Was unsere sportliche Leitung da in den letzten 18 Monaten auf die Beine gestellt hat, ist primär für den Umschwung in der öffentlichen Wahrnehmung verantwortlich.

In wenigen Wochen ist Weihnachten. Welche drei Wünsche haben Sie privat und in Bezug auf die TSG?
Rettig:
Privat wünsche ich mir ruhige Tage zwischen Weihnachten und dem Jahreswechsel. Entscheidend dafür wird auch sein, dass wir weiterhin ruhig und konzentriert arbeiten, die Hinrunde erfolgreich gestalten. Und natürlich wünsche ich mir, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, alle Verantwortlichen und Spieler bei der TSG gesund und munter bleiben.

Foto: BWA

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