Hoffenheim klettert, mit dem Glück des Tüchtigen, auf Platz 3

Hübners Kopfball-Torpedo in der Schlussminute bringt 1:0-Sieg über Frankfurt

Die TSG Hoffenheim ist weiter auf Champions League-Kurs. Mit einem mühsamen und glücklichen 1:0-Sieg in der 90. Minute über Pokalfinalist Eintracht Frankfurt ziehen die Kraichgauer in der Tabelle vorbei an Konkurrent Borussia Dortmund, der gestern nur 0:0 gegen Köln spielte, hoch auf Platz 3. Zum Matchwinner avanchierte Verteidiger Benjamin Hübner, der bei einer Rudy-Ecke höher als Gegenspieler Marco Russ springt und den Ball aus fünf Meter mit voller Wucht einköpft. Für Hübner könnte sein zweiter Treffer im TSG-Dress am Ende ein Millionenschwerer werden.

Der Vater wird es verzeihen

Hübner: „Es war ein besonderer Moment für mich. Im Freudetaumel haben sich alle auf mich geworfen und mich zu Boden gedrückt.“ Vater Bruno – Frankfurts Sportdirektor – hat ihm anschließend gratuliert. Der Torschütze mit einem Lächen im Gesicht: „ Ich hoffe, dass uns das jetzt nicht auseinander bringt. Er hat mir zu Tor und Sieg gratuliert. Er ist schließlich mein Vater.“

Zeichen des Dankes und der Anerkennung in Richtung Dietmar Hopp

Heimstarke Kraichgauer mit den besseren Karten nun in Dortmund

Die Kraichgauer bleiben in diesem Jahr zu Hause weiter ohne Punktverlust. Nach dem siebten Heimsieg in Folge, was gleichzeitig Vereins-Rekord ist, haben sie vor dem finalen Duell am Samstag im Dortmunder Hexenkessel jetzt die besseren Karten. Trainer Nagelsmann: „Dortmund hat aufgrund der Tabellenkonstellation, der großen Erwartungshaltung der 80.000 Zuschauer, der Serie von 35 Heimspiele ohne Niederlage und letztendlich des teuren Spielerkaders deutlich mehr Druck. Der BVB muss, wir wollen gewinnen. Das sind die Fakten!“
Selbstbewusst auch TSG-Stürmer Mark Uth: „Wir fahren jetzt mit viel Selbstvertrauen nach Dortmund, um dort zu gewinnen. Der Sieg über Frankfurt war sehr wertvoll und wichtig."

Hübner steigt am höchsten und köpft zum 1:0-Siegtreffer für die TSG

Ein mügsamer Sonntagskick

Doch bis es soweit kam, mussten die Hoffenheimer einen zähen, hartumkämpften und mühsamen Sonntagskick bewältigen. Die Gastgeber tun sich vor erneut ausverkauftem Haus sehr schwer, um sich gegen die in der Defensive gut organisierten Hessen Tormöglichkeiten zu erspielen. Nur elf Torschüsse in der gesamten Partie ist ein deutlicher Negativrekord für die Blau-Weißen, die viel zu ideenlos anlaufen und kein Mittel finden, um das gegnerische Abwehrbollwerk zu knacken. Die Zuschauer bekommen in dem bislang schwächsten Saisonheimspiel wenig Zwingendes und Unterhaltsames geboten. Bezeichnend, dass die beiden Torhüter Oli Baumann und Lukas Hradecky wenig Arbeitsnachweise aufweisen können.

Wenig Höhepunkte und aufregende Szenen

Aufregende Momente sind eher selten und an einer Hand abzuzählen: Zu den gößten Möglichkeiten zählt, als Nadiem Amiri nach einer Kaderabek Hereingabe nur den Frankfurter Pfosten trifft (26.), der Ex-Hoffenheimer David Abraham aus zwei Metern den Ball ins Torschießt, aber dabei deutlich im Abseits steht (54.) und Haris Seferovic im Alleingang vor Baumann die Kraft und das Durchsetzungsvermögen im Sprintduell mit Kevin Vogt fehlt, um den Konter erfolgreich abzuschließen (82.). Als sich die Begegnung, wie schon beim 0:0 im Hinspiel, mühsam zum Unentschieden schleppt, kommt Hübner und trifft mit seinem Kopfball-Torpedo.

Am Ende ging die Rechnung doch nicht auf

Es ist der späte Lohn für das größere Engagement, die Geduld und das nötige Glück, das sich die Gastgeber verdient haben. Frankfurts Defensivbollwerk, das während der gesamten Partie immer wieder geschickt durch Unterbrechungen und Diskussionen viel Zeit verstreichen lässt, versagte im entscheidenden Moment aufgrund einer Konzentrationsschwäche. Unverständlich für Trainer Nagelsmann die nur dreiminütige Nachspielzeit: "Da bekommt schon nach 50 Minuten ein Frankfurter den Krampf im Bein, da wird nach vielen Unterbrechungen durch Fouls unnötig diskutiert und am Ende sind es nur drei Minuten Extrazeit - das verstehe wer will!"

Deutliches Bekenntnis und Dankesworte zu Dietmar Hopps Engagement

Nach den geschmacklosen Beleidigungen in Köln bekommt 1899-Mäzen Dietmar Hopp viele Zuwendungen und Dankesworte von den Hoffe-Fans. Viele halten Plakate mit Aufschriften wie „Danke - Dietmar Hopp“, „We love Hopp“ und „Wir sind Dietmar Hopp“ in die Höhe. Das schönste Geschenkt zum 77. Geburtstag am vergangenen Mittwoch macht ihm die Mannschaft mit dem Dreier gegen Frankfurt. Hopp nach der Partie auf dem Weg zur Spielerkabine, wo er das traditionelle ´Zicke-Zacke` anstimmt, gegenüber bwa-sport.de: „Das war ein zähes Spiel. Ich habe eigentlich mit einem 0:0 gerechnet, deshalb bin ich umso glücklicher, dass wir es noch gewonnen haben.“ TSG-Profi Pirmin Schwegler sprach von einer tollen Kabinen-Stimmung: "Wir haben Herrn Hopp anschließend noch ein ´Happy-Birthday-Ständchen“ gesungen. Klar hat er sich darüber sehr gefreut."

Fotos: Kraichgaufoto und BWA

Der Torschütze musste in dem Moment eine schwere Last ertragen, Ein Bild zum Einrahmen für alle Hoffe-Fans. So wünscht man sich den Tabellenstand nach dem 34. Spieltag, Matchwinner Benjamin Hübner, Frankfurts Fans mit aufmunterndem Beifall für ihr Team nach Spielende, Hoffenheims Spieler beim Torjubel in der 90. Minute, Die Südkurve skandaliert ihr derzeit liebtestes Liedgut: "Europapokal - Europapokal", normal_ug023_5554_300417, normal_ug067_5935_300417, normal_ug056_5864_300417, normal_ug051_5853_300417, normal_ug050_5851_300417, normal_ug041_5767_300417, normal_ug034_5663_300417, normal_ug029_5613_300417, normal_ug026_5586_300417, normal_ug017_5515_300417, normal_ug015_5490_300417, Vielsagende Dankesworte in Richtung Dietmar Hopp vom 1899-Fanclub Fußballfreunde Blau-Weiss, und Fan-Choreographie im Frankfurter Gästeblock vor dem Anpfiff

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