Hoffenheim nach dritter Niederlage in Folge in der Abwärtsspirale

Enttäuschende 2:1-Niederlage der Hoeneß-Elf in Augsburg

Enttäuschung bei der TSG Hoffenheim: Die Kraichgauer kassierten am 27. Bundesliga-Spieltag eine 1:2-Niederlage beim FC Augsburg und rutschten in der Tabelle auf den 12. Platz ab. Der Abstand nach der dritten Niederlage in Folge zu den besonders abstiegsgefährdeten Mannschaften auf Rang 16 mit Köln und 17 mit Bielefeld ist bei sieben Zählern zwar immer noch respektabel, aber angesichts der folgenden schweren Aufgaben in den kommenden Wochen könnte es für die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß noch ganz schön eng werden.

Hoeneß mahnte vor den Augsburger Stärken

Augsburg erwies sich als der erwartet unbequeme Gegner, der es der TSG über die gesamte Spielzeit sehr schwer machte. TSG-Coach Hoeneß hatte noch vor der Partie gewarnt: „Der FCA verteidigt tief und spielt gefährliche Konter. Es ist wichtig, dass wir in Führung gehen und im Gegenpressing präsent sind. Dadurch können wir ihre Konter unterbinden“. Doch anscheinend nahm man diese Vorgabe nicht ernst genug, denn sonst wäre man nicht früh nach zwei klassischen Konter durch Ruben Vargas (8.) und André Hahn (23.) 0:2 in Rückstand geraten. Torhüter Oliver Baumann: „Die ersten 25 Minuten haben wir verpennt. Natürlich war es nicht unser Plan, dass wir uns auskontern lassen. Es ist einfach ärgerlich, dass wir so oft in Rückstand geraten. Wir bekommen zu einfach Gegentore.“

Kaderabek scheiterte mit einem Kopfball an Augsburgs Keeper Giliewicz

Ausfall von Kramaric besonders schmerzhaft

Während die TSG mit viel Ballbesitz, aber ohne Raumgewinn sich kaum Torchancen erspielte, kontrollierte das Team von Trainer Heiko Herrlich die Partie weitgehend aus der Defensive heraus und ließ dem Gegner wenig Platz und Raum, um  Torgefahr zu entwickeln. Bis auf den späten Anschlusstreffer von Robert Skov (86.) kam nichts zählbares für die Blau-Weißen heraus. Augsburg kletterte nach seinem fünften Heimerfolg, zugleich seinem 100. Bundesligasieg, mit neun Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz vorbei an Hoffenheim auf Rang 11. Besonders schwer wirkt der Ausfall von TSG-Torjäger Andrej Kramaric, der sich bei der kroatischen Nationalmannschaft eine Sprunggelenksverletzung zuzog und seiner Mannschaft enorm fehlte. Vier der sechs Partien ohne den Stürmer verlor die TSG bereits in dieser Saison.

FCA macht aus zwei Kontern zwei Treffer

Die Gäste taten sich von Beginn an gegen die dicht gestaffelte Hintermannschaft der Augsburger schwer. Florian Grillitsch als Abwehrchef unterlief in der Anfangsphase einige Patzer, die der Gegner eiskalt nutzte. Nach einem verlorenen Zweikampf des Österreichers landete der Ball über Caligiuri bei Vargas, der mit einem platzierten Schuss ins rechte Eck Torhüter Baumann beim 1:0 keine Chance ließ (8.). Einen frühen Rückstand wollte man unbedingt vermeiden, doch es kam noch schlimmer. Einen weiten Ball von Vargas von der eigenen Strafraumgrenze über die viel zu weit aufgerückte Hoffenheimer Hintermannschaft landete bei Hahn, der sich bei einem 50-Meter-Sprint gegen Grillitsch durchsetzte und aus vollem Lauf mit einem Dropkick aus 20 Metern auf 2:0 erhöhte (23.).

Ratloser Blick bei TSG-Coach Hoeneß. Die Kritik am Münchner nimmt nach der dritten Niederlage in Folge wieder zu.

Erste TSG-Chance nach 39 Minuten

Augsburg verstand es mit einfachen spielerischen Mitteln eine unorganisierte gegnerische Defensive zwei Mal erfolgreich zu überwinden und für eine beruhigende Führung zu sorgen. Die Gastgeber wirkten entschlossener, frischer, bissiger und aggressiver in den Zweikämpfen, während die Hoffenheimer ideenlos, statisch und viel zu durchsichtig nach Lösungen suchten. Bezeichnend, dass die erste Gästechance erst nach 39 Minuten zustande kam, als Ihlas Bebou mit einem Kopfball am FC-Keeper Rafal Gikiewicz scheiterte. Die 2-Tore-Führung zur Pause war für die wachsameren und aufmerksameren Fuggerstädter hochverdient.

Augsburg nur noch im Defensivmodus

Hoeneß reagierte zur zweiten Halbzeit und brachte mit Gacinovic, Vogt und Sessegnon drei frische Kräfte, was sich jedoch auf den weiteren Spielverlauf nicht sonderlich auswirkte. Augsburg zog sich nun völlig zurück und verwaltete die Führung, während die Gäste nach wie vor ideenlos und hilflos anrannten. Erst nach etwas über einer Stunde Spielzeit konnte die TSG für Torgefahr sorgen, als Torhüter Gikiewicz zunächst einen Kopfball von Pavel Kaderabek (62.) und wenig später einen Schuss von Bebou entschärfte (65.). Augsburg verwaltete ohne jegliche Offensivbemühungen die Führung und war nur noch auf Schadensbegrenzung bedacht.

Traumtor durch Skov

Bis auf ein Traumtor des eingewechselten Skov, der mit einem Wahnsinnshammer den Ball aus 18 Metern unter die Latte in den linken Torwinkel hämmerte (86.) tat sich nichts mehr. Es blieb bei der 13. Saisonniederlage für die Nordbadener, die sich vorwerfen müssen, viel zu wenig Durchschlagskraft gegen die gegnerische Passivität entwickelt zu haben. Das Fazit von Cheftrainer Hoeneß: „Wir haben uns das Spiel und insbesondere die Anfangsphase anders vorgestellt. Es war klar, dass es nach Rückstand schwierig wird. In der Schlussphase wurde es besser, aber im letzten Drittel war es nicht gut genug. Wir haben nichts mehr zugelassen, aber die Effizienz hat heute gefehlt.“

Die nächsten Gegner haben es in sich

Die weiteren April-Gegner mit Leverkusen, Leipzig, Gladbach und Freiburg lassen wenig Hoffnung aufkommen, dass es bei der aktuellen Spielweise der letzten Wochen tabellarisch wieder etwas weiter nach oben geht. Die Kritik an Trainer Hoeneß wird nach der dritten Niederlage in Folge gegen Mannschaften aus der zweiten Tabellenhälfte mit Sicherheit zunehmen.

Statistik:

FC Augsburg: Gikiewicz – Framberger (46. Pedersen), Gouweleeuw, Uduokhai, Gumny – Gruezo, Khedira – Caligiuri, Richter (67. Oxford), Vargas (46. Gregoritsch) – Hahn
TSG Hoffenheim: Baumann – Posch, Grillitsch, Richards (74. Belfodil) – Kaderabek, Rudy (46. Gacinovic), Samassekou (46. Vogt), John (46. Sessegnon) – Baumgartner (69. Skov) – Bebou, Rutter
Tore: 1:0 Vargas (8.), 2:0 Hahn (23.) 2:1 Skov (86.)
Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerken)
Zuschauer: erneut Fehlanzeige

Fotos: Kraichgausport (3) und Kraichgaufoto (1)

Grillitsch sah bei beiden Gegentreffern nicht gut aus und Der Ausfall von Kramaric wiegt schwer

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