Hoffenheim verpasst Befreiungsschlag und verliert Demirbay

Beim 1:1 in Berlin war für die TSG deutlich mehr möglich

Auch am vierten Rückrundenspieltag warten Hertha BSC Berlin und die TSG Hoffenheim auf den ersten Sieg des Jahres. Am 21. Spieltag trennen sich beide vor 32.598 Zuschauer im Olympiastadion in einem durchschnittlichen Bundesligaspiel leistungsgerecht 1:1 Unentschieden. Im Duell um den Anschluss an die internationalen Ränge kommen beide Teams damit nicht von der Stelle. Nach anfänglichem Abtasten auf einem schwer zu bespielenden Untergrund mussten nach 15 Minuten die Gäste einen herben Rückschlag verkraften. Nachdem der Berliner Torunarigha bei einem Zweikampf an der Mittellinie Gegenspieler Demirbay unbeabsichtigt auf den rechten Knöchel tritt, muss der 24-jährige Nationalspieler unter großen Schmerzen vom Feld und wird zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht.

Schrecksekunde für die Hoffenheimer: Demirbay musste verletzt vom Spielfeld gebracht werden

Kramaric verwandelt diskussionswürdigen Strafstoß

Nach wenigen Höhepunkten in der ersten halben Stunde hatte der Herthaner Pekarik die erste große Tormöglichkeit, indem er einen Schlenzer knapp neben das Tor setzte. Kurz darauf sorgte auf der anderen Seite eine diskussionswürdige Szene für Aufregung, als Schiedsrichter Deniz Aytekin regelgerecht nach einem Foul vom Stark an Schulz auf Strafstoß entschied. Der Ex-Berliner Schulz kam dabei zwar aus einer Abseitsposition, aber es ergab sich eine neue Spielsituation, weil Stark den Ball vor dem Foul bereits kontrollierte. Der Kroate Kramaric, der seit vergangenem August nicht mehr traf, verwandelte zur glücklichen TSG-Führung (39.).

Kraft verhindert mehrfach den Hoffenheimer Siegtreffer

Mit der Führung im Rücken starteten die Kraichgauer engagiert in die zweite Hälfte. Sie wirkten spritziger und entschlossener und drängten auf den zweiten Treffer. Nachdem Geiger am Berliner Keeper Kraft scheiterte, glichen die Gastgeber wenig später überraschend aus. Nach einer Lazaros Flanke von rechts köpft Kalou unbedrängt aus kurzer Distanz zum 1:1 (58.). In der Folge entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, in der jedoch die Gäste die deutlich klareren Chancen hatten. So scheiterte Szalai an Torhüter Kraft (69.) und erneut war es der Hertha-Schlussmann, der in der Nachspielzeit einen leicht abgefälschten Schuss von Amiri reflexartig aus dem rechten Torwinkel fischte.

Schulz (li.) zählte in der alten Heimat zu den Aktivposten bei den Kraichgauern

"Haben es versäumt, die Führung auszubauen"

TSG-Trainer Julian Nagelsmann trauerte dem möglichen Auswärtssieg nach: „Wir hatten heute einen Sieg verdient. Wir haben gerade nicht den besten Lauf und dann muss man mit dem Punkt auch mal leben. Wir haben mutig gespielt, Lösungen gesucht und nach vorne gespielt. Wenn wir so weitermachen, werden wir auch wieder Spiele gewinnen." Für Kapitän Kevin Vogt hat sein Team verpasst, die Entscheidung schon vorzeitig zu erzwingen: „Wir haben es leider nach der 1:0-Führung verpasst, die Führung auszubauen. Mit einem Quäntchen mehr Glück erhöhen wir hier und machen vielleicht den Sack zu. Aber wenn wir so weiterspielen, wird das Momentum zu uns zurückkehren.“
Die Hoffenheimer blieben vorübergehend auf Tabellenplatz neun und haben am nächsten Samstag (15.30 Uhr) die Möglichkeit im Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 den erhofften ersten Sieg in 2018 zu landen.

Statistik:

Hertha BSC Berlin: Kraft – Pekarik, Stark, Torunarigha, Plattenhardt - Darida, Skjelbred - Esswein (57. Ibisevic), Lazaro, Kalou (90. Mittelstädt) – Selke
TSG Hoffenheim: Baumann - Akpoguma, Vogt, B. Hübner - Grillitsch, Geiger – Gnabry, Demirbay (17. Amiri), N. Schulz - Szalai (70. Zulj), Kramaric (83. Kaderabek)
Tore: 0:1 Kramaric (38./Foulelfmeter), 1:1 Kalou (58.)
Zuschauer: 32.598
Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)

Fotos: Kraichgaufoto

 

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