Hoffenheim war in allen Bereichen gegen starke Frankfurter chancenlos

TSG unterliegt gegen Frankfurt zum dritten Mal in Folge mit 1:3

Am 2. Spieltag der Bundesligasaison 2024/25 unterlag die TSG Hoffenheim bei Eintracht Frankfurt verdient mit 1:3. Die Hessen waren über die gesamte Spielzeit in allen Bereichen überlegen und feierten am Ende vor 58.000 begeisterten Zuschauern nunmehr schon den dritten 3:1-Erfolg in Folge über die Kraichgauer. Die Eintracht entwickelt sich bei zehn Siegen aus den letzten 13 Duellen zunehmend zu einem Hoffenheimer Angstgegner. Im Duell der beiden Europa League-Teilnehmer brachte Hugo Ekitike die SGE in Führung (24.), die wenig später Hugo Larsson auf 2:0 erhöhte (33.). Nur zwei Minuten nach dem Anschlusstreffer durch Andrej Kramaric (54.) in Hälfte 2 erzielte Omar Marmoush den 3:1-Endstand (56.).

Es ist in Frankfurt in jeder Saison die gleiche Geschichte für uns

Andrej Kramaric zum Spielausgang

Ein enttäuschter Hoffenheimer Kramaric nach dem Spiel: „Es ist in Frankfurt in jeder Saison die gleiche Geschichte für uns. Wir hatten nach dem Anschlusstreffer ein gutes Gefühl, aber fangen uns direkt ein zu einfaches Gegentor. Wir hatten dann keine Energie mehr, nochmal etwas zu verändern.“

Andrej Kramaric war Hoffenheims aktivster Spieler beim 1:3 in Frankfurt

Ekitike und Marmoush machten den Unterschied aus

Im Vorfeld sprach TSG-Coach Pellegrino Matarazzo von einer „großen, geilen Herausforderung“ für sein Team, der dieser aber bei heißen Temperaturen von über 30 Grad auf dem neuen Frankfurter Spielfeld über die gesamte Spieldauer nicht gewachsen war. Vor allen im Spiel nach vorn ließ die TSG vieles vermissen, strahlte wenig Torgefahr aus und war bei den schnell vorgetragenen Frankfurter Kontern sehr anfällig. Die beiden stärksten Frankfurter Ekitike und Marmoush wirbelten die Hintermannschaft der Blau-Weißen mehrmals kräftig durcheinander und waren auch maßgebend an den Treffern beteiligt.

Der offensivstarke Omar Khaled Marmoush konnte von den Hoffenheimern nie ausgeschaltet werden

Herrlich herausgespielte Kontertore

Beim Führungstreffer nach einem blitzschnell vorgetragenen Konter bediente Marmoush mustergültig Ekitike, der frei vor dem Tor noch Torhüter Oliver Baumann ausspielte und aus kurzer Distanz einschob (24.). Nur zwei Minuten später verfehlte Marmoush aus 25 Metern nur knapp das TSG-Tor. Die Eintracht machte weiter Druck, legte sich den verunsicherten Gegner quasi zurecht und erhöhte auf 2:0, nachdem Marmoush von links ins Zentrum passte, wo Ekitike mit Direktspiel Larsson bediente, der frei vor Baumann einschob (33.).

Verdiente 2:0-Pausenführung

Während die Gäste in der Offensive gegen die souverän spielende gegnerische Defensive kaum Offensivaktionen hatten, viel zu harm- und ideenlos agierten, waren die Hessen in den Zweikämpfen viel bissiger und griffiger. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte verfehlte Marmoush bei einem 16-Meter-Schuss das TSG-Tor nur um Zentimeter (45.+1). Die 2:0-Pausenführung der Gastgeber gegen einen überforderten Gegner, bei dem es in Hälfte 1 vor allem um Schadensbegrenzung ging, war völlig verdient.

Ein zufriedener Frankfurter Trainer Dino Toppmöller

„Wir haben in der ersten Hälfte eindrucksvoll unsere Umschaltmomente ausgenutzt“

Frankfurts Trainer Dino Toppmöller zur Leistung seiner Mannschaft in Hälfte 1

Für SGE-Coach Dino Toppmöller war die Leistung seines Teams in Hälfte 1 entscheidend: „Dass wir durch einen Umschaltmoment in Führung gehen, hat uns sehr geholfen. Auch defensiv haben wir es sehr gut gemacht. Wir haben in der ersten Hälfte eindrucksvoll unsere Umschaltmomente ausgenutzt.“

Andrej Kramaric gelang der zwischenzeitliche 1:2-Anschlusstreffer

Kramaric verkürzt überraschend auf 1:2

Nachdem Baumann zu Beginn des zweiten Abschnitts einen Schuss aus kurzer Distanz abwehren konnte, konnten die Hoffenheimer durch Kramaric, der eine Hereingabe von rechts durch Neuzugang Hlozek aus kurzer Distanz über die Torlinie drückte, überraschend auf 1:2 verkürzen (54.). Nach seinem Dreierpack gegen Kiel am ersten Spieltag war es bereits der vierte Saisontreffer des Kroaten.

Marmoushs Antwort kam postwendend

Doch die Freude währte nicht lange, denn nur zwei Minuten später antworteten die Hessen postwendend. Nach herrlichem Pass von Mario Götze stellte Marmoush völlig frei vor Baumann mit seinem Treffer zum 3:1 den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her (56.). Für die Nordbadener war dies wie ein Nackenschlag. Nachdem Hlozek (61.) und Anton Stach (66.) an Eintracht Keeper Kevin Trapp in dessen 350. Pflichtspiel scheiterten, zeichnete sich auf der anderen Seite Baumann bei einer Doppelchance durch Matanovic und Chaibi aus (84.). Schließlich blieb es beim hochverdienten 3:1-Erfolg der Frankfurter.

Für Grischa Prömel hatte die Eintracht eine brutale Qualität

„Sie haben Topspieler, das ist schon Wahnsinn“

Grischa Prömel über den Gegner

Das Fazit von Hoffenheims Mittelfeldspieler Grischa Prömel: „Wir sind relativ ordentlich ins Spiel gekommen, aber dann wurden die Abstände zu groß und wir kamen nicht mehr in die Zweikämpfe. Das Feld wurde zu groß und die Eintracht hat eine brutale Qualität vorn. Sie haben da Topspieler, das ist schon Wahnsinn. Trotzdem kann man es besser verteidigen, deswegen bekommen wir drei Gegentore.“

Frankfurt war einfach in allen Bereichen besser

Die Adlerträger waren einfach in den entscheidenden Momenten zielstrebiger und gedankenschneller. Dem Matarazzo-Team fehlte die nötige Gier, der Wille und das letzte Aufbäumen, um die erste Saisonniederlage noch abzuwenden. Eine strukturelle, offensive Spielweise war gegen einen starken Gegner nicht erkennbar.

„Wir haben verdient verloren“

Fazit von Kevin Akpoguma

Nüchtern auch die Erkenntnis von Defensivspieler Kevin Akpoguma: „Frankfurt hat so gute Einzelspieler mit so viel Qualität da vorn. Da haben wir heute Lehrgeld bezahlt und müssen es in Zukunft besser machen. Wir müssen es besser verteidigen und selbst mehr Mut haben wir müssen aus dem Spiel lernen. Wir haben verdient verloren.“

Kevin Akpoguma beim Kopfball

TSG-Fans weiter mit Stimmungsboykott

Auch von den Rängen gab es, wie schon gegen Kiel, keine Unterstützung sowie Support von den mitgereisten 1.250 Gästefans. Alles in allem ein gebrauchter, enttäuschender Spieltag für die Kraichgauer.

Aufstellungen:

Eintracht Frankfurt: Trapp – Tuta (90.+4 Collins), Koch, Theate – Kristensen, Skhiri, Larsson, Nkounkou (80. Knauff) – Götze (80. Uzun), Marmoush (80. Chaibi) – Ekitike (65. Matanovic)
TSG Hoffenheim: Baumann – Drexler (46. Hranac, Stach, Akpoguma – Kaderabek (72. Bruun Larsen), Prömel (85. Tabakovic), Geiger (59. Micheler), Prass – Kramaric – Bülter (46. Berisha), Hlozek
Tore: 1:0 Ekitike (24.), 2:0 Larsson (33.), 2:1 Kramaric (54.), 3:1 Marmoush (56.)
Schiedsrichter: Badstüber
Zuschauer: 58.000

„Jetzt gegen eine der besten Mannschaften der Welt“

Andrej Kramaric über den nächsten Gegner Leverkusen

Nach der bevorstehenden Länderspielpause empfängt die TSG Hoffenheim in zwei Wochen den deutschen Meister und Pokalsieger Bayer 04 Leverkusen. Anstoß am Samstag, 14. September in Sinsheim ist um 15:30 Uhr. Kramaric hat derweil den Glauben noch nicht verloren: „Nun spielen wir nach der Länderspielphase gegen eine der besten Mannschaften der Welt. Aber wir müssen an uns glauben, dann ist alles möglich.“

Fotos: Kraichgaufoto und foto2press

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