Hoffenheimer Höhenflug hält nach 2:0-Erfolg bei Union Berlin weiter an

Kramaric und Beier ebnen den Weg zum vierten Sieg in Folge

Die Siegesserie der TSG Hoffenheim nimmt eine weitere Fortsetzung. Das Team von Trainer Matarazzo feierte dank einer starken ersten Hälfte einen 2:0-Erfolg bei Union Berlin und stellte mit dem dritten Auswärtssieg in Serie den eigenen Vereinsrekord ein. Nach vier Bundesligasiegen in Folge sowie Tabellenplatz 4 – punktgleich mit dem Zweiten Stuttgart – befinden sich die Kraichgauer im Höhenflug. Wie schon vor einer Woche in Köln nutzte die TSG eiskalt und effektiv ihre Chancen und stand in der Defensive sehr stabil.

Torgaranten Kramaric und Beier

Kramaric brachte die Blau-Weißen mit einem verwandelten Foulelfmeter in Führung (22.), Beier erhöhte noch vor der Pause (38.) zum 2:0. Die Berliner, die nunmehr schon im vierten Pflichtspiel in Folge den Platz als Verlierer verließen, dominierten zwar die zweite Hälfte, konnten sich aber nur wenige zwingende Torchancen erspielen.

Wir haben sehr seriös, wie richtige Männer gespielt!“

Torschütze Kramaric

Für TSG-Torjäger Kramaric war die starke Defensivleistung ein entscheidender Faktor: „Wir waren die ganze Zeit fokussiert, haben sehr seriös, wie richtige Männer gespielt. Wir hatten viele gute Szenen, gerade auch in der Defensive. Wir haben kaum gute Chancen zugelassen, haben kein Gegentor bekommen, das ist sehr wichtig.“

Stürmertalent Beier (Mitte) erzielte bei Union Berlin bereits seinen vierten Saisontreffer

Effiziente Gäste mit verdienter 2:0-Pausenführung

Nach verteiltem Spiel mit wenigen Toraktionen auf beiden Seiten führte ein Strafstoß zur Gästeführung. Unions italienischer Neuzugang Bonucci hatte bei seinem Bundesligadebüt Kramaric vor dem Tor zu Boden gezogen. Für den souveränen Schiedsrichter Aytekin ein klarer Elfmeter, den Kramaric mit seinem 3. Saisontreffer gewohnt sicher verwandelte (22.). Die TSG setzte nach und erhöhte nach einem Konter auf 2:0. Prömel passte von rechts perfekt in die Mitte, wo der junge Beier den Ball mit der Spitze ins linke Eck verlängerte (38.) Für den 20-Jährigen war es bereits der vierte Treffer im vierten Spiel in Folge. Drei Minuten später kam Beier an der linken Strafraumgrenze zu Fall. Schiri Aytekin zeigte zunächst erneut auf den Elfmeterpunkt, revidierte dann aber seine Entscheidung auf Veto des VAR und entschied auf Freistoß (41.). So blieb es bei der verdienten 2:0-Pausenführung.

Union macht deutlich mehr Druck

Die „Eisernen“ machten im zweiten Abschnitt deutlich mehr Druck, bissen sich aber immer wieder an der dichtgestaffelten und kompakten gegnerischen Abwehr die Zähne aus. Den Gastgebern fehlte die Präzision im Spielaufbau und so kamen die Hoffenheimer selten in Bedrängnis. Einer der wenigen Entlastungsangriffe hätte beinahe zum 3:0 geführt, als Bebou auf Vorarbeit von Berisha aus spitzem Winkel zum Torabschluss kam, aber sein Schuss leicht abgefälscht ans Außennetz ging (58.).

Viel Kampf und Einsatz – rechts Hoffenhems Finn Ole Becker

Behrens vergibt Megachance zum Anschlusstreffer

Die größte Chance zum Anschlusstreffer bot sich nach knapp einer Stunde Union-Stürmer Behrens, der nach einem katastrophalen Fehlpass von Skov aus 25 Metern das leere Tor verfehlte (59.). Für die Köpenicker war dies wie eine Art Initialzündung, die nun noch mal eine Schippe drauflegten und mit viel Kämpferherz die gegnerische Defensive des Öfteren in Verlegenheit brachte.

Wir haben keine Ruhe am Ball gehabt!“

Hoffenheims Mittelfeldspieler Prömel

Hoffenheims Prömel sah hier, bei seiner ersten Rückkehr an die ehemalige Wirkungsstätte, ein schwierige Phase im Spiel: „Wir haben keine Ruhe am Ball gehabt und Union hat ordentlich Druck ausgeübt.“

Glück war mit ein entscheidender Faktor

Für den erneut fehlerfreien TSG-Keeper Baumann stand dabei auch etwas das Glück zur Seite: „Natürlich brauchen wir das Glück, dass dann kein Ball reingeht, aber das haben wir etwas einkalkuliert. Für uns war es wichtig, dass wir kein Gegentor kassiert haben. Ich weiß nicht, ob wir Glück hatten, aber Union hat es uns mit Druck enorm schwer gemacht.“

Kapitän Baumann sieht eine enorme Entwicklung in der Hoffenheimer Mannschaft

Viel Selbstvertrauen getankt

In der letzten halben Stunde ginbg es zwar fast ausschließlich in Richtung Gäste-Tor, doch weder Behrens (61.), Tousart (62., 63.), Fofana (68., 70.) noch Haberer (72.) konnten ihre Möglichkeiten verwerten. Die Matarazzo-Truppe überstand diese Drangperiode und ließ nichts mehr anbrennen. Es blieb schließlich beim vierten TSG-Sieg in Folge, der zusätzliches Selbstvertrauen für die nächste schwierige Aufgabe am Freitagabend gegen den Tabellennachbarn Borussia Dortmund bringen dürfte. Die Eröffnungspartie des 6. Spieltages gegen die Schwarz-Gelben beginnt unter Flutlicht um 20:30 Uhr in der bereits ausverkauften Sinsheimer PreZero-Arena.

Das war mit Herz und Leidenschaft!“

TSG-Keeper Baumann

Kapitän Baumann zum aktuellen Lauf seiner Mannschaft: „Jeder kämpft für den anderen, da sehe ich eine enorme Entwicklung. Das macht Spaß, auch wenn man zu wenig Ballbesitz hat. Das war mit Herz und Leidenschaft. Wir sind als Team aufgetreten, dürfen aber den Sieg nicht zu hoch hängen.“

Aufstellungen:

Union Berlin: Rönnow – Leite, Bonucci (81. Kaufmann), Doekhi – Juranovic, Tousart (75. Laidouni), Gosens (81. Roussillon) – Aaronson (46. Fofana), Haberer – Becker (69. Hollerbach), Behrens
TSG Hoffenheim: Baumann – Ozan Kabak, Brooks, Vogt – Kaderabek (90.+2 Akpoguma), Stach, Skov (74. Bülter) – Prömel, Kramaric (74. Becker) – Beier (55. Berisha), Weghorst (55. Bebou)
Tore: 0:1 Kramaric (22./Foulelfmeter), 0:2 Beier (38.)
Schiedsrichter: Aytekin (Oberasbach)
Zuschauer: 22.000

Fotos: Kraichgaufoto

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