Hoffenheims Rasselbande zeigte bravouröse Leistung gegen Ludogorets Rasgrad

Würdiger Abschied von der europäischen Bühne

Im letzten bedeutungslosen Gruppenspiel der Europa League Gruppe C ließ Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann gegen Ludogorets Rasgrad eine komplett neue, junge Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von 23 Jahren auflaufen. Dabei feierten gleich sechs Spieler ihr Profi-Debüt für die Kraichgauer. Die Rasselbande zeigte beim 1:1 Unentschieden eine starke Leistung und war dem Siegtreffer näher als die Bulgaren. Nach anfänglich nervösem Beginn steigerten sich Hoffes junge Wilde und gingen in der 25. Minute in Führung. Robin Hack legt den Ball von der Grundlinie quer auf U21-Nationalspieler Philipp Ochs, der den Ball aus acht Metern direkt mit rechts unhaltbar einnetzt. Dies war gleichzeitig das erstes Pflichtspieltor des 20-Jährigen. Ochs nach der Partie: „Natürlich freut es mich, dass ich endlich getroffen habe. Dass es ausgerechnet in einem internationalen Spiel war, ist umso schöner.“ Nach einem Schlag in der ersten Hälfe aufs Knie, musste der Torschütze jedoch nach 55 Minuten verletzt vom Feld.“

Philipp Ochs (re.) erzielte beim 1:0 seinen ersten Pflichtspieltreffer für die TSG

Schiri übersah zwei Mal spielentscheidenes Handspiel zu Gunsten der Bulgaren

Rasgrad hatte trotz mehr Ballbesitz bis zur Pause bis auf eine Halbchance von Wanderson, der freistehend aus 14 Metern verzog, nichts Erwähnenswertes zu bieten. Nach dem Seitenwechsel bot sich zunächst den Gastgebern durch Ochs und Alexander Rossipal innerhalb einer Minute zwei gute Möglichkeiten zum 2:0 (47.), die jedoch überhastet vergeben wurden. Eine womöglich vorentscheidende Szene nach einer Stunde: Nachdem ein klares Handspiel von Rasgrad-Keeper Renan außerhalb des Strafraums ungeahndet blieb, schlägt zwei Minuten später Wanderson zu und erzielte den 1:1-Ausgleich. Doch auch hier lag Referee Orel Grinfeld aus Israel voll daneben. Der brasilianischen Torschütze hatte sich im Laufduell mit Felix Passlack durch ein Handspiel einen Vorteil verschafft – der Treffer hätte daher nicht zählen dürfen. Alle Proteste der Hoffenheimer blieben ungehört.

Viele Zweikämpfe prägten eine intensiv geführte Partie

Rasgrad brachte mit vielen taktischen Fouls das Remis über die Zeit

Es sprach für den unbedingten Siegeswillen des Hoffenheimer B-Teams, das in der Folge alles daran setzte, um doch noch den Führungstreffer zu erzielen. In der Schlussphase wurde die Partie zunehmend hektischer. Die Gäste hielten gegen den technisch besseren Gegner mit Härte dagegen und versuchten so, den Punkt über die Zeit zu bringen. Viele taktische Fouls prägten das Geschehen und unterbanden so jeglichen Spielfluss. Negativer Höhepunkt war die Rote Karte für den eingewechselten  Claudiu Keserü, der nach einem Tritt gegen Ermin Bicakcic auf Höhe der Mittellinie vom Platz flog (84.). In den letzten Minuten drängte die TSG in Überzahl noch auf den Sieg, doch Johannes Bühler (85./88.) und Justin Hoogma brachten den Ball nicht im Tor unter. Durch das Remis ziehen die Bulgaren ins Sechzehntelfinale ein, das am Montag, 11. Dezember (13 Uhr) ausgelost wird.

Enttäuschender Besuch

Enttäuschend war die Kulisse in der Rhein-Neckar-Arena. Von den 13.779 verkauften Karten kamen nur 7.814 Besucher zum vorerst letzten Europapokal-Auftritt der TSG. Dies ist in der achtjährigen Geschichte der Sinsheimer Arena an der A6 ein Negativrekord. Bemerkenswert dennoch die stimmgewaltige Unterstützung der Südkurve, die trotz dem Ausscheiden von der europäischen Bühne unentwegt "Europapokal - Europapokal" sang.

Nagelsmann extrem sauer auf das Schiri-Gespann

Sauer war Trainer Nagelsmann ganz besonders auf das israelische Schiri-Gespann. Bei der PK nach der partie sagte er: „Sechs Leute haben nicht mit-, sondern einen Betriebsausflug gemacht. Ohne die hätten wir das Spiel gewonnen." Besonders erbost war er in der 60. Minute, als Gästekeeper Renan einen Ball außerhalb des Strafraums mit der Hand abwehrte. Nagelsmann: „Da läuft der Hacki frei aufs Tor. Dann geht's für den Schiedsrichter nur drum: Schafft er es jetzt noch, mich auf die Tribüne zu setzen oder nicht mehr? Und vergisst dann den Rest des Spiels zu bewerten. Die Einzigen, die vielleicht am Ende auf der Tribüne hätte landen müssen, waren die Sechs.“ Ansonsten war der Coach mit dem Auftritt seiner jungen Wilden sehr angetan: „Ich bin sehr zufrieden. Die Jungs haben einen toller Charakter über 94 Minuten gezeigt.“

Fotos: Kraichgaufoto und BWA

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