Die zweite englische Woche des Jahres kann für Bundesligist TSG Hoffenheim sehr erfolgreich verlaufen. Während es zu Rückrundenbeginn drei schwerverdauliche Niederlagen gab, sind die Kraichgauer nun wieder auf die Erfolgsspur zurückgekehrt. Wenn auch spielerisch nicht immer überzeugend, so waren die beiden 2:0 Erfolge in der Liga gegen Mainz und im Pokal in Aalen förderlich für Selbstvertrauen und Psyche. In beiden Partien hießen die Torschützen Eugen Polanski und Kevin Volland. Bezeichnend für die positive Bilanz aus den letzten vier Spielen mit drei Siegen und einem Unentschieden, mit auffallend effizienter Spielweise und Chancenverwertung, ist der Formanstieg bei Volland. Der Nationalspieler zählte zuletzt zu den Effektivsten und Engagiertesten, war an fast allen gefährlichen Offensivaktionen beteiligt. Der Allgäuer, der auf der Einkaufliste nationaler und internationaler Clubs steht, blickt sehr zuversichtlich auf die nächste Aufgabe am Samstag (15:30 Uhr) beim FC Schalke 04: „Nach den zuletzt gezeigten Leistungen haben wir eine gute Chance unsere Serie fortzusetzen. Allein der Blick auf die Tabelle macht deutlich, was gegen schalke auf dem Spiel steht.“
Hoffe hat die große Chance als Siebter, bei nur zwei Zählern Rückstand auf den Fünften Schalke und Sechsten Augsburg, zu einem tabellarischen Sprung anzusetzen, zumal Augsburg auf die starken Wolfsburger trifft. Im „Big-Point-Spiel“ in der Veltins-Arena könnten die Nordbadener ein dickes Ausrufezeichen setzen, zumal mit Hamburg und Paderborn zwei lösbare Aufgaben folgen.
Bei Königsblau ist nach dem dritten sieglosen Spiel, besonders der zuletzt blamablen, außerirdischen Leistung im Derby in Dortmund, von Krise die Rede. Ob von Aufsichtsrat-Boss Clemens Tönnies, Trainer Roberto Di Matteo oder den eigenen Fans, die Mannschaft hat in der vergangenen Woche einiges zu hören bekommen. Vieles wurde in Frage gestellt, auch das defensiv destruktive Spiel mit dem 3-5-2-System, in dem die Abwehr bei gegnerischem Ballbesitz zur Fünferkette wird. Lediglich vier erzielte Treffer in den letzten sieben Partien stimmen nachdenklich, ebenso das Verletzungspech von aktuell zehn Spielern. FC-Manager Horst Held sieht es als Charakterfrage, wie jeder Einzelne die Situation annimmt, keine System- oder Personalfrage.
Schalke wirkt zwar wie ein angeschlagener Boxer, was es Hoffenheim deshalb nicht leichter macht. Trainer Markus Gisdol und die Seinen müssen auf der Hut sein, alles abrufen, konzentriert und zielstrebig zu Werke gehen. Die bisherige Bilanz spricht bei fünf Siegen, vier Unentschieden und vier Niederlagen für die Blau-weißen aus dem Kraichgau.
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