Hohe Auftakthürde beim Tabellenzweiten – Sandhausen zu Gast in Dresden

Kurpfälzer unter Zugzwang

Beim Auftakt in das Pflichtspieljahr 2024 steht der SV Sandhausen gleich vor einer hohen Hürde: Nach der einmonatigen Winterpause gastieren die Kurpfälzer am Samstag um 14 Uhr am 21. Drittliga-Spieltag bei Dynamo Dresden (live zu sehen im MDR-Fernsehen), die nach dem SVS vor der Saison die meisten Stimmen der Drittligatrainer bekamen, als die Aufstiegsfavoriten benannt werden sollten.

Dresden auf Aufstiegskurs

Während die Dresdener auf Rang 2 mit 43 Punkten auf der Habenseite und zehn Punkten Vorsprung auf die Ulmer auf Relegationsplatz 3 auf einem guten Weg sind, hat der SV Sandhausen auf Platz 8 nach einer Erfolgsserie mit zwei Niederlagen direkt vor der Winterpause den Rückstand auf die Sachsen von sieben auf wieder 13 Punkte anwachsen lassen und steht damit unter Zugzwang vor dem richtungsweisenden Duell. Bei drei Punkten Rückstand zu Relegationsplatz 3 sind die Aufstiegsträume noch längst nicht begraben, doch SVS-Sportdirektor Matthias Imhof zeigte sich erbost aufgrund der Leistungen bei der 0:4-Niederlage in Ingolstadt und der 1:2-Heimpleite gegen Lübeck vor Weihnachten und schloss gar einen Platz auf der Tribüne für Spieler, die sich nicht für den Verein zerreißen, nicht aus.

Matthias Imhof – Sportdirektor des SV Sandhausen

„3 bis 5 Punkte fehlen, um sehr zufrieden zu sein“

SVS-Sportdirektor Matthias Imhof

Das Hinrunden-Fazit Imhofs nach einem radikalen Umbruch von 18 Neuzugängen klang dennoch wieder versöhnlicher: „3 bis 5 Punkte fehlen, um sehr zufrieden zu sein, doch insgesamt war es okay. Die Mannschaft ist ein verschworener Haufen, da passt alles zusammen“.

Drei Winterneuzugänge am Hardtwald

In der Winterpause wurden drei weitere Neuzugänge an Land gezogen, von denen Imhof wie auch Mittelfeldspieler Alexander Fuchs zwei Akteure aus seiner Zeit als Sportdirektor des österreichischen Erstligisten Austria Klagenfurt kennt. Zum einen soll der Österreicher Patrick Greil die Fäden im offensiven Mittelfeld ziehen, zum anderen soll Greils Landsmann Markus Pink für noch mehr Effektivität im Sturmzentrum sorgen und kommt mit der Empfehlung von 46 Toren in 82 Spielen im Zeitraum der letzten drei Jahre für Austria Klagenfurt an den Hardtwald. Der dritte Neuzugang, der litauische Abwehrspieler Edvinas Girdvainis fehlte im abschließenden Testspiel gegen Regionalligist Rot-Weiß Erfurt wegen muskulärer Probleme.

Sebastian Stolze (li.) im Zweikampf mit Dresdens Claudio Kammerknecht

Muskuläre Probleme

Ebenfalls mit muskulären Problemen fielen mit David Otto, Franck Evina sowie mit Rouwen Hennings wegen eines Muskelfaserrisses drei Stürmer aus, weswegen Pink in Dresden das Startelfdebüt winken könnte. Während bei Hennings noch Geduld angesagt ist, stehen bei Otto allerdings die Chancen gut, beim Auftakt wieder dabei zu sein. Beim erfolgreichen Test gegen die Erfurter erhöhte Pink auf Vorlage des wiedergenesenen Luca Zander mit seinem ersten Tor für den SVS zum 2:0-Endstand für die Elf von Trainer Jens Keller, Alexander Mühling sorgte für den Führungstreffer.

Ralf Becker – Sportdirektor von Dynamo Dresden

„Wir haben eine super Zwischenbilanz, aber das einzige, was zählt, ist der Aufstieg“

Dynamo-Geschäftsführer Sport Ralf Becker

Dynamo Dresden unterstrich in den Testspielen vor der Fortsetzung der Rückrunde die Form aus dem alten Jahr bei drei Siegen vor Weihnachten und besiegte sowohl den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern wie auch den tschechischen Klub FK Pardubice jeweils mit 3:0. Zum Ende des alten Jahres äußerte sich Dynamo-Geschäftsführer Sport Ralf Becker nochmals klar und deutlich: „Wir haben eine super Zwischenbilanz, aber das einzige, was dieses Jahr zählt, ist der Aufstieg und daran werden wir uns alle messen lassen müssen.“

Zuschauerschnitt von fast 30.000

Bei einem Zuschauerschnitt von fast 30.000 Zuschauern pro Heimspiel stellen die Sachsen den einsamen Zuschauerkrösus der Liga und haben stets die bedingungslose Unterstützung der begeisterungsfähigen Fangemeinde sicher. Mit dem Druck, aufsteigen zu müssen, konnten die Elbestädter bisher gut umgehen und haben bei 17 Gegentoren zusammen mit Spitzenreiter Jahn Regensburg die klar wenigsten Gegentore erhalten – haben allerdings im Vergleich zum Jahn auch bereits vier Spiele mehr verloren bei 14 Siegen, einem Remis und fünf Niederlagen.

Kurpfälzer triumphierten im Hinspiel

Die erste Niederlage gab es am 2. Spieltag mit dem 0:1 am Hardtwald, bei dem der SV Sandhausen gegen die Sachsen defensiv überzeugte und durch Abu El-Zein zum Sieg im Spitzenspiel traf.

Noch eine offene Personalfrage

Defensiv wird der SVS auch am Samstag gefordert sein, bei 9 Treffern weiß der 35-jährige mit allen Wassern gewaschene gebürtige Dresdener Stefan Kutschke, wo das Tor steht, Tom Zimmerschied konnte bereits 9 Treffer auflegen. Der im bisherigen Saisonverlauf an den Ligakonkurrenten SC Verl ausgeliehene Oliver Batista Meier, der sich dort zum Topscorer der 3. Liga mauserte, kehrte als einzige Veränderung zur Winterpause zum Kader der Sachsen zurück, doch es steht noch nicht hundertprozentig fest, ob er bis zum Ablauf der Transferperiode am 1. Februar auch bleibt, da der SC Paderborn und der Hamburger SV Interesse am technisch versierten Akteur angemeldet haben.

Die Anzeigetafel zeigt das Endergebnis des 1:0-Hinspielerfolges der Kurpfälzer am Hardtwald

Mögliche Aufstellungen:

Dynamo Dresden: Broll – Kammerknecht, Lewald, Bünning, Meier – Herrmann, Will, Hauptmann – Lemmer, Kutschke, Zimmerschied
SV Sandhausen: Rehnen – Zander, Geschwill, Göttlicher, Weik – Ben Balla, Mühling – Stolze, Greil, Burcu – Pink

AM
Fotos: foto2press

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