Wie vor jedem Spieltag stellte sich Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann auch an diesem Freitag vor dem Spiel gegen Augsburg ausführlich den Fragen der Pressevertreter. Dabei zeigt sich der 31-jährige Fußballlehrer immer sehr redegewand, wirkt fachlich und informativ. Für den TSG-Coach rückt der Abschied aus dem Kraichgau mit langsamen Schritten immer näher. Nur noch sieben Bundesligaspiele, dann heißt es am Saisonende Abschied zu nehmen in Richtung Leipzig. Für den gebürtige Landsberger war die „Abschiedstour“ auch ein Thema bei der PK.
„Ich habe noch einen großen Drang, etwas zurück zu bezahlen“
"Leverkusen war ein sehr emotionales Spiel für mich"
Auf die Frage von bwa-sport.de, ob beim TSG-Coach in seiner Abschiedstour schon so etwas wie Wehmut vor dem Engagement im Osten aufkommt, antwortete er: „Das kann man dies nicht ausblenden. Es ist schon ein wenig trauriges Gefühl, da bin ich ehrlich. Das Spiel gegen Leverkusen war ein sehr emotionales Spiel für mich. Ich hatte beim 4:1 Tränen in den Augen und war sehr stolz auf die Jungs. Bei meinem Torjubel hat man gesehen, dass es ein sehr emotionales Spiel für mich war."
"Möchte dem Verein noch etwas zurück bezahlen"
Der Blick auf den Spielplan verdeutlich, am 18. Mai beim Saisonfinale in Mainz, endet kurz nach 17.15 Uhr die Ära Nagelsmann im Kraichgau. "Es sind noch drei Heimspiele für mich bei der TSG. Ich bin seit neun Jahren dabei, und da ist es verständlich, dass man so etwas nicht komplett ausblenden kann“, sagte der Trainer etwas nachdenklich. Typisch für seine Art, machte er kein Geheimnis daraus, dass er bis zum Schluss noch sehr erfolgsorientiert ist: „Ich habe einen großen Drang, so gut es geht, bestmöglich es dem Verein zurück zu bezahlen, dass er mir die Chance gegeben hat. Deshalb wollen wir es international nochmal hinbekommen, darauf brennen ich und denke noch nicht so sehr an Abschied - doch völlig ausblenden kann ich es nicht.“
Fotos: Kraichgaufoto