Die Spekulationen über einen möglichen Wechsel von Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann am Saisonende zu einem der deutschen Top-Clubs Bayern München oder Borussia Dortmund nehmen kein Ende. Es vergeht momentan kaum ein Tag, wo sein Name nicht als möglicher Nachfolger für Bayern-Trainer Jupp Heynckes oder BVB-Coach Peter Bosz gehandelt wird. Bei der heutigen Pressekonferenz vor dem Heimspiel am Samstag gegen RB Leipzig im Trainings- und Geschäftsstellenzentrum in Zuzenhausen nahm der TSG-Coach auf Nachfrage zu diesem für ihn leidigen Thema klar und deutlich Stellung: „Ich sage hierzu weiter das Gleiche, was ich immer zu diesem Thema sage: Ich habe zu keinem anderen Verein Kontakt. Wichtig ist, dass wir hier in Hoffenheim wieder in die Erfolgsspur kommen und unseren eigenen Ansprüchen gerecht werden. Wir wollen zufrieden auf die nächsten Spiele blicken und daher ist das Thema auch abgehackt. Unser Fokus gilt ist nur dem Spiel am Samstag gegen RB.“
„Ich habe zu keinem anderen Verein Kontakt“
"Finde es lustig, wie darüber berichtet wird"
Auf die Nachfrage, ob dieses ständig aufkommende Thema womöglich die aktuelle Zusammenarbeit beeinflussen könnte, entgegnete er: „Mich nervt dies nicht. Vielmehr finde ich es eher lustig, weil diejenigen, die mir vorwerfen das dies ablenken könnte, diejenigen sind, die darüber schreiben. Ich erzähle von keinem anderen Verein irgendwo etwas, nur die Medien. Und die schreiben dann, dass mich dieses Thema ablenken könnte. Ich spreche nicht darüber und mache mir auch überhaupt keine Gedanken dazu. Ich habe keinen Kontakt zu anderen Vereinen! Die Medien, die darüber schreiben, müssen selbst beantworten, ob es nervt oder nicht. Meine Gedanken sind beim nächsten Gegner und meiner Mannschaft - sonst nirgendwo.“
Eigene Aussagen ließen das Thema hoch kochen
Ob sich durch dieses Bekenntnis die ständig wiederholenden Mutmaßungen einstellen darf angezweifelt werden. Fakt ist, der 30-jährige Landsberger hat in Hoffenheim noch Vertrag bis 2021 und bisher keinerlei öffentliche Anzeichen gemacht hat, diesen nicht zu erfüllen. Dass er in der Vergangenheit öfters das Thema Bayern München in verschiedenen Bereichen, auch in Verbindung mit seiner Heimat Bayern, thematisierte hat, war natürlich eine mediale Steilvorlage. Die Aussage unmittelbar nach dem 2:0-Erfolg über den Rekordmeister im September, „der FC Bayern spielt in meinen Träumen schon eine etwas größere Rolle. Ich habe viele Jahre in München gelebt, komme aus Landsberg am Lech. Ich baue in München ein Haus, wo meine Frau und mein Kind demnächst einziehen. Das ist meine Heimat", löste ein verständliches Medien-Echo aus. Dem nicht genug fiel die Aussage: „Ich bin sehr, sehr glücklich in meinem Leben. Der FC Bayern würde mich vielleicht noch ein Stück glücklicher machen. Aber es ist nicht so, dass mein Lebensglück total vom FC Bayern abhängt“ zu einem sehr unglücklichen Zeitpunkt.
Wird Nagelsmann seinen Vertrag erfüllen?
Der redegewandte Fußballlehrer dürfte daraus gelernt haben. Seine offene und ehrliche Art, hat sich in diesem Fall für ihn als Bumerang erwiesen. Er, mit einer namhaften Berateragentur im Rücken, wird solche Aussagen mit Sicherheit nicht mehr öffentlich äußern. Die heutigen Aussagen dürfen daher so verstanden werden, dass auch in der Saison 2018/19 Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann heißt. Es sei denn, neue, unmißverständliche Aussagen heizen das Ganze erneut an. Ob Nagelsmann tatsächlich bis Vertragsende 2021 im Bundesligadorf beheimatet ist, daran glauben aber inzwischen die wenigsten.
Fotos: Kraichgaufoto