„In welcher Welt lebt Fußball-Deutschland eigentlich?“

Beim FC Bayern München rumort es nach dem Champions-League-Aus gegen Real Madrid weiter. Nach der heftigen Kritik an der Spielweise und an der Taktik von FCB-Trainer Pep Guardiola hat sich Karl-Heinz Rummenigge „sehr irritiert über Teile der Öffentlichkeit“ gezeigt.
Monatelang wird beklagt, dass der FC Bayern den deutschen Fußball erdrückt, dass er zu stark ist für die Bundesliga. Und nur ein paar Wochen später wird die Mannschaft und das System von Pep Guardiola kritisiert“, schrieb der Vorstandsvorsitzende in einem Vorwort des Bayern-Magazins. „Eine Mannschaft und ein System, das uns bis heute 19 Punkte Vorsprung beschert hat. Mit solchen absurden Meinungswechseln kann ich beim besten Willen nichts anfangen.“
Vor allem die Berichterstattung der Medien beklagte Rummenigge. „In welcher Welt lebt Fußball-Deutschland eigentlich, wenn wir auf eine Meisterschaft mit gigantischem Vorsprung, auf das Champions-League-Halbfinale und auf die Chance aufs Double nicht mehr stolz sein dürfen?“. Er habe das „Gefühl“, so Rummenigge weiter, „dass gewisse Teile in Fußballdeutschland etwas unter Größenwahn leiden“.
Der FC Bayern hatte bereits am 27. Spieltag die früheste Deutsche Meisterschaft der Bundesliga-Historie gefeiert, hatte im Anschluss aber den Rhythmus verloren. Im Halbfinale der Championms-League war der FCB gegen Real chancenlos und ging im Rückspiel vor heimischer Kulisse mit 0:4 unter. Doch trotz der Klatsche will Rummenigge im Hinblick auf die kommende Spielzeit nicht alles umkrempeln. „Ich habe gelesen, dass nun erwartet wird, dass wir auf dem Transfermarkt zuschlagen. Pep und wir sind uns aber einig, dass wir eine großartige Mannschaft haben“, sagte er. Man werde sich beim deutschen Rekordmeister nun in Ruhe Gedanken über Neueinkäufe machen. „Wo wir Bedarf sehen, werden wir was machen.“

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