Im zweiten Teil des Exklusiv-Interviews mit bwa-sport.de spricht  der Schweizer Fußball-Profi Steven Zuber über seine Situation bei der TSG 1899 Hoffenheim, seine sportlichen Ziele und eine mögliche WM-Teilnahme 2018 in Russland, wo er zuletzt ein Jahr bei ZSKA Moskau unter Vertrag stand.
Interview-Teil 2

Mit welchen Erwartungen gehen Sie in die Saisonendphase?
Steven Zuber: Ich persönlich hoffe auf mehr Einsatzminuten. Doch das ganze Interesse, der Erfolg der Mannschaft steht dabei klar im Vordergrund. Wir haben mit Bayern, Dortmund und Leverkusen noch ein sehr schwieriges Restprogramm. Wir werden es den Gegnern so schwer wie möglich machen, besonders als heimstarke Mannschaft. Für jeden Fußballer ist es schön, sich mit den stärksten Teams zu messen.

Hoffenheim hat, trotz schwacher Rückrunde, immer noch die Chance sich erstmals für das internationale Geschäft zu qualifizieren.
Zuber: Wenn man schon so weit oben in der Tabelle steht und dann gegen Mannschaften spielt, die schon international vertreten sind, ist es eine große Herausforderung. Zu punkten oder zu gewinnen gegen solche Teams setzt neues Selbstvertrauen frei. Wir haben alles noch in der Hand, es liegt an uns, ob es am Ende zur internationalen Qualifikation reicht.

Sollten am Saisonende Firmino und Volland den Verein verlassen, würde sich auch Ihre Chancen, sich mehr in den Vordergrund zu spielen, vergrößern.
Zuber: Die Entscheidung sollte man den Beiden selbst überlassen, für was sie sich am Saisonende entscheiden. Ich möchte mich, unabhängig von Firmino und Volland, durchsetzen und einen Stammplatz erkämpfen. Es liegt an mir selbst.

In der Bundesliga spielen aktuell viele Schweizer Profis.
Zuber: Die Jugendarbeit in der Schweiz ist sehr gut. Die Früchte, die der Schweizer Fußball so trägt, sind klar erkennbar. Die Bundesliga wird in meiner Heimat sehr intensiv verfolgt. Aufgrund der Nähe, der Mentalität und der Sprache ist die Umstellung nicht all zu groß. Für jeden steht ein Wechsel in die Bundesliga an höchster Stelle.

Zählen Arsenal London und Manchester United weiterhin zu Ihren Lieblingsvereinen?
Zuber: Als Jugendlicher habe ich auch den englischen Fußball im TV intensiv verfolgt. Daher kam auch das Interesse an diesen Vereinen zu Stande.

Zu Ihren Stärken zählt es gut mit negativen Erlebnissen umgehen und diese in neue Energie umzuwandeln. Also ein Kämpfertyp.
Zuber: Jeder Fußballer hat spezielle Erlebnisse für sich gemacht. Auch ich war in Situationen, wo ich mich wieder herankämpfen musste. Das hat mich geprägt, auch zu einem Kämpfertyp gemacht.

Wenn Sie kein Fußballer geworden wärst, was würden Sie heute machen?
Zuber: Kann ich nicht sagen. Ich habe schon früher alles auf den Fußball gesetzt, war von mir überzeugt. Ich habe mir deshalb noch nie darüber ernsthafte Gedanken gemacht, was ich sonst gemacht hätte.

Welchen Platz wird Hoffenheim am Saisonende einnehmen?
Zuber: Das werden wir dann am 23. Mai nach dem letzten Spiel gegen Berlin sehen.

Die nächste WM 2018 findet in Russland statt. Als ehemaliger Moskau-Profi für Sie sicherlich ein Muss hier live dabei zu sein.
Zuber: Natürlich werde ich die Weltmeisterschaft interessiert verfolgen. Aus heutiger Sicht habe ich aber nicht das Verlangen als Zuschauer live im Stadion dabei zu sein.

Anstatt als Tourist dann doch eher als Spieler der Schweizer Nationalmannschaft?
Zuber: Klar, das wäre natürlich eine tolle Sache. Bis dahin ist es noch ein langer Weg. Jeder Spieler hat das Ziel, mal für sein Land zu spielen. Zunächst ist dieses Ziel aber nicht vordergründig sondern vielmehr mich in Hoffenheim zu etablieren und mit dem Verein Erfolge zu feiern. 
 

Steven Zuber

Sportlichen Stationen:
2006-2013: Grasshopper Club Zürich, , 146 Spiele, 33 Tore, Schweizer Cupsieger 2013
2013-2014: ZSKA Moskau, 27 Spiele, 1 Treffer, 6 Champions-League-Einsätze, Russischer Meister 2014 und Fußball-Super-Cup-Sieger 2013,
Nationalmannschaft: drei Spiele bei Olympischen Spielen 2012 in London

Zur Person:
Geburtstag: 17.08.1991
Geburtsort: Winterthur (Schweiz)
Größe: 181 cm – Gewicht: 79 kg
Familienstand: ledig
Position: Offensives Mittelfeld
Pflichtspiele für die TSG: 18
Vertrag in Hoffenheim bis Juni 2018

Fotos: Kraichgaufoto