Kann der SVS bei Preußen Münster sich für die Hinspielniederlage revanchieren?

Die Enttäuschung über das Remis gegen Halle hielt lange an

Der SV Sandhausen ist im Jahr 2024 nach vier Drittligapartien weiterhin ungeschlagen, musste aber nach zwei Siegen bei zuletzt zwei Unentschieden Dämpfer im Aufstiegskampf hinnehmen. SVS-Coach Jens Keller nach dem Last-Minute-Gegentreffer beim 1:1 im Heimspiel gegen Halle: „Wir haben zuletzt zwei gute Spiele gemacht, die wir hätten gewinnen müssen, aber wir haben nur zwei statt sechs Punkte mitgenommen. Es ist ärgerlich, dass wir uns nicht belohnen für den Aufwand“.  

Enttäuschung bei den Sandhäusern von links: Alexander Mühling, Tim Knipping und Max Geschwill nach dem Last-Minute-Ausgleich von Halle am letzten Spieltag

Gute Erinnerungen ans Preußenstadion

Am kommenden Samstag um 14 Uhr wollen die Kurpfälzer in der Auswärtspartie des 25. Spieltages bei Preußen Münster dort erfolgreich sein, wo sie einst den größten Triumph der Vereinsgeschichte feierten.  Am 21. April 2012 stieg der SVS nach dem 2:1-Erfolg im Preußenstadion erstmals in die 2. Bundesliga auf, wohin der Weg zurückführen soll.

Sandhausens Sportdirektor Matthias Imhof sprach deutliche Worte an sein Team

„Immer, wenn wir die Chance haben, auf den dritten Platz zu springen, versagen wir“

Sandhausens Sportdirektor Matthias Imhof

„Immer, wenn wir die Chance haben, auf den dritten Platz zu springen, versagen wir“, so der für klare Worte stehende Sportdirektor Matthias Imhof.  Die Konkurrenz zeigt schon vor dem bevorstehenden letzten Saisondrittel ebenfalls Nerven: Während der SSV Ulm auf Rang 3 die letzten beiden Spiele ebenfalls Remis spielte, startete der Aufstiegsfavorit Nummer 1 und Tabellenzweite Dynamo Dresden mit drei Niederlagen aus vier Spielen miserabel ins neue Jahr.

Von den erfahrenen Führungsspielern wird mehr erwartet

Im Spiel der vergebenen Chancen dominierte der SVS gegen Halle, spielte sich in guter Manier Chance um Chance heraus, traf aber nur durch das Premierentor von Neuzugang Patrick Greil, der die fünfte Torvorlage von Jonas Weik verwandelte. In der Nachspielzeit dann der Schock durch den Ausgleichstreffer nach einem Elfmeter, den man geben kann. Neben dem letzten fehlenden Biss, ein Spiel frühzeitig zu entscheiden, sprach Imhof noch eine andere Baustelle in Richtung der erfahrenen Führungsspieler Alexander Mühling, Yassin Ben Balla und Sebastian Stolze an: „Von ihnen kommt zu wenig, da erwarte ich mehr“.

Jonas Weik steuerte beim 1:1 gegen Halle seine fünfte Torvorlage bei

Personalsituation verbessert sich

Mit Rouwen Hennings wird ein weiterer schmerzlich vermisster Führungsspieler wegen des Muskelfaserrisses noch ausfallen (Imhof: „Er braucht noch Zeit“), doch das Lazarett lichtet sich für die Partie in Münster: Trainer Keller kann wohl wieder auf Abu El-Zein und Edvinas Girdvainis sowie auf Dennis Diekmeier nach Ablauf seiner Gelbsperre zurückgreifen, wodurch noch Hennings, Franck Evina und der Langzeitverletzte Lucas Laux ausfallen. 

SVS-Torhüter Nikolai Rehnen

Heimstarke Münsteraner

Nachdem Preußen Münster-Coach Sascha Hildmann in den ersten Saisonspielen des Aufsteigers in die 3. Liga noch die fehlende Effektivität vor gegnerischen Toren bemängelte, war die Partie des SCP am Sandhäuser Hardtwald die Wende zu besseren Zeiten. Am 6. Spieltag siegten die Domstädter durch Tore von Koulis und Bouchama mit 2:0 beim SVS und zeigen sich für einen Aufsteiger heimstark bei sechs Siegen, vier Remis und einer Niederlage. Bei neun Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz ist der Tabellenelfte aus Münster auf einem guten Weg in Richtung angestrebtem Ziel Klassenerhalt.  

SVS-Keeper Nikolai Rehnen hat keine Chance gegen den Elfmeter von Halles Jonas Nietfeld (Mitte)

Bundesliga-Gründungsmitglied

1963 war der SCP Gründungsmitglied der Bundesliga, stieg aber nach einem Jahr in die damals zweitklassige Regionalliga ab. In der Winterpause der laufenden Saison hatten die Westfalen jeweils einen Neu- sowie Abgang zu vermelden:  Neu im Kader ist der ehemalige polnische U20 Nationalstürmer Dominik Steczyk, verlassen hat den Klub dagegen der ehemalige SVS-Stürmer Andrew Wooten, der nicht mehr zu den gewünschten Einsatzzeiten kam und zum VfR Mannheim in die Oberliga Baden-Württemberg wechselte. Das Sturmduo Malik Batmaz (11 Tore, kam vom Karlsruher SC) sowie Joel Grodowski (9 Tore, kam vom SC Verl) zeichnet sich für über die Hälfte der starken 37 Saisontore verantwortlich, allerdings fehlte Grodowski die letzten beiden Spiele wegen Krankheit und ein Einsatz ist in der Schwebe.

Torjubel bei Münsters Gerrit Wegkamp

„90 Minuten zu marschieren muss die Basis sein“

Münsters Offensivspieler Gerrit Wegkamp zur Spielweise seiner Mannschaft

Stürmer Gerrit Wegkamp nach dem 2:1-Derbysieg im letzten Heimspiel gegen Essen: „90 Minuten zu marschieren muss die Basis sein. Wenn die Basis nicht da ist, kannst du noch so schön Fußball spielen, aber gewinnst in der Liga keine Spiele“.

Mögliche Aufstellungen:

Preußen Münster: Schulze-Niehues – Böckle, Koulis, Scherder, ter Horst – Lorenz, Preißinger, Bazzoli, Kankam Kyerewaa – Batmaz, Wegkamp (Grodowski)
SV Sandhausen: Rehnen – Zander, Fuchs, Geschwill, Weik – Ben Balla, Mühling – Stolze, Greil, Ehlich – Pink (Otto)

AM
Fotos: foto2press

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