Nach fünf Niederlagen sollen die Punkte wieder am Hardtwald bleiben
Die 2:3-Niederlage beim VfL Osnabrück war zum Auftakt in die Drittliga-Rückrunde ein Rückschlag für den SV Sandhausen. Noch enttäuschender für den neuen Coach Kenan Kocak war bei seinem Comeback allerdings, dass die Niederlage deutlich höher hätte ausfallen können und so resümierte der SVS-Trainer: „Wir waren in allen Belangen unterlegen, da müssen wir nichts beschönigen. Wir müssen schauen, dass wir schnellstmöglich die Kurve bekommen. Vor uns liegt viel Arbeit.“
„Osnabrück war über das gesamte Spiel besser“
Sandhausens Defensivspieler Jeremias Lorch
Abwehrspieler Jeremias Lorch: „Es war von uns allen in jedem Bereich zu wenig: Laufbereitschaft mit dem Ball und gegen den Ball, Abstände, zweite Bälle… Osnabrück war über das gesamte Spiel besser.“ Die Osnabrücker Chancenverwertung und ein guter Keeper Nikolai Rehnen verhinderten ein Debakel, doch Kocak war bereits vor dem Spiel bewusst, dass ein Prozess bevorsteht, der noch andauern kann, bis sein Team die Prinzipien wie elementares Angriffs- und Abwehrverhalten hin zur neuen Vierer-Abwehrkette verinnerlicht hat.
„Wir haben zu viele Weichlinge in der Mannschaft“
SVS-Präsident Jürgen Machmeier zur aktuellen Leistung der Mannschaft
„So darf man nicht auftreten“, musste Kocak aber eingestehen und Präsident Jürgen Machmeier nahm kein Blatt vor den Mund: „Wir haben zu viele Weichlinge in der Mannschaft, die sich gar nicht dagegenstemmen.“ Dabei hatte das Spiel noch begonnen mit dem frühen Führungstreffer von Dominic Baumann nach mustergültiger Vorarbeit von Emmanuel Iwe.
Negativrekord mit fünf Niederlagen in Folge
Mit fünf Niederlagen in Folge haben die Sandhäuser ihren Negativrekord in der 3. Liga eingestellt, der am Samstag auf keinen Fall überboten werden soll, wenn der Aufstiegsaspirant 1. FC Saarbrücken zu späterer Anstoßzeit um 16.30 Uhr am 21. Spieltag am Hardtwald gastiert.
Der Blick geht nach oben und unten
Nach dem 4:0-Sieg der Saarländer gegen 1860 München ist der Rückstand des SV Sandhausen auf die Saarbrücker, die auf Relegationsplatz 3 rangieren, auf acht Punkte angewachsen, weswegen die Kurpfälzer für das erste Heimspiel des Jahres unter Zugzwang geraten. Allerdings muss der auf Rang 13 abgerutschte SVS bei mittlerweile nur noch sieben Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz aktuell eher aufpassen, nicht noch weiter abzurutschen.
Drei gesperrte Mittelfeldakteure
Gegen den FCS wird der SVS eine andere Einstellung an den Tag legen müssen, doch Kocak muss auch an der Aufstellung feilen, da gerade im Mittelfeld Akteure nicht zur Verfügung stehen. Marco Schikora und Sebastian Stolze sahen in Osnabrück jeweils ihre fünfte Gelbe Karte und sind genauso gesperrt wie weiterhin Besar Halimi, dessen Rotsperre noch zwei Partien andauert. Winter-Neuzugang Justin Butler, der nach seiner Einwechslung in Osnabrück über die Außenbahn etwas frischen Wind ins Spiel der Sandhäuser brachte und nur knapp sein erstes Tor verpasste, könnte sein Startelfdebüt feiern. Niklas Lang ist nach Ablauf seiner Sperre wieder eine Alternative für die zuletzt so anfällige Defensive.
Beim dritten Anlauf soll es endlich klappen
Den 1. FC Saarbrücken trennte in den vergangenen beiden Jahren jeweils nur ein Sieg vom Aufstieg oder dem Relegationsplatz, doch dieses Jahr soll der Coup mit der Rückkehr in die 2. Liga, wo man zuletzt 2005/06 spielte, gelingen.
„Wir haben in der Rückrunde was vor“
Saarbrückens Manager und Trainer Rüdiger Ziehl
Die letzte Niederlage resultiert vom 8. Spieltag, als man beim Spitzenreiter aus Cottbus unterlag, doch gegen Ende des vergangenen Jahres stockte der Motor bei drei Unentschieden in Folge etwas, was aber dem Selbstbewusstsein des in der Doppelfunktion tätigen Managers und Trainers Rüdiger Ziehl keinen Abbruch tat: „Wir nehmen mit, dass es schwer ist, gegen uns zu gewinnen und wollen diese Remis-Spiele in Siege umwandeln. Wir haben in der Rückrunde was vor. Ich glaube, die letzten zehn Jahre hat die beste Abwehr mindestens den Relegationsplatz erreicht.“
Bärenstarke Defensive
Die Niederlage in Cottbus blieb die einzige auf fremden Plätzen. 18 Gegentore in 20 Spielen sind der Bestwert der Liga, aber bei 28 erzielten Treffern hakt es auch in der Offensive. Sturmtank Kai Brünker ist mit sechs Treffern der erfolgreichste Torschütze, Simon Stehle hat sieben Treffer vorbereitet. Die Saarländer starteten in die Rückrunde jedoch mit dem 4:0 gegen 1860 München, bei dem aus einem eh spielerisch starken Mittelfeld Sebastian Vasiliadis mit einem Tor und zwei Vorlagen herausragte. Vasiliadis kam vor der Saison vom Zweitligaabsteiger Hansa Rostock und fügte sich nahtlos in ein funktionierendes Kollektiv ein, denn die Saarländer hatten mit Torhüter Schreiber, Kerber und Boeder nur drei schwerwiegendere Abgänge zu verzeichnen. Mit dem angeschlagenen Richard Neudecker brach Ziehl vor dem letzten Spiel kurzfristig sogar noch eine wichtige Alternative weg.
Mögliche Aufstellungen:
SV Sandhausen: Rehnen – Kreuzer, Lorch, Lewald, Carls – Fuchs, Mühling – Butler, Otto, Iwe – Baumann
1.FC Saarbrücken: Menzel – Fahrner, Sonnenberg, Bichsel, Rizzuto – Civeja (Neudecker), Sontheimer, Vasiliadis – Stehle, Brünker, Rabihic
AM
Fotos: foto2press