Kann die TSG gegen Lieblingsgegner Köln ihren Aufwärtstrend fortsetzen?

Hoffenheim kann einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen

Das Punktepolster der TSG Hoffenheim auf Relegationsplatz 16 hat sich vor dem 29. Spieltag auf fünf Zähler vergrößert. Nach drei Siegen und einem Überraschungsremis bei Tabellenführer Bayern München hat sich die Situation im Abstiegskampf für die Kraichgauer deutlich verbessert. Nachdem die TSG Mitte April noch auf dem letzten Tabellenplatz rangierte, bietet sich jetzt die Chance, mit einem Heimsieg am Samstag (Beginn 15:30 Uhr) gegen den 1. FC Köln bis auf Platz 11 zu klettern. So schnell kann es im Fußball gehen, die Stimmung im Bundesligadorf hat sich schlagartig geändert, Frust und Enttäuschung sind gewichen, Zuversicht und Selbstbewusstsein sind eingekehrt.

„Sind noch nicht durch, gehen Schritt für Schritt“

Trainer Pellegrino Matarazzo sagte bei der heutigen Pressekonferenz zur aktuellen Situation: „Unsere aktuelle Form gibt uns ein gutes Gefühl. Wir sind noch nicht durch, das wissen wir. Die anderen Mannschaften punkten auch.“ Mit Blick auf das Restprogramm sagte der er: „Wir gehen Schritt für Schritt. Wir können uns nicht sicher sein, solange wir rechnerisch nicht durch sind. Deshalb müssen wir so viele Spiele wie möglich gewinnen.“

Akrobatische Einlage von Kramaric (re.) im Zweikampf mit Kölns Uth

Makellose Bilanz

Da trifft es sich gut, dass jetzt mit den Rot-Weißen aus der Domstadt ein Lieblingsgegner in der Sinsheimer PreZero-Arena zu Gast ist, gegen den man keines der letzten 13 Bundesligaspiele verloren hat. Die Bilanz: Neun Siege und vier Unentschieden – gegen keinen anderen Erstligisten blieb die TSG in ihrer Geschichte so oft in Folge ungeschlagen. Fünf Heimsiege in Folge (4:0, 6:0, 3:1, 3:0 und 5:0) bei einem Torverhältnis von 21:1 über den 1. Effze bedeuten die längste Siegesserie, ein 6:0-Erfolg am 31. März 2018 den höchsten Bundesligasieg der Blau-Weißen.

Speziallisten über die Außenpositionen

Trotz aller positiver Statistiken wird das Duell mit dem Baumgart-Team kein Selbstläufer. Die Gastgeber wären gut beraten, die Kölner Remis-Könige nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Das Geißbock-Team spielte in dieser Saison elf Mal unentschieden, so oft wie kein anderes Team, gewann zuletzt auswärts 3:1 beim FC Augsburg. Beide Mannschaften setzen auf viele Flanken aus dem Spiel und erzielten im Anschluss daran ligaweit die meisten Treffer (Köln zehn, Hoffenheim neun).

Intensiv spielender, laufstarker Gegner

Für Matarazzo sind die Kölner ein unangenehmer Gegner: „Der FC spielt sehr intensiven Fußball und läuft sehr viel. Die Kölner attackieren zielstrebig in Richtung Tor. Wir müssen im eigenen Ballbesitz die Räume sehen und den Spielaufbau variabel halten.“

Unter Trainer Matarazzo hat die TSG wieder die Wende geschafft

Kramaric wieder in aufsteigender Form

Mit ein Garant für den Hoffenheimer Höhenflug ist Stürmerstar Andrej Kramaric, der zuletzt vier Treffer in seinen letzten vier Bundesliga-Spielen erzielte. Der Kroate sieht sein Team aber noch längst nicht überm Berg: „Wichtig ist jetzt nachzulegen, weiter zu punkten. Die Situation hat sich zwar verbessert, aber wir sind im Abstiegskampf noch nicht gesichert.“ Zusätzliches Selbstbewusstsein hat sich der Hoffenheimer Rekordtorschütze am letzten Spieltag geholt, als er mit einem herrlichen Freistoßtor den 1:1-Ausgleich erzielte. Sein Trainer lobt ihn nicht nur deswegen: "Ich habe vor ein paar Wochen gesagt, dass Andrej ein Spieler ist, der das Potenzial hat, uns zum Klassenerhalt zu schießen. Er hat die Entscheidung getroffen, das auch zu tun.“

Heimvorteil nutzen

Für Kramaric wäre ein Heimsieg gegen Köln sehr wichtig: „Wir wollen gewinnen und Köln in der Tabelle überholen. Dann wären wir zwar noch nicht gesichert, aber es würde wieder ein deutliches Stück besser aussehen. Ein Sieg wäre ein großer Schritt für unsere Ziele. Auch wenn es nicht einfach wird, bin ich zuversichtlich, weil wir zu Hause spielen und zuletzt gut drauf waren.“

"Abstiegskampf ist eine Herausforderung"

Ebenfalls in Top-Form befindet sich Sturmpartner Ihlas Bebou, der die aktuelle Verfassung in der Mannschaft treffend beschreibt: „Der Abstiegskampf ist eine Herausforderung für uns, aber wir wissen, in welcher Situation wir stecken. Man sieht auf dem Platz, dass jeder für jeden Gas gibt und wir als Mannschaft da sind. Das zählt in so einer Situation, darum haben wir zuletzt so viele Punkte geholt. Wir haben keine Angst und wissen, wie wir Spiele angehen müssen. So wollen wir weitermachen, um aus der Situation rauszukommen.“

Dabbur wieder einsatzfährig - Spiel ist ausverkauft

Neben den verletzten Jacob Bruun Larsen, Stanley Nsoki (krank) und Finn Ole Becker (Wadenprobleme) steht Munas Dabbur nach seiner Rot-Sperre wieder zur Verfügung. Die Partie ist mit 30.150 Zuschauern bereits ausverkauft.

Geiger verlängert bis 2027

Die TSG konnte ein weiteres eigenens Talent weiter längerfristig an sich binden. Der in Mosbach geborene Mittelfeldspieler Dennis Geiger hat seinen im Sommer 2023 auslaufenden Vertrag bis zum 30. Juni 2027 verlängert. Der 24-Jährige, der seit seinem elften Lebensjahr (!) für die Hoffenheimer spielt, absolvierte bisher 98 Bundesliga-Spiele für die TSG (sechs Tore) und sieben DFB-Pokal-Einsätze. Zweimal kam er in der Champions League zum Einsatz, achtmal in der Europa League. "Die TSG ist meine sportliche Heimat und ich will weiter hier Fußball spielen“, äußert sich Geiger zur Vertragsverlängerung.

Foto: Kraichgau

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