Kann die TSG ihre Negativserie in Mainz beenden und auf einen CL-Platz klettern?

TSG-Dauerbrenner Oli Baumann steht vor seinem 500. Bundesligaspiel

Nach der letzten Länderspielpause des Jahres eröffnet die TSG Hoffenheim mit dem Auswärtsspiel am Freitagabend (20:30 Uhr) beim FSV Mainz 05 den 11. Bundesliga-Spieltag. Während die TSG nach vier Siegen in Serie bei einem weiteren Erfolg ihren Vereinsrekord einstellen und auf einen Champions-League-Platz klettern könnte, kämpfen die 05er auf Rang 17 – punktgleich mit Schlusslicht Heidenheim – um den Klassenerhalt. Besser läuft es für den selbsternannten Karnevalsverein in der Conference League, wo sie bislang alle ihre drei Partien gewinnen konnten. Die Mehrfachbelastung durch den internationalen Wettbewerb geht der in der Breite nicht ausreichend aufgestellten Mannschaft nicht spurlos vorbei. Die Doppelbelastung wiegt schwerer als gedacht und führt am Ende auch zu Fehlern, die wichtige Spiele entscheiden können. Diese bittere Erfahrungen haben zuletzt auch die Heidenheimer und Hoffenheimer machen müssen.

TSG-Schlussmann Oliver Baumann klärt in höchster Not vor dem Mainzer Angreifer

FSV ist kein gutes Pflaster für die TSG

Die Rheinhessen, die nach nur einem Zähler aus den letzten sechs Ligaspielen eine bittere Durststrecke durchleben, hoffen auf einen Fortbestand ihrer positiven Serie gegen die Kraichgauer, nachdem sie die letzten vier Duelle in der heimischen Arena alle für sich entscheiden konnten. Mainz war zuletzt kein gutes Pflaster für Blau-Weiß. Mit 15 Siegen, acht Remis und neun Niederlagen sowie 58 erzielten Treffern weist das Team von Trainer Bo Henriksen gegen keinen anderen Bundesligisten eine bessere Bilanz auf.

Enttäuschung bei den Mainzern Jae-Sung Lee (Nummer 7) und Nelson Weiper (Nummer 44) nach einer vergebenen Chance im Hinspiel

Kurze Vorbereitung für die zurückgekehrten Nationalspieler

Für die zahlreichen zurückgekehrten Hoffenheimer Nationalspieler ist es eine extrem kurze Vorbereitung auf das Mainz-Spiel. Nachdem sich gestern ein Teil der Rückkehrer zur Regeneration eingefunden hat, kehrt heute der restliche Teil zurück. Ilzer sieht dennoch das Positive darin: „Alle kommen mit breiter Brust und Erfolgserlebnissen zurück. Der Teil, der hier war, hat gemeinsam mit der U23 gut trainiert. Wir werden uns knackig und kompakt, aber sehr detailliert auf das morgige Spiel vorbereiten.“ Personell haben die Blau-Weißen keine allzu großen Sorgen. Valentin Gendrey kam im Testspiel vergangene Woche gegen Greuther Fürth wieder zum Einsatz. Adam Hlozek hat erste Teile mit der Mannschaft verbracht.

Nach langer Verletzungspause hat der tschechische Nationalstürmer Adam Hlozek bereits einige Trainingseinheiten mit der Mannschaft absolviert

Sprung auf Platz 2 ist sogar möglich

Die Ilzer-Truppe möchte diesem Negativtrend ein Ende setzen und gleichzeitig die Gunst der Stunde nutzen, um mit einem Auswärtsdreier sich weit oben in der Tabelle festzusetzen. Für das zusammen mit Meister Bayern München stärkste Auswärtsteam winkt im besten Fall sogar ein Sprung auf Platz 2, was alle bisherigen Erwartungen übertreffen würde. Doch hierfür müsste, vorausgesetzt man beendet die Negativserie in der 34.034 Zuschauer fassenden MEWA-Arena, alles passen. Hierbei können die Nordbadener in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadtauf auf die Unterstützung von 1.500 Hoffe-Fans zählen.

Der Mainzer Nikolas Veratschnig (li.) tunnelt in dieser Szene den Hoffenheimer Arthur Chaves

„Ich kann die Stärke dieser Mannschaft sehr gut einschätzen“

TSG-Coach Ilzer über Gegner Mainz 05

TSG-Cheftrainer Christian Ilzer lässt sich vom Tabellenstand der 05er nicht täuschen: „Auch wenn sie tabellarisch nicht so glänzen, kann ich die Stärke dieser Mannschaft sehr gut einschätzen. Man muss immer davon ausgehen, dass irgendwann der Knoten aufgeht und sie eine beeindruckende Leistung abrufen. Deshalb müssen auch wir in der Lage sein, unsere Leistung weiter nach oben zu schrauben. Man muss in allen Belangen dagegenhalten können.“

Andrej Kramaric (li.) bleibt cool und schießt vorbei an Torhüter Zehntner zum 2:0 im Hinspiel in Sinsheim

Die Nummer 1 rückt in den 500er-Kreis auf

Hoffenheims Dauerbrenner zwischen den Pfosten Kapitän Oliver Baumann steht vor seinem 500. Bundesliga-Spiel. Er ist damit der erst 14. Spieler überhaupt, der diese Marke in der höchsten deutschen Fußball-Liga erreicht. Seit seinem Bundesliga-Debüt im Mai 2010 verpasste er lediglich 22 Spiele. Der in Breisach am Rhein geborene 35-Jährige gehört dann als Fünfter der illustren Keeper-Runde mit Oliver Kahn, Eike Immel, Manuel Neuer und Uli Stein an, die ebenfalls die 500 Spiele erreicht haben. Gut möglich, dass Deutschlands Nummer 1 in der laufenden Saison noch einige Plätze gutmacht und unter die Top-Ten vorstößt. Lob bekam der TSG-Kapitän auch von seinem Trainer ausgesprochen: „Der Mensch Oli Baumann bereichert nicht nur auf dem Fußballplatz, sondern auch daneben die gesamte Gruppe.“

TSG-Kapitän Oliver Baumann bestreitet am Freitagabend in mainz sein 500. Bundesligaspiel

Ilzer und sein Trainerteam feiern Jahrestag

Neben dem Baumann-Jubiläum kann auch Trainer Ilzer auf seine einjährige Zeit in Hoffenheim zurückblicken. Darauf musste ihn erst sein Co-Trainer aufmerksam machen: „Ich habe nicht viel Zeit, um ein Fazit zu ziehen. Mein Co-Trainer Uwe Hölzl hat mich erinnert, dass wir unseren Jahrestag haben und diesen doch in einer Weinstube feierlich begehen sollten. Es war ein spannendes Jahr mit einer herausfordernden Startphase. Nun haben wir eine Mannschaft, die zusammengefunden und eine sportlich erfolgreiche Phase hat.“

Ein engagierter Hoffe-Coach Christian Ilzer am Spielfeldrand

Bo Henriksens erste Krise mit den 05ern

Der Mainzer Trainer Bo Henriksen hat mit den 05ern in der Spielzeit 2023/2024 nahezu ein Fußballwunder geschafft. Nachdem er die Mannschaft an Fastnacht 2023 mit neun Punkten Rückstand zu den Nichtabstiegsrängen übernahm, konnte der Abstieg in die Zweitklassigkeit verhindert werden. In der folgenden Saison führte der Däne den Klub sogar in die Conference League. Nach dem ständigen Aufwärtstrend folgt nun erstmals unter Henriksen eine Negativentwicklung. Doch der 50-Jährige geniest volle Rückendeckung von Christian Heidel, der voll davon überzeugt ist, dass Henriksen der richtige Mann sei.

Der Mainzer Trainer Bo Henriksen hofft im Heimspiel gegen Hoffenheim auf ein Ende des Negativtrends

Fotos: foto2press und Kraichagufoto

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