Kann die TSG vom Leverkusener Fehlstart profitieren?

TSG Hoffenheim gastiert bei Bayer 04 Leverkusen

Am 3. Bundesligaspieltag gastiert die TSG Hoffenheim am Niederrhein bei Bayer 04 Leverkusen. Nach der ausgeglichenen Bilanz mit einer Niederlage (1:3 in Mönchengladbach) und einem Sieg (3:2 gegen Bochum) wollen die Kraichgauer am Samstag (Spielbeginn 15.30 Uhr) in der BayArena möglichst punkten, um sich im oberen Tabellendrittel zu positionieren. Das dies jedoch kein leichtes Unterfangen wird, wurde den Blau-Weißen im letzten Saisonheimspiel der vergangenen Runde am 7. Mai deutlich vor Augen geführt, als der Werksklub mit einem 4:2-Erfolg drei Punkte aus Sinsheim entführte und sich seine Champions League-Teilnahme endgültig sicherte. Während Leverkusen damals von Sieg zu Sieg eilte, tut man sich im bisherigen Saisonverlauf noch recht schwer.

„Wir wollen den zweiten Sieg feiern“

TSG-Cheftrainer André Breitenreiter blickt optimistisch auf die Partie: „Leverkusen ist eine Mannschaft mit hoher Qualität, hat die letzten Spiele trotz der Niederlagen dominant geführt. Sie haben sehr gut nach vorn gespielt, aber ihre Chancen nicht genutzt. Bayer wird sehr motiviert gegen uns auftreten und dynamisch in die Spitze spielen wollen, um den Turnaround zu schaffen. Darauf bereiten wir uns vor. Wir wollen den zweiten Sieg nacheinander feiern und fahren nach Leverkusen, um das Spiel zu gewinnen.“

Rutter wird sich in Leverkusen wieder mit der Joker-Rolle begnügen müssen

Klassischer Fehlstart

Man könnte auch von einem klassischen Fehlstart sprechen, nachdem das Team von Trainer Gerardo Seoane nach der Erstrunden-Pokalpleite in Elversberg (3:4) enttäuschte und man nach den beiden Ligaauftaktspielen in Dortmund (0:1) und daheim gegen Augsburg (1:2) noch punktlos auf dem letzten Tabellenplatz rangiert. Noch nie seit dem Bundesligaaufstieg 1979 ist man mit drei Pflichtspielniederlagen gestartet. Doch deshalb wird jetzt nicht gleich alles in Frage gestellt, zumal Bayer als Tabellenletzter nach drei Spieltagen in der Saison 2018/19 am Ende sich noch Rang vier und die Champions-League-Teilnahme sicherte.

Bayer zählt zum engsten Favoritenkreis

Es ist eher von einer Momentaufnahme auszugehen, zumal der Kader mit vielen Top-Stars bestückt ist. Das Bayer-Team wird weiterhin zu den engsten Mitkonkurrenten der Münchner Bayern im Kampf um die Meisterschaft zählen. Bislang standen sich beide Mannschaften in 28 Bundesligaduellen gegenüber, wobei die Bilanz mit 16 Siegen, sechs Unentschieden und sechs Niederlagen deutlich für die Leverkusener spricht. Bemerkenswert: Vier der bisherigen sechs Erfolge feierten die Kraichgauer unter Trainer Julian Nagelsmann.

Fairplay in der letzten Partie zwischen der TSG und Bayer 04

Amiri vor einem Wechsel?

Personell müssen die Leverkusener in den nächsten sechs Wochen zudem auf ihren schnellen Stürmer Bellarabi verzichten, der sich beim Saisonstart einen Außenmeniskus-Riss im linken Knie zugezogen hat. Auch der Ex-Hoffenheimer Nadiem Amiri dürfte am Wochenende womöglich nicht zum Einsatz kommen. Der Mittelfeldspieler, der 2019 für neun Millionen Euro von der Elsenz an den Rhein wechselte, liebäugelt aufgrund weniger Einsatzzeiten mit einem Wechsel zum türkischen Erstligisten Besiktas Istanbul.

Erfolg im Nachbarland

Mit Seoane und Andre Breitenreiter treffen sich die Schweizer Meistertrainer der letzten vier Jahre. Seoane holte von 2019 bis 2021 gleich dreimal in Folge mit YB Bern den Titel, Breitenreiter führte den FC Zürich 2022 sensationell auf den ersten Platz der Super League.

Aus dem Bochum-Spiel gelernt

Während TSG-Keeper Oliver Baumann das Zweikampfverhalten sowie die Passivität in der Anfangsphase gegen Bochum bemängelte, lobte er sein Team für deren Mentalität und wie es die Partie nach 0:2-Rückstand noch in einen 3:2-Sieg drehte. Für Neuzugang Angelino war es der optimale Start beim neuen Klub. Der Defensivspieler auf der linken Außenbahn, der für David Raum aus Leipzig kam, sagte nach seiner Premiere im TSG-Dress: „Es fühlt sich super an. Es ist immer total wichtig, daheim mit einem Sieg zu starten. Wir haben es uns selbst schwer gemacht, aber dann alles reingeworfen und uns den Sieg am Ende verdient.“

Pentke fällt einige Wochen aus

Die TSG muss in den kommenden Wochen auf Ersatzkeeper Philipp Pentke verzichten. Der 37-Jährige musste aufgrund einer Schleimbeutelentzündung am rechten Ellenbogen operieren lassen. Wie schon in den ersten beiden Liga-Spielen sowie im DFB-Pokal wird Luca Philipp als Ersatzmann von Stammkeeper Oliver Baumann auf der TSG-Bank Platz nehmen. Zudem stehen Benjamin Hübner (Sprunggelenksverletzung), Ihlas Bebou (Knieprobleme) und Ermin Bicakcic (Trainingsrückstand) nicht zur Verfügung. Hinter Stanley Nsoki steht noch ein Fragezeichen, der Innenverteidiger verletzte sich gegen den VfL Bochum am Oberschenkel. Stefan Posch ist nach seiner Sperre wieder eine Option für den Kader.

Fotos: Kraichgaufoto

 

Ersatzkeeper Pentke muss verletzungsbedingt pausieren

Artikel teilen

WERBUNG