Kann Sandhausen den Aufwärtstrend gegen den Hallescher FC fortsetzen?

Noch offene Rechnung gegen ein Team, das für torreiche Spiele steht

Im Kampf um die Spitzenplätze der 3. Liga zeigt sich der Tabellenvierte SV Sandhausen nach der Schwächephase am Ende des vergangenen Jahres erholt und ist mit sieben Punkten aus drei Spielen gut ins neue Jahr gestartet. Doch die allgemeine Stimmungslage fasste Stürmer Richard Meier nach dem 1:1 bei 1860 München treffend zusammen: „In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut gespielt, wir hatten eine enorme Ruhe am Ball und waren spielbestimmend. Das haben wir uns in der zweiten Hälfte leider nehmen lassen und dann auch den Ausgleich kassiert. Am Ende ist es bitter, dass wir die Englische Woche nicht mit einem weiteren Dreier vergolden konnten.“

Sandhausens Stürmer Richard Meier erzielte in München seinen dritten Saisontreffer

Neun Punkte Rückstand auf Dresden

SVS-Coach Jens Keller: „Wir haben zwischen der 60. und 75. Minute aufgehört, Fußball zu spielen“.  Durch die überraschende Heimniederlage von Dynamo Dresden wurde der Rückstand auf den ersten direkten Aufstiegsplatz dennoch um einen Punkt auf neun Zähler verkürzt. Um weiteren Boden gutzumachen, dürften drei weitere Punkte im kommenden Heimspiel des 24. Spieltages am Samstag um 14 Uhr gegen den Tabellensechzehnten Hallescher FC angestrebt sein.

SVS-Chefcoach Jens Keller zeigt seinen Spielern, wohin der Weg führt

Tor beim Startelfdebüt

Bis eben nach einer Stunde Spielzeit zeigte sich der SVS in München passsicher und verschaffte sich mit Seitenverlagerungen Platz auf den Außenbahnen. Nachdem Luca Zander frei war, bediente er mit der Flanke Startelfdebütant Richard Meier, der wohl selbst etwas überrascht war, anstelle von Markus Pink zu beginnen, dem Vertrauen von Keller aber mit seinem dritten Saisontor dankte. Keller am Ende der Englischen Woche: „Ich wollte mit Richard Meier Frische ins Spiel bringen und bin zufrieden mit ihm“. Ebenfalls zeigten sich die Kurpfälzer über eine lange Spieldauer wieder als kompakte Einheit und bekamen einen Elfmeter verweigert, bis schließlich in der starken Münchener Phase doch der erste Gegentreffer im bereits dritten Spiel des Jahres fällig war.

SVS-Stürmer David Otto mit eleganter Ballannahme

Hoffen, dass sich das Lazarett lichtet

Um am Ende tatsächlich oben dabei zu sein, bedarf es bereits gegen Halle noch mehr Konstanz an den Tag zu legen. Keller muss dabei am Samstag definitiv auf Dennis Diekmeier, der seine fünfte gelbe Karte sah, verzichten, während man hofft, dass sich das Lazarett um die zuletzt ausgefallenen Rouwen Hennings, Abu El-Zein, Livan Burcu, Franck Evina, Edvinas Girdvainis und auch Alexander Fuchs, der in München nach einem Tritt gegen den Unterschenkel vom Platz musste, langsam lichtet.

Noch offene Rechnung

Für das Rückrundenspiel hat der SV Sandhausen mit dem Klub aus Halle an der Saale in Sachsen-Anhalt noch eine Rechnung offen, denn im Hinspiel landete der SVS bei der überraschend deutlichen 1:4-Niederlage hart auf dem Boden der Tatsachen der 3. Liga.

Vorne hui, hinten pfui

Die Stärken, aber auch das große Manko des HFC zeigt sich beim Blick auf das Torverhältnis von 36:48 Toren. Der Kader des HFC ist mit Technikern wie Tunay Deniz, der auch im Hinspiel mit drei Torbeteiligungen überragte oder dem Standardspezialisten und Ex-Sandhäuser Besar Halimi, dem in den letzten vier Spielen fünf Torbeteiligungen gelangen, bestückt. Zudem gehört der vom Absteiger FSV Zwickau gekommene Dominic Baumann mit 12 Treffern zu den Top-Torjägern der Liga, doch die 48 Gegentreffer sind die deutlich meisten in der Liga und defensiv werden immer wieder Schwächen offenbart.

Wiedersehen mit alten Bekannten

Mit Erich Berko steht ein weiterer ehemaliger SVS-Akteur im Kader, doch eine ganz besondere Rückkehr an den Hardtwald wird es für das Trainerduo des HFC: Cheftrainer Sreto Ristic war zwischen 2008 und 2011 erfolgreicher Drittliga-Torjäger des SV Sandhausen, sein Co-Trainer Roberto Pinto spielte sich von 2008 bis 2012 als Flügelflitzer in die Herzen der SVS-Fans und gehört zu den Aufstiegshelden in die 2. Liga. Aufgrund ihrer umgänglichen Art machten sie sich zudem viele Freunde. In den 90er-Jahren spielten beide zusammen beim VfB Stuttgart in der Bundesliga.

HFC-Cheftrainer Sreto Ristic

Abstiegssorgen

Der HFC startete mit Siegen gegen Ingolstadt und in Duisburg stark ins neue Jahr, ist aber nach der 1:4-Heimschlappe gegen den direkten Konkurrenten Waldhof Mannheim wieder bis auf einen Punkt an die Abstiegsränge herangerückt. Der Pleite nicht genug verletzte sich Abwehrchef und Kapitän Niklas Landgraf auch noch und wird wohl länger ausfallen.

„Müssen nicht alles pessimistisch sehen

Brian Behrendt, der im Winter von Eintracht Braunschweig kam, machte etwas Mut: „Wir haben jetzt sechs von neun Punkten in dieser Woche geholt, daher müssen wir nicht alles pessimistisch sehen“. Jonas Nietfeld oder Niklas Kreuzer dürften für Landgraf ins Team rücken, Kreuzer feierte beim Spiel in Duisburg gerade erst ein bewegendes Comeback nach überstandener Hodenkrebs-Erkrankung.

Die Sandhäuser Fahnenschwenker in Aktion

Mögliche Aufstellungen:

SV Sandhausen: Rehnen – Zander, Geschwill, Göttlicher, Weik – Ben Balla, Mühling – Stolze, Otto, Ehlich – Meier (Pink)
Hallescher FC: Schulze – Eitschberger, Behrendt, Nietfeld, Hug – Casar – Gayret, Deniz, Halimi, Bonga – Baumann

AM
Fotos: foto2press

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