Kein Neuzugang in Sicht – Wird Manager Rosen in England fündig?

Personalsorgen vor dem Auftakt gegen Leverkusen

Noch vier Tage, dann beginnt die Fußball-Bundesliga mit der Auftaktpartie Hamburger SV gegen den FC Bayern München in die zweite Saisonhälfte. Am Samstag startet auch die TSG Hoffenheim um 15:30 Uhr mit einem Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen. Der Tabellenletzte möchte die guten Eindrücke und das gewonnene Selbstvertrauen aus dem einwöchigen Trainingslager in Südafrika in den Rückrundenstart übertragen. Die Generalprobe im letzten Testspiel gegen den österreichischen Erstligisten Sturm Graz ist mit 3:1 (2:0) gelungen. Bei eisigen Temperaturen konnte vor allem Jiloan Hamad Pluspunkte sammeln. Der Schwede, mit aserbaidschanischen Wurzeln, war auffälligster Akteur. Der 25-jährige Mittelfeldspieler, der seine lange Leidenszeit nach einem Kreuzbandriss überwunden und sich wieder herangekämpft hat, überzeugte durch viel Laufarbeit, Zweikampfstärke, Übersicht und gutem Passspiel – verdienter Lohn sein Treffer zum 3:0. Hamad, der nach drei Jahren im Kraichgau acht Erstligaeinsätze bestritt, wirkte wie ein gefühlter Neuzugang.

Mit welcher Startformation Trainer Huub Stevens gegen Leverkusen aufläuft dürfte sich erst kurzfristig entscheiden. Die momentane Ausfallquote der Nordbadener, die während der Hinrunde die zweitwenigsten Verletzten aller 18 Erstligisten zu verzeichnen hatten, ist mit Pirmin Schwegler, Kevin Volland, Eugen Polanski (alle Oberschenkelprobleme), Niklas Süle und Nadiem Amiri (beide erkältet) und Tarik Elyounoussi (Muskelfaserriss) hoch. „Ich gehe davon aus, dass der ein oder andere es bis Samstag nicht schaffen wird“, sagte Trainer Stevens. Dennoch blickt er optimistisch auf die Mission „Klassenerhalt“: „Wir haben in der Vorbereitung einige Schritte gemacht, sind in der Organisation, im Spiel nach vorne, weiter gekommen. Trotzdem haben wir in allen Bereichen noch Luft nach oben.“

Sicherlich wäre dem TSG-Coach ein einfacherer Start wie gegen das Bayer-Team und anschließend beim Rekordmeister in München lieber gewesen: „Das ist ein schwerer Start, aber da müssen wir durch. Es liegt an uns, das raus zu holen, was in uns steckt. Wir sind so gut gerüstet, dass wir auch in diesen Spielen bestehen können.“

Hinsichtlich gewünschter personeller Verstärkungen hat sich noch nichts getan. Manager Alexander Rosen sieht sich auch in der englischen Premier-League um. Rosen: „Im Offensiv-Bereich suchen wir intensiv. Es gibt klar die Tendenz, dass viele der finanzstarken Klubs im Ausland ihre Kader extrem aufblähen und dann im Winter immer wieder versuchen, Spieler zum Spielen zu bringen, weil sie zu wenig Einsatzzeit kriegen. In der Premier League sitzen Marktwerte auf der Bank oder auf der Tribüne, die bei uns bei der Hälfte der Klubs Spitzenmarktwerte wären.“ Die Suche erweist sich äußerst schwierig, zumal Hoffenheim als Tabellenletzter nicht gerade die besten Überzeugungsargumente vorweisen kann. Rosen: „Das Werben ist in unserer aktuellen Ausgangs-Situation etwas anspruchsvoller, da die Tabelle eine klare Sprache spricht.“
15 Millionen Euro wie im Winter 2013 unter Manager Andreas Müller wollen die Kraichgauer aber nicht noch einmal investieren. Geplant sind eher Leihgeschäfte, sofern passende Spieler auf dem Markt sind bzw. zum Wechsel bereit sind. Bis zum Bayern-Spiel am 31. Januar bleibt Rosen noch Zeit, mit guten Argumenten und Überzeugungskraft Verstärkungen an Land zu ziehen.

Foto: BWA

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