Der 27. Bundesliga-Spieltag wird am Freitagabend um 20.30 Uhr in der Sinsheimer PreZero-Arena mit der Partie TSG Hoffenheim gegen Bayer 04 Leverkusen eröffnet. Das Bayer-Team war lange ein Angstgegner der Kraichgauer, die in den bisherigen 21 Duellen bei drei Unentschieden und 14 Niederlagen nur vier Mal gewinnen konnten. Gegen keinen anderen Bundesligisten hat die TSG bei nur einem Sieg in zehn Spielen eine derart schlechte Heimbilanz. Die schlechte Bilanz hat sich zuletzt jedoch etwas verbessert, da die Blau-Weißen nur eines der letzten sechs Spiele verloren und das Hinspiel deutlich mit 4:1 für sich entscheiden konnten.
Keine optimale Trainingsvorbereitung vor diesem wichtigen Spiel
Nur ein gemeinsames Training möglich
Rückblickend war es eine unbefriedigende Länderspielpause vor der Endphase der Bundesliga-Saison 2018/19, zumindest für Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann. Da am Dienstag noch einige seiner Nationalspieler aktiv waren, bleibt ihm wenig Zeit mit seinem Spielerkader sich auf das Freitagabendspiel vorzubereiten. "Der Spielplan ist dieses Jahr nicht unser Freund. Wir haben viele Nationalspieler. Wir können einmal gemeinschaftlich trainieren. Bei den Spielern, die körperliche Defizite hatten, konnten wir nachbessern, ansonsten war in den letzten Tagen im taktischen Bereich wenig möglich zu trainieren. Die meisten kommen erst heute zurück. Die Spieler, die gestern gespielt haben, können heute noch nicht trainieren. Ich habe schon oft gesagt, dass ich die Abstellungsperioden nicht nachvollziehen kann. Ich finde, dass es anders geregelt werden muss. Aber das werde ich wahrscheinlich auch in meiner Trainerkarriere nicht mehr erleben“, sagte der TSG-Coach bei der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Leverkusen, das mit der gleichen Problematik zu kämpfen hat.
Fragezeichen noch hinter Kramaric, Szalai und Nelson
Personell müssen die Kraichgauer auf den gelbgesperrten Nico Schulz, dem Siegtorschützen beim 3:2-Erfolg der deutschen Nationalmannschaft in Amsterdam, verzichten. Dicke Fragezeichen stehen hinten den Stürmern Adam Szalai (Magen-Darm-Infekt) und Andrej Kramaric (Knie-Probleme), die sich beide zuletzt im Duell Ungarn gegen Kroatien gegenüberstanden. Reiss Nelson laboriert an Oberschenkelproblemen und wird womöglich fehlen.
Direktduell um Europa
Das Duell Hoffenheim gegen Leverkusen ist für beide Mannschaften von sportlich großer Bedeutung. Beide wollen in der nächsten Saison unbedingt international dabei sein. Nach einer eher enttäuschenden Hinrunde hat sich das Bayer-Team unter Neu-Trainer Peter Bosz, der Heiko Herrlich ablöste, enorm entwickelt und eine beachtliche, konstante Serie hingelegt und sich in der Tabelle mit aktuell 42 Punkten auf Platz 6 vorgearbeitet.
"Vor Peter Bosz ziehe ich den Hut"
Höchst lobende Worte fand Nagelsmann für seinen Leverkusener Kollegen: „Ich ziehe seit Jahren vor Peter Bosz den Hut. Für mich ist er ein unfassbarer Trainer mit einer unfassbar geilen Philosophie. Es ist außergewöhnlich attraktiv und toll anzuschauen. Das ist ein Trainer, der für einen ganz, ganz klaren Stil steht, das finde ich herausragend. Er leistet unfassbare Arbeit und lässt sehr attraktiven Fußball spielen. Egal ob bei Ajax Amsterdam, Borussia Dortmund oder Bayer Leverkusen."
Schreuder hat gute Voraussetzungen, da er ein Gewinnertyp ist
Auf die Frage, ob Nagelsmann hinsichtlich der Wahl seines Nachfolger Alfred Schreuder überrascht gewesen wäre, sagte der 31-Jährige: "Ich war genauso überrascht wie die Spieler und alle drum herum. Ich traue ihm viel zu und wünsche ihm, dass er den Weg, den wir eingeschlagen haben, erfolgreich weiterführt. Er war über einen längeren Zeitraum mein Co-Trainer, wir haben viel gemeinschaftlich erarbeitet. Von daher ist das sicherlich eine sinnvolle Verpflichtung, weil der Weg dann im Großen und Ganzen fortgeführt wird. Ich bin gut mit ihm klargekommen. Wie er fußballerisch als Cheftrainer tickt, weiß ich nicht, weil er das gemacht hat, was ich wollte. Das ist ja immer so als Co-Trainer. Aber er ist ein Gewinnertyp. Das ist eine gute Voraussetzung."
Für das Leverkusen-Spiel sind 28.000 Tickets vergriffen, wobei der Heimbereich komplett ausverkauft ist.
Fotos: Kraichgaufoto