Die Fans der TSG Hoffenheim erlebten zuletzt ein ständiges Auf und Ab. Nach einem punktemäßig enttäuschenden Saisonstart, gab es zumindest gegen die Spitzenteams aus München und Dortmund, sowie phasenweise gegen Augsburg und Stuttgart spielerisch und kämpferisch gute Ansätze. Nicht nachvollziehbar ist für so manche Fan-Seele, warum die Mannschaft in drei der bislang vier absolvierten Heimspiele jeweils in der Schlussminute Gegentreffer kassierte, die wertvolle Punkte kosteten. Einige sehen als Ursache fehlende Kondition und Konzentration in der entscheidenden Schlussphase oder gar Qualitätsprobleme. Die Stimmung und Unzufriedenheit wächst zunehmen. bwa-sport.de hat sich einige, recht unterschiedliche, Fan-Meinungen eingeholt.
Wilfried Ebert aus Sinsheim zählt zu denen, die sich weitaus mehr erhofft hatten: „Mit dem bisherigen Saisonverlauf kann man noch nicht zufrieden sein. Das Zusammenspiel in der Vorwärtsbewegung klappt noch nicht so, wie man sich das gerne wünscht. Ich bin öfters Augenzeuge beim Training, da klappt es meistens. Da hauen sie sich die Bälle gerade so um die Ohren. Doch im Spiel ist dann wenig davon zu erkennen. Ich bin zuversichtlich, dass es bald besser wird. Wir brauchen keinen Europapokal, dafür reicht es noch nicht, aber ein gesicherter Mittelfeldplatz sollte es schon sein.“
Fred Siel aus Heilbronn-Illsfeld glaubt an den Zeitfaktor: „Ich habe früher selbst als Profi beim VfB Stuttgart im Tor gespielt und bin, als gebürtiger Zuzenhäuser, von Herzen Hoffe-Fan. Die Mannschaft braucht noch etwas Zeit sich zu finden. Man muss ihr nur diese auch geben und Geduld haben. Ich bin mir sicher, dass die TSG am Ende einen gesicherten Mittelfeldplatz erreichen wird.“
Frank Behrend aus Heidelberg vom Fanclub Kraichgauer-Meisterjäger sieht dies ähnlich: „Die Mannschaft ist dabei sich zu finden, trotz des 15. Tabellenplatzes. Gute Einzelspieler und ein guter Trainer stimmen mich positiv, dass es zum 10. Platz reichen wird. Mit muss mit der Kritik und zu hohen Erwartungshaltung etwas vorsichtig sein.“
Karlheinz Jasinski aus Bruchsal sieht es mit gemischten Gefühlen und scheint zu wissen, woran es noch mangelt: „Mit tiefer Enttäuschung und ohne große Ambitionen bin ich nach dem Pokal-Aus in München in die Saison gestartet. Mir war klar, dass es nach dem großen Umbruch schwer werden wird. Seit Januar habe ich, trotz Roberto Firmino, keine wirkliche Weiterentwicklung eines Spielers gesehen. Ein schweres Auftaktprogramm mit Leverkusen und Bayern München war da sicherlich nicht einfach. Gegen Bremen und Stuttgart hätte man gewinnen müssen. Positiv stimmt mich die Leistung von Eduardo Vargas, einer der wenigen positiven Verstärkungen, der mit Kevin Volland für Torgefahr sorgt. Kevin Kuranyi passt von seiner Spielweise nicht zur Mannschaft. Im Defensivverhalten fehlt es allgemein an Aggressivität, da werden noch zu viele Fehler gemacht. Ich bin zuversichtlich, dass die Mannschaft noch die Kurve kriegt, dafür darf sie aber nicht so leichtfertig Punkte liegen lassen. Zuletzt waren es 13 Punkte, die nach einer Führung abgegeben wurden. Ich sehe eine gewisse Entwicklung, aber es muss sich punktemäßig was tun, sonst bekommt man große Probleme.“
Andreas Schüle, Fahnenschenker des Rohrbacher 1899-Fanclubs Fußballfreunde Blau-Weiss, nerven die späten Gegentore und Auswechslungen des Trainers: „Man sollte den Antrag beim DFB stellen, dass ein Spiel nur noch 89 Minute geht. Dann würde die Mannschaft eher nach oben statt nach unten schielen. Die späten Gegentore sind wie ein Fluch. Der Findungsprozess nimmt anscheinend mehr Zeit in Anspruch als gedacht. Nach dem Wolfsburg-Spiel könnte es gegen vermeintlich leichtere Gegner wieder besser werden. Wie viele andere Fans, kann ich inzwischen die Auswechselpolitik von Trainer Gisdol nicht nachvollziehen. Da stimmt einiges nicht.“
Meinungen und Ansichten aus dem 1899-Fanlager, die für die aktuelle Situation stehen. Bei der Anhängerschaft ist man gespalten, doch die Hoffnungen zum Aufwärtstrend sind bei allen erkennbar.
Fotos: BWA