Köln-Schreck Kramaric jetzt auch kroatischer Rekordtorschütze in der Liga

TSG Hoffenheim feiert 3:0-Heimsieg über den 1. FC Köln

Die TSG Hoffenheim konnte mit einem 3:0-Heimsieg über den 1. FC Köln den Abstand zur Abstiegsregion weiter vergrößern und rangiert nach dem Rückrundenauftakt mit 22 Punkten auf Tabellenplatz 11. Die Kraichgauer blieben damit zum dritten Mal in Folge ohne Gegentreffer. Das Ergebnis liest sich aber deutlicher, als es letztlich war. Die TSG war nach früher Führung bei der Chancenverwertung deutlich effizienter, während den Rheinländern das entsprechende Spielglück fehlte. Zudem war die Hoeneß-Truppe nervenstärker, indem sie beide zugesprochenen Elfmeter durch Kramaric souverän verwandelte, während die Kölner ihren Strafstoß durch Modeste vergaben. Durch seine beiden Elfmetertore hat Kramaric mit seinen Bundesligatoren Nummer 73 und 74 seinen Landsmann Olic nun als alleiniger kroatischer Rekordtorschütze in der Bundesliga überholt. TSG-Trainer Sebastian Hoeneß: „Glückwunsch an Andrej, das ist ein richtig starker Rekord, der seine Klasse zeigt und auf den er stolz sein kann.“

Christoph Baumgartner traf mit der Hacke gegen Köln zum 2:0. Für den Österreicher war es bereits der fünfte Saisontreffer

Kramaric souverän vom Punkt

Die Hoffenheimer starteten optimal in die Partie und gingen bereits nach sieben Minuten per Strafstoß in Führung. Kölns Cestic unterlief bei einem Schuss von Bebou ein Handspiel, was Kramaric mit dem 1:0 auf locker, lässige Art vom Punkt aus bestrafte (7.). Die Gäste taten sich gegen die gut organisierte Hoffenheimer Hintermannschaft schwer und konnten sich kaum Tormöglichkeiten erspielen. Nach der ersten wenig unterhaltsamen halben Stunde nahm die Partie dann zunehmend etwas Fahrt auf, was vor allem an den Gastgebern lag.

Traumtor mit der Hacke von Baumgartner

Zunächst konnte FC-Keeper Horn einen Kramaric-Schuss gerade noch über die Querlatte lenken (27.), doch kurz darauf war er machtlos, als Baumgartner einen Gacinovic-Schuss mit der Hacke aus kurzer Distanz zum 2:0 ins rechte Eck abfälschte (28.). Die Gäste taten sich weiter schwer und kamen erst in der Schlussphase der ersten Hälfte durch Wolf zu zwei Möglichkeiten: Zunächst scheiterte der Mittelfeldspieler aus kurzer Distanz nach einer Ecke an TSG-Keeper Baumann (34.) und in der Nachspielzeit traf er per Kopf nur den Pfosten (45.+1). Nachdem auf der anderen Seite zuvor John (41.), Kramaric (42.) und Bebou (43.) Chancen im Minutentakt ausliesen, blieb es bei der 2:0-Pausenführung.

Oliver Baumann hielt gegen Köln seinen neunten Bundesliga-Elfmeter

Kramaric trifft gegen Horn - Modeste scheitert an Baumann

In der zweiten Hälfte flachte die Partie zunehmend ab und es ergaben sich zunächst kaum Strafraumaktionen. Es dauerte bis zur 67. Minute, ehe Baumgartner für die Gastgeber mit einem Schuss aus spitzem Winkel wieder ein erstes Ausrufezeichen setzte. Kurz darauf die Entscheidung: Nach einem Foul des eingewechselten Modeste an Baumgartner entschied Schiedsrichter Jablonski auf Elfmeter, den erneut Kramaric mit seinem zwölften Saisontor souverän zum 3:0 verwandelte (74.). Für Übeltäter Modeste sollte es noch schlimmer kommen: Nach einem Foulspiel von Posch an Wolf gab es dieses Mal Strafstoß auf der anderen Seite. Doch der ehemalige TSG-Stürmer fand trotz platziertem Schuss in die linke Ecke in Baumann seinen Meister (78.). Nachdem  in der Schlussviertelstunde nach langer Verletzungspause noch Kaderabek sein Comeback für die Gastgeber feiern durfte, blieb es beim 3:0-Endstand. Für die Hoffenheimer war es der inzwischen sechste Sieg in Folge gegen die Domstädter.

Bei Ballbesitz noch etwas ruhiger werden

Hoffenheims Elfmeterkiller Baumann glaubt deutliche Entwicklungsfortschritte in der Mannschaft festgestellt zu haben: „Mittlerweile haben wir die Baustellen besser im Griff und verteidigen besser. Wir wissen aber, dass es kein optimales Spiel war. Ich würde mir wünschen, dass wir im Ballbesitz noch etwas ruhiger werden.“ Torschütze Baumgartner sieht die TSG auf einem guten Weg: „Wir hatten einige schwierige Wochen und wussten, dass wir stabiler werden mussten. Das haben wir mit dem dritten Zu-Null-Spiel nacheinander geschafft.“ Enttäuschung dagegen bei FC-Trainer Gisdol: „Wir müssen die Standardsituationen besser verteidigen. Dadurch haben wir uns um den Lohn gebracht. Wir waren nicht wach genug und wurden bestraft.“

Glücklich über den Rekord

Der glücklichste Mensch in der erneut Zuschauer leeren Sinsheimer Arena war am Sonntagabend Matchwinner Kramaric, der neben seinem persönlichen Rekord in den letzten beiden Partien gegen den "Effzeh" fünf Torerfolge feiern konnte. Der Vizeweltmeister sagte nach der Partie: „Ich werde mit Ivica Olic auf jeden Fall telefonieren. Ich bin natürlich glücklich, den Rekord des besten kroatischen Torschützen in der Bundesliga gebrochen zu haben. Ich hätte nie gedacht, dass ich das schaffen könnte.“ Eine äußerst schwere, aber dennoch reizvolle Aufgabe steht den Nordbadener am nächsten Spieltag bevor, wenn es am Samstag um 15.30 Uhr in der Allianz-Arena gegen den souveränen Tabellenführer Bayern München geht. Zur Erinnerung: Im Hinspiel besiegte die TSG die langezeit ungeschlagenen Münchner hochverdient mit 4:1 und grüßte (wenn auch nur kurzzeitig) von der Tabellenspitze.

Statistik:

TSG Hoffenheim: Baumann – Adams, Nordtveit, Posch – Gaćinović, Rudy, Samassekou (88. Bogarde), Gacinovic (75. Kaderabek) – Baumgartner – Bebou (75. Adamyan), Kramaric (82. Dabbur)
1. FC Köln: Horn – Cestic (30. Mere), Bornauw, Horn – Ehizibue (30. Thielmann), Skhiri, Hector, Katterbach (61. Jakobs) – Wolf, Drexler – Duda (61. Modeste)
Tore: 1:0 Kramaric (7./Handelfmeter), 2:0 Baumgartner (28.), 3:0 Kramaric (74./Foulelfmeter)
Besondere Vorkommnisse: Baumann hält Foulelfmeter von Modeste (78.)
Schiedsrichter: Jablonski

Fotos: Kraichgaufoto und Kraichgausport

Rekordmann und Matchwinner Kramaric

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