Entgegen den sonstigen Gewohnheiten bei Heimspielen, wo sich Hoffenheims Manager Alexander Rosen in den Schlussminuten vorzeitig vor dem Spielende in die Stadion-Katakomben zurückgezogen hat, um die Endphase am TV-Bildschirm zu verfolgen, wählte er gegen Dortmund eine völlig neue Sichtweise. Rosen gegenüber bwa-sport.de: „Die zweite Halbzeit habe ich mir gegen den BVB unterm Stadiondach angeschaut, doch wo die Analysten sitzen. Ich kam später aus der Halbzeit und ging dann mit unserem Teammanager einfach mit hoch unters Dach. Bis dort oben hin war spürbar, um was es in dieser hochinteressanten Partie ging.“
Rosen war von der Spielweise seiner Mannschaft total begeistert: „Wir haben unser bestes Heimspiel in der Rückrunde absolviert, viele Torchancen erspielt und das Tempo hoch gehalten.“ Dennoch war er am Ende nicht ganz zufrieden mit dem einen Punkt. Die Gründe, warum es nicht mehr wurden, lagen klar auf der Hand: „Es zieht es sich wie ein Faden durch die Rückrunde, dass wir unsere vielen Großchancen nicht konsequent nutzen. Dies ist mit ein Grund, warum wir den einen oder anderen Punkt zu wenig geholt haben.“
Eine Vorentscheidung im Rennen um die heiß begehrten internationalen Ränge ist für den Direktor für Profifußball noch nicht gefallen: „Viele haben von einem Endspiel um Europa gesprochen, das habe ich heute nicht so gesehen. Es ist keine Vorentscheidung gefallen, es ist nach wie vor noch alles offen, ein extrem enges Rennen. Die beiden spannendsten Themen sind weiter, wer schafft es nach Europa und wer kommt Hinten noch raus. Die Liga bleibt weiterhin dramatisch und unberechenbar.“
Rosen wirkt optimistisch und zuversichtlich, dass es noch für den Europa-Cup reichen könnte: „Für uns gilt in den letzten drei Spielen nur eins, mit Vollgas alles versuchen die Hürde zu überspringen, die wir bislang noch nicht gepackt haben. Dafür werden wir alles investieren.“ Seine Hoffnungen ruhen dabei auf zuletzt vier Punkte aus zwei Partien: „Der erkämpfte Auswärtssieg in Hannover, der tolle Auftritt gegen Dortmund geben Zuversicht für die Endphase. Die Niederlagenserie ist vergessen, wir können befreit aufspielen und nun alles versuchen, ohne jeglichen Druck. Wir können aus der Position des Jägers noch alles gewinnen.“
Eine Antwort auf die Frage von bwa-sport.de, ´ob womöglich ein Auswärtssieg in Frankfurt oder in Leverkusen sowie ein Heimsieg am letzten Spieltag gegen Hertha BSC Berlin reichen würde?`, fiel ihm schwer: „Das ist schwer im Voraus zu sagen. Vom Gefühl könnte es reichen. Wir schielen auf Platz sechs, wollen nicht mit dem siebten Platz spekulieren.“
Abschließend fand er zurecht lobende Worte für die TSG-Anhängerschaft: „Unsere Fans waren gegen Dortmund überragend, die Stimmung war begeisternd, einfach mitreisend. Der Funke ist von der ersten Minute an von der Mannschaft auf die Ränge übergesprungen.“ So soll und muss es auch in den restlichen drei Partie werden.
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