Am 5. Bundesliga-Spieltag gastiert die TSG Hoffenheim am Mittwochabend um 20:30 Uhr beim FSV Mainz 05. Nach dem 1:1 Remis am Sonntag gegen Hertha BSC Berlin wollen die Kraichgauer aus der Opel-Arena nicht mit leeren Händen zurückkehren und zumindest einen Punkt entführen. Trainer Julian Nagelsmann sieht die bevorstehende Aufgabe zwar nicht einfach, aber dennoch lösbar: „Man darf die Mainzer nicht nach der 0:4-Niederlage am Samstag bei den Bayern bewerten sondern vielmehr nach ihrer guten Vorstellung eine Woche zuvor beim 3:1-Heimsieg gegen Leverkusen.“ Der TSG-Coach hat gute Erinnerungen an die Rheinhessen. Im Februar 2016 feierte er seinen ersten Bundesliga-Sieg und durfte in den bisherigen drei Duellen gegen den FSV sich über elf Tore seines Teams freuen (3:2, 4:4, 4:0).
Kommt es erneut zu einem Torfestival?
Uth trifft gegen die 05er besonders gerne
Auch TSG-Stürmer Mark Uth hat gute Erinnerungen an die 05er, gegen die er seine meisten Bundesliga-Tore (fünf in den letzten drei Duellen) erzielte. Der selbstbewusste Torjäger: „Klar wollen wir in Mainz punkten und weiter in der Saison ungeschlagen bleiben. Ich glaube es wird eine ganz interessante Partie werden.“ Was die läuferischen Spielwerte anbelangt, empfängt das laufschwächste Team (110,5 Kilometer) das im bisherigen Saisonverlauf besonders lauffreudige Team aus dem Kraichgau (118 km).
Schlechtester Saisonstart der Rheinhessen
Mainz tut sich aktuell schwer in die Gänge zu kommen. Unter Trainer Sandro Schwarz holte der FSV nur drei Punkte aus den ersten vier Spielen, was gleichzeitig punktemäßig der schlechtesten Saisonstart der Rheinhessen ist. In den beiden aufeinanderfolgenden Heimspielen gegen Hoffenheim und am Samstag gegen Berlin sollen nun die nötigen Punkte geholt werden, um sich aus den Tabellenniederungen zu befreien. Schwarz: „Wir denken nicht in den Kategorien Befreiungsschlag. Wir fühlen uns komplett drin in der Saison und in der Liga könnten wir aufgrund unserer Leistungen den ein oder anderen Punkt mehr haben.“ Mainz ließ bisher jegliche Torgefahr vermissen. In drei Spielen blieben sie ohne eigenes Tor.
Nagelsmann glaubt die Spielweise unter Schwarz aus Spielen mit der U19 und U23 zu kennen: „Mainz definiert sich zum einen über ein hohes Pressing und schnelles Umschalten, zum anderen wollen sie aber auch hinten rausspielen. Das Pressing bringt natürlich auch viele Zweikämpfe mit sich, die ein bisschen Schärfe haben.“ Schwarz gedenkt kompakt zu stehen: „Hoffenheim hat viele Spieler im Zentrum. Daher werden wir versuchen dort die Räume eng zu machen. Ich erwarte ein emotionales und schnelles Spiel. Unter Flutlicht wollen wir hohe Zweikampfschärfe zeigen.“
Gnabry und Szalai fehlen weiterhin
Personell müssen die Nordbadener weiter auf Serge Gnabry und Adam Szalai verzichten. Während die Bayern-Leihgabe möglicherweise am Samstag gegen Schalke wieder im Kader zu erwarten ist, wird Szalai aufgrund seiner Adduktorenprobleme noch eine Weile pausieren. Bei Mainz fehlen verletzungsbedingt Quaison und Abdou Diallo
Nagelsmann ist mit der bisherigen Saisonbilanz zufrieden
Bei der Bewertung der bisherige Saisonbilanz unterscheidet der TSG-Trainer zwischen Leistung und Ergebnis: „Im Heimspiel gegen Liverpool hat zum Beispiel die Leistung gepasst, aber das Ergebnis nicht. Für die Liga gilt - wir haben nach vier Spieltagen acht Punkte. Wenn mir das vor der Saison bei diesen Gegnern jemand gesagt hätte, hätte ich das unterschrieben. Im internationalen Geschäft brauchen wir natürlich mehr Punkte, um weiterzukommen. Mit null Punkten wird das nichts, aber das gehen wir in der kommenden Woche wieder an.“
Statistisch gesehen, liegt Mainz vorn
Die Bilanz spricht für die Gastgeber. Während die TSG in den bisherigen 18 Bundesligaduellen fünf Mal gewinnen konnte, verließen die Rot-Weißen sieben Mal den Platz als Sieger. Nur ein Mal konnten die Hoffenheimer in Mainz siegen. Dies war vor fast genau vor sechs Jahren im neuen FSV-Stadion am 5. Spieltag mit einem eindrucksvollen 4:0-Sieg. In der vergangenen Spielzeit gelang Hoffe in Mainz eine starke Aufholjagd: ein 1:4-Pausenstand wurde noch zu einem 4:4 gedreht. Mark Uth mit einem Doppelpack und Adam Szalai trafen in der 2. Hälfte.
Etwas über 500 TSG-Fans machen sich auf die Reise nach Mainz, in der Hoffnung ein erneutes Torfestival zu erleben, bei dem am Ende drei Auswärtspunkte im Gepäck sind.
Fotos: Kraichgaufoto