Kramaric sieht seine Mannschaft aktuell stärker als Gegner Stuttgart

Ein packendes Nachbarschaftsduell um einen CL-Platz: TSG gastiert beim VfB

Am 15. Bundesliga-Spieltag kommt es am Samstag um 15:30 Uhr in der ausverkauften Stuttgarter Arena zum Nachbarschaftsduell zwischen dem heimstarken VfB Stuttgart und dem drittstärksten Auswärtsteam TSG Hoffenheim. Die Kraichgauer sind seit Wochen wie in einem Flow, konnten sechs der letzten acht Partien für sich entscheiden. Die Schwaben haben ihren kleinen Durchhänger mit nur einem Sieg in fünf Partien am letzten Spieltag durch einen 4:0-Erfolg in Bremen eindrucksvoll überwunden.

Wouter Burger (Nr. 18) gratuliert dem Torschütze Grischa Prömel zum Torerfolg gegen den Hamburger SV

Verfolgerduell Sechster gegen Fünften

Bei diesem immer wieder brisanten Duell zum Jahresabschluss treffen mit dem Sechsten Stuttgart und dem Fünften Hoffenheim zwei Europacup-Aspiranten aufeinander. Mit einem Auswärtsdreier könnten sich die Nordbadener weit oben in der Tabellen festsetzen und womöglich auf einem Champions League-Platz überwintern. Auf alle Fälle können sich die Fans beider Lager auf eine enge, intensive und umkämpfte Partie einstellen.

„Es ist wichtig immer schön in der Mitte zu bleiben“

Hoffenheims Trainer Christian Ilzer über die positive Platzierung
Trainer Christian Ilzer gibt seinen Spielern Anweisungen

„Es ist wichtig immer schön in der Mitte zu bleiben“

Hoffe-Coach Christian Ilzer

Mit der aktuellen positiven Platzierung konnten zu Saisonbeginn, nachdem zuvor das Abstiegsgespenst lange an der Elsenz sein Unwesen trieb, nicht einmal die kühnsten Optimisten rechnen. Für Hoffenheims Trainer Christian Ilzer ist Platz 5 jedoch kein Grund überheblich zu werden und sich zurückzulehnen: „Wir haben unseren Weg. Es ist wichtig immer schön in der Mitte zu bleiben, unabhängig ob es super erfolgreich läuft oder mal eine schlechte Phase eintritt. Auch bei Misserfolg braucht man nicht den Kopf in den Sand zu stecken. Oft ist es dann besser, den Jungs einen Kontrast zu geben.“

Fisnik Asllani schießt den Ball vorbei an HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes zur Hoffenheimer 4:0-Führung

Gleich wieder zurück in die Spur gekommen

Für Ilzer war es wichtig, „dass wir nach der 0:2-Niederlage in Dortmund gleich wieder zurück in die Spur gekommen sind. Die Jungs haben beim 4:1 gegen den HSV die Vorgaben exakt im Detail und in beide Richtungen umgesetzt“. Sein Team verstand es erneut sich gegen einen tiefstehenden Gegner, der die Räume eng machte und dabei immer wieder zu brandgefährlichen Konter ansetzte, die richtige Herangehensweise gefunden. Und wenn sich ein Gegner mal auf einen offenen Schlagabtausch einlässt, ist die Mannschaft jederzeit in der Lage gefährliche Räume hinter der gegnerischen Abwehrkette zu finden.

TSG-Kapitän Oliver Baumann mit Blick nach vorn

„Wichtig ist, dass wir weiter einen klaren Blick haben“

TSG-Cheftrainer Ilzer

Wie die Hoffenheimer dies gegen die Hanseaten angingen, war schon im Stil einer Spitzenmannschaft. Diesen Vergleich scheut der Hoffe-Coach (noch): „Fußball ist ein Wochenspiel, das dreht sich alles sehr schnell wieder. Wir haben auch Dinge gesehen, die wir besser machen können, da müssen wir dranbleiben. Wichtig ist, dass wir einen klaren Blick auf das was wir können weiter haben. Wenn wir an unser Limit kommen und abrufen, dann können wir gegen alle Top-Teams bestehen. Ansonsten kann man auch gegen jede Mannschaft verlieren.“  

Wouter Burger entwickelt sich immer mehr zum Taktgeber im Hoffenheimer Mittelfeld

„Wir bewegen wir uns auf einem guten Vorwärtsgang“

Christian Ilzer

Der Österreicher verweist – wie schon so oft – auf die Ausgeglichenheit unter den 18 Erstligisten: „In dieser Liga ist alles sehr eng, die Leistungsdichte ist sehr groß. In dieser Leistungsdichte bewegen wir uns auf einem guten Vorwärtsgang.“

Andrej Kramaric bei der Fanclub-Weihnachtsfeier in Sinsheim-Rohrbach

„Ich sehe aktuell unsere Mannschaft als die Bessere“

TSG-Torjäger Andrej Kramaric zum Spiel in Stuttgart

TSG-Rekordtorschütze Andrej Kramaric war in dieser Woche, wie viele seiner Mitspieler, bei einer Fanclub-Weihnachtsfeier. Bei den „FUSSBALLFREUNDEN BLAU-WEISS“ in Sinsheim-Rohrbach blickte der Kroate auch auf das Duell mit dem VfB Stuttgart. Dabei zeigte sich der in Zagreb geborene 34-jährige Stürmer recht optimistisch: „Mit dem VfB Stuttgart haben wir es mit einer Top-Mannschaft zu tun. Aber wir sind auch mit unserer Spielweise sehr unangenehm. Es wird ein spannendes Top-Spiel, zumal wir in Stuttgart nicht oft gewonnen haben. Aufgrund unseres Selbstvertrauens gehen wir sehr motiviert an die Aufgabe heran. Ich sehe aktuell unsere Mannschaft als die Bessere und deshalb glaube ich an einen Sieg am Samstag.“

Die TSG-Profis schwören sich vor dem Anpfiff im Mannschaftskreis auf das Spiel ein

Die Kehrseite des eingespielten Systems

Es spielt sen Nordbadenern in die Karten, dass sie weiterhin personell nahezu (fast) aus dem Vollen schöpfen und auf ein eingespieltes System vertrauen können. Dies hat jedoch auch zur Folge, dass dabei der ein oder andere ambitionierte Jungprofis eher zu weniger Spielzeiten kommt. Trainer Ilzer weiß um die Situation und versucht den Spielern aus dem zweiten Glied Mut zu machen: „Die Situation muss gut moderiert werden. Am Ende werden immer Spieler hinter dran sein, sonst müssten wir mit einem Kader von elf Spielern in die Saison gehen, damit jeder spielt. Wichtig ist, dass man Zugang zu den Spielern hat, damit sie weiter im Training Gas geben und sich im Training anbieten.“

Verschiedene Spielanlagen

Der VfB Stuttgart und 1899 Hoffenheim unterscheiden sich vor allem auch in der Spielanlage: Während die Rot-Weißen gerne über viele Stationen kombinieren und Ball und Gegner laufen lassen, setzten die Blau-Weißen eher auf Intensität und schnelles Spiel nach vorne. Diese Herangehensweise erfordert eine aggressive und laufintensive Spielweise. Die TSG verzeichnet die meisten Sprints aller Bundesligisten.

Bazoumana Toure (li.) schüttelt seinen Stuttgarter Gegenspieler ab

„Mit 19 Jahren braucht man keine Pause“

Ilzer über seinen Stürmer Toure

In Stuttgart werden die Kraichgauer auf ihren pfeilschnellen Außenstürmer Bazoumana Toure verzichten müssen, da dieser seit Anfang der Woche zur Vorbereitung mit der Elfenbeinküste für den Afrika-Cup abgereist ist. Voraussichtlich wird er erst Ende Januar von dort zurückkehren. Auf die Frage, ob Toure anschließend aufgrund der fehlenden Winterpause nachträglich eine Schonphase erhält, entgegnet der 48-jährige Ilzer: „Wenn Bazoumana zurückkommt braucht er keine Pause, der ist erst 19 Jahre, in dem Alter braucht man keine Pause. Da ist das schönste Geschenk, immer zu spielen.“

Können die Hoffenheimer auch zum Jahresabschluss am Samstag in Stuttgart zusammen mit ihren Fans einen Sieg feiern?

Trainingslager im spanischen Girona

Nach der kurzen Winterpause fliegt der TSG-Tross am 2. Januar zu einem Kurz-Trainingslager ins spanische Girona. Dort testet die TSG am 6. Januar gegen den niederländischen Erstligisten aus Heerenveen. Am Folgetag geht es zurück an die Elsenz, wo die letzten Vorbereitungen für den Jahresauftakt am 10. Januar in Bremen getroffen werden.

Fotos: Kraichgaufoto und foto2press

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