Kramaric versaut den Bayern die Generalprobe auf Man City

TSG feiert verdienten Auswärtspunkt beim FC Bayern

Die TSG Hoffenheim hat ihren positiven Lauf nach zuletzt drei Siegen in Folge im Bundesligaabstiegskampf fortgesetzt und mit einem verdienten 1:1-Unentschieden bei Tabellenführer FC Bayern München fortgesetzt. Nachdem die Gastgeber die erste Hälfte klar dominierten und durch Pavard 1:0 in Führung gingen (17.), boten die Hoffenheimer in Hälfte 2 eine deutliche Leistungssteigerung und erspielten sich einige gute Chancen. Eine davon verwertete Kramaric mit einem direkt verwandelten Freistoß (71.) zum letztendlich verdienten Punktgewinn. Für TSG-Stürmer Bebou ein ganz wichtiger Zähler: In unserer Situation zählt jeder Punkt. In München 1:1 zu spielen, ist wunderbar. Dieser Punkt hilft uns enorm im Abstiegskampf.“

Pavard bringt den FC Bayern 1:0 in Führung

Matarazzos Serie gegen die Bayern

Für Trainer Matarazzo war es nach zwei 2:2-Unentschieden mit dem VfB Stuttgart im Jahr 2022 nun mit der TSG das dritte Remis bei den Bayern in Folge. Seinen Aussagen im Vorfeld folgten Taten: „Wir wollen mit breiter Brust auch gegen München etwas holen. Wir fahren nicht hin, um sie zu beschäftigen, sondern um zu punkten". Danach sah es in den ersten 45 Minuten zunächst überhaupt nicht aus, denn die Kraichgauer wirkten sehr zögerlich, fehlerlastig im Spiel nach vorn und alles andere als selbstbewusst.

Pavard bringt den FCB in Führung

Der Rekordmeister dominierte das Geschehen und ging nach etwas über einer Viertelstunde durch den Franzosen Pavard in Führung, als dieser nach einer Ecke den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drückte (17.). Die nächste Großchance bot sich Nationalspieler Gnabry, dessen Schuss knapp am linken Pfosten vorbei ging (36.). Bis zur Pause konnten sich die Rot-Weißen trotz klarer Überlegenheit gegen leidenschaftlich verteidigende Hoffenheimer keine weiteren guten Möglichkeiten erspielen.

TSG-Keeper Baumann verhindert mit einer erneuten Parade einen Münchner Gegentreffer

TSG wie verwandelt

Die Gäste legten ihre Zurückhaltung im zweiten Abschnitt gegen spielerisch stark nachlassende Münchner ab und erspielten sich einige gute Torchancen. Nachdem Bayerns Coman mit einem Flachschuss am reaktionsschnellen Torhüter Baumann scheiterte (46.), hatte Kaderabek den Ausgleich auf dem Fuß, als er nach einer Angelino-Flanke am langen Pfosten mit einer Direktabnahme das Tor nur knapp verfehlte (55.). Eine Minute später kam der Ex-Münchner Stiller nach einer Faustabwehr von Bayern-Torhüter Sommer zum Kopfball, doch aus 20 Metern verfehlte er das leere Tor (56.). Die Bayern antworteten durch die ManCity-Ausleihe Cancelo, der aus halbrechter Position aus 22 Metern abzog, aber im starken Baumann seinen Meister fand (65.). Auf der anderen Seite vergab erneut Kaderabek den Ausgleich, als er auf Vorlage von Geiger aus sechs Metern zum Abschluss kam, aber statt ins Tor unglücklich Mitspieler Bebou traf (68.).

Cleverer Kramaric gleicht aus

Wiederum drei Minuten danach entschied Schiedsrichter Dankert nach einem leichten Körperkontakt von Müller an Kramaric 25 Meter vor dem Bayern-Tor auf Freistoß. Nach dem Spiel sagte der Kroate in der Mixed-Zone im Bauch der Allianz-Arena: Vor dem Freistoß gab es einen ganz kleinen Kontakt in einer sehr gefährlichen Zone. Ich wusste, dass es eine Torchance gibt und musste fallen. Das war clever in der Situation“. Der TSG-Rekordtorjäger schnappte sich das Leder und schlenzte es vorbei an Sommer zum 1:1 ins linke Eck (71.).

Hoffenheim hält das Remis

Die Antwort des Meisters kam postwendend, doch Pavards zweiter Treffer wurde wegen knappem Abseits aberkannt (73.). In der Schlussphase zog die Tuchel-Truppe nochmals das Tempo an, aber bis auf einen Gnabry-Schuss, den Baumann entschärfte, kam nicht zählbares dabei heraus (90.+3). Schließlich blieb es beim leistungsgerechten Unentschieden, das die Hoffenheimer zusammen mit ihren begeisterten, lautstarken 3.000 mitgereisten Fans wie einen gefühlten Sieg feierten. Kapitän Baumann: „Das war ein Big Point und fühlt sich sehr gut und sehr positiv an. Wie wir hier gespielt haben, Torchancen rausgespielt haben, wie wir alles verteidigt und uns in jeden Ball reingeschmissen haben – das zeigt gerade unseren Charakter.“

Wenig Hoffnung auf ein Wunder

Die Münchner müssen sich gewaltig steigern, sollten sie sich noch eine Minimalchance im Rückspiel des Champions League-Viertelfinales am kommenden Mittwoch gegen Manchester City offen lassen. Die Leistung, die das Bayern-Starensemble gegen die Kraichgauer an den Tag legte, lässt hinsichtlich eines Fußballwunders wenig Hoffnungen zu, das 0:3 vom Hinspiel auf der Insel noch zu drehen.

Statistik:

FC Bayern München: Sommer – Pavard, Upamecano, de Ligt, Cancelo – Kimmich, Goretzka (60. Musiala) – Coman (60. Davies), Müller, Sane (60. Tel) – Gnabry
TSG Hoffenheim: Baumann – Ozan Kabak (62. Nsoki), Brooks, Akpoguma – Kaderabek, Geiger (90. +1 Bischof), Angelino – Kramaric, Stiller (62. Becker) – Baumgartner (83. Dolberg) – Bebou (90. +1 Rudy)
Tore: 1:0 Pavard (17.), 1:1 Kramaric (71.)
Schiedsrichter: Dankert (Schwerin)
Zuschauer: 75.000

Am nächsten Spieltag empfängt die TSG Hoffenheim um 15:30 Uhr in Sinsheim den 1. FC Köln.

Fotos: BWA

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