Eugen, das Trainingslager in Norwegen geht auf die Zielgerade. Wie lautet ihr bisheriges Fazit?
Eugen Polanski: Dafür ist es ein bisschen früh; es stehen schließlich noch Einheiten auf dem Platz und ein wichtiges Testspiel an. Wir haben noch etwas vor. Grundsätzlich konnten wir sehr gut arbeiten. Wir sind einige Schritte vorangekommen.
Sie musstest mit Adduktoren-Problemen einen Tag aussetzen.
Polanski: Das war eine kurzfristige Sache. Ich bin inzwischen wieder voll einsatzfähig.
Sie haben von Fortschritten gesprochen. Wie weit sind Sie aktuell?
Polanski: Wir haben alle ziemlich schwere Beine vom Training. Deshalb passt die Feinabstimmung nicht immer. Das ist in dieser Phase aber auch völlig normal. Wir finden uns als Team von Tag zu Tag besser. Im Testspiel gegen Leeds konnte man schon ganz gut erkennen, wo wir mit unserem Spiel hinwollen. Ich bin guter Dinge, dass wir bis zum Start im Pokal unser Level erreichen.
Aufgrund des angestrebten Pressings, wird es noch extremer und intensiver als in der Vorsaison?
Polanski: Für unsere Neuzugänge mag das sicherlich den Anschein machen. Für die Spieler, die schon hier waren, ist das nicht so. Unsere grundsätzliche Spielidee hat sich kein bisschen verändert. Wir pressen als Mannschaft; mit elf Mann. Wenn nur einer wegfällt, wird es für die anderen schon schwierig. Dieses Denken versuchen wir in alle Köpfe zu bekommen.
Inwieweit haben sich die Neuzugänge bereits integriert?
Polanski: Wir haben die Zeit in Norwegen gut genutzt. Auch für ein gemeinsames Abendessen, bei dem wir uns in etwas anderer Atmosphäre persönlicher kennengelernt haben als auf dem Platz und im Hotel. Ich denke, wir sind hier zu einer Mannschaft geworden.
Mit einem Trainingslager ist gegen Ende oft auch das Stichwort ‚Lagerkoller‘ verbunden.
Polanski: Das ist kein schönes Wort. Natürlich hängen wir hier zehn Tage aufeinander und die Abläufe sind sehr strukturiert und ähneln sich. Die Inhalte wiederholen sich. Aber das gehört dazu. Das ist Teil der Vorbereitung – bei allen Mannschaften. Man gewöhnt sich daran. Das hat nichts Negatives. Bei uns gibt es also keinen Koller.
Mit Kevin Kurányi ist ein ehemaliger Nationalspieler verpflichtet worden. Hatten Sie schon Kontakt zu ihm?
Polanski: Ich habe Kevin bereits eine Nachricht geschrieben, ihm gesagt, dass wir einiges mit ihm vorhaben. Nach der Rückkehr werden wir ihn gleich zu einem Mannschaftsabend einladen, damit wir uns auch persönlich besser kennenlernen. Er soll sich schnellstmöglich einleben und dann wollen wir gemeinsam Siege einfahren. Sein Wechsel war in den vergangenen Tagen natürlich ein Thema in der Mannschaft. Über seine sportlichen Qualitäten müssen wir nicht sprechen – er beweist seit Jahren, was er kann. Und er wird uns auch in Bezug auf die Altersstruktur guttun. Er ist erfahren und ein Typ, der polarisiert. Damit kann er sehr gut umgehen und das wird uns als Team auch weiterbringen.
Am Samstag steht dann der letzte große Test gegen Bournemouth an. Wie wichtig ist der?
Polanski: Das ist sportlich eine Standortbestimmung und für die Fans der Startschuss in die Saison. Wir spielen erstmals wieder gegen einen starken Gegner in unserer Arena. Da wird bei allen im Umfeld das Kribbeln einsetzen.
Quelle und Foto: Achtzehn99