Kurpfälzer wollen Verl ein paar Ostereier ins Nest legen

Kann Sandhausen noch ins Aufstiegsrennen eingreifen?

In der Partie des 31. Drittliga-Spieltages gastiert der SV Sandhausen am Ostersonntag um 16.30 Uhr beim Tabellenzwölften SC Verl. Durch den 1:0-Zittersieg gegen die SpVgg Unterhaching vor der Länderspielpause konnten die Sandhäuser den Rückstand auf die begehrten Plätze 2 und 3 von neun bzw. acht Punkten Rückstand auf sechs Punkte verringern und sich auf Rang 5 verbessern. Die Hoffnung, in den verbleibenden acht Partien nochmal in den Aufstiegskampf eingreifen zu können, bleibt damit am Leben erhalten, sofern man Verl Ostereier ins Nest legt.

Sandhausens Trainer Jens Keller gibt Anweisungen an sein Team

„Wir sollten gewinnen, gewinnen, gewinnen, dürfen uns keinen Ausrutscher mehr erlauben“

SVS-Cheftrainer Jens Keller

Trainer Jens Keller resümierte nach dem Spiel gegen Unterhaching: „Als Mannschaft mit den Ansprüchen müssen wir das ruhiger spielen und das zweite Tor machen. Wir sind jetzt erstmal froh, dass wir den Dreier haben, aber sollten nicht auf die Tabelle schauen. Wir sollten gewinnen, gewinnen, gewinnen, dürfen uns keinen Ausrutscher mehr erlauben.“

Einzug ins bfv-Pokalfinale

Einen Ausrutscher erlaubt hat sich der SVS in der Hinrunde gegen den SC Verl, als die Westfalen einen 1:2-Rückstand am Hardtwald durch Nicolas Sessa noch ausglichen, womit es letztendlich das letzte Spiel für Danny Galm als Trainer der Sandhäuser war. In der Länderspielpause konnte das Keller-Team mit dem Einzug ins Finale des bfv-Pokals gegen den Verbandsligisten Fortuna Heddesheim durch das goldene Tor von Tim Maciejewski ein Erfolgserlebnis feiern und hat die Chance, mit noch einem weiteren Sieg im Finale gegen den nächsten Verbandsligisten 1. FC Mühlhausen wieder in die erste Runde des DFB-Pokals einzuziehen.

Sandhausens Tim Knipping beim Kopfballduell im bfv-Pokalhalbfinale in Heddesheim

Finale in der ARD zu sehen

Das Finale findet voraussichtlich am 25. Mai, dem Finaltag der Amateure, der wie gewohnt im Ersten Deutschen Fernsehen gezeigt wird, statt. Ausbaufähiges Passspiel und die fehlende Effizienz vor dem gegnerischen Tor sorgten letztendlich auch in Heddesheim dafür, dass der SVS bis zuletzt um den Erfolg zitterte. Drei Tage nach dem Finaleinzug des SVS hat der kommende Ligagegner SC Verl sein Halbfinalspiel im Landespokal Westfalen gegen den SV Lippstadt bestritten und ist mit einem 3:0 ebenfalls ins Finale eingezogen.

SVS-Stürmer Rouwen Hennings fällt weiter verletzungsbedingt aus

Hennings lange Verletzungspause

Erfreulicherweise feierte Franck Evina nach überstandener Muskelverletzung beim Spiel in Heddesheim sein Comeback, womit der SVS nur noch auf Rouwen Hennings und Lucas Laux verzichten muss. Bezeichnenderweise für die fehlende Effizienz sind allerdings der seit November ausfallende Hennings und David Otto mit jeweils sechs Treffern nach 30 Spielen die erfolgreichsten Torschützen im Keller-Team. Beim SC Verl ist Abwehrchef Torge Paetow am Sonntag gelbgesperrt, für ihn könnte Barne Pernot ins Team rücken.

Engagierter Verl-Trainer Alexander Ende

„Wir haben uns den Sieg nicht größtenteils erspielt, sondern erkämpft“

Verls Trainer Alexander Ende

Nach der bis dato ernüchternden Bilanz von einem Sieg, vier Unentschieden und vier Niederlagen im Jahr 2024 fand der SC Verl am letzten Spieltag mit einem 1:0-Auswärtserfolg beim FC Ingolstadt zurück in die Erfolgsspur. Coach Alexander Endes ungewöhnliches Fazit: „Wir mussten viel verteidigen und hatten das Quentchen Glück, das wir zuletzt nicht hatten. Wir haben heute schlechter Fußball gespielt als in den anderen Rückrundenspielen, aber so ist Fußball manchmal. Wir haben uns den Sieg nicht größtenteils erspielt, sondern erkämpft“.

Sandhausens Yassin Ben Balla (re.) im Zweikampf mit Verls Michel Julius Stöcker

Leistungsträger schwer ersetzbar

Die Gründe für die bisher durchwachsene Rückrunde liegen auf der Hand:  In der Winterpause kehrten mit dem bis zum Jahresende von Dynamo Dresden ausgeliehenen Topscorer Oliver Batista Meier (9 Tore/9 Vorlagen) und Kapitän Mael Corboz, der zu Arminia Bielefeld wechselte, zwei absolute Leistungsträger dem Verein den Rücken. Mit Offensivspieler Berkan Taz von Waldhof Mannheim sowie Niclas Nadj aus Paderborn und Adrian Fein aus Rotterdam wurde Ersatz geholt.

Sandhausens Christoph Ehlich (li.) setzt sich in dieser Szene gegen den Verler Marcel Mehlem durch

Schwache Rückrundenbilanz

Während die Westfalen die Hinrunde auf Rang 6 und bei 38 Treffern mit den meisten in der Liga abschlossen, rangiert man in der Rückrundentabelle auf Platz 18 und hat mit acht Treffern die wenigsten erzielt. Als erfolgreichste Torschützen können dennoch die Stürmer Lars Lokotsch mit 9 Toren und Maximilian Wolfram mit 6 Toren aufwarten. Der SV Sandhausen ist hingegen auf Platz 3 der Rückrundentabelle zu finden.

Mögliche Aufstellungen:

SC Verl: Unbehaun – Baack, Pernot, Gruber, Stöcker – Nadj, Benger, Otto, Sessa – Lokotsch, Wolfram
SV Sandhausen: Rehnen – Zander, Fuchs, Girdvainis, Weik – Ben Balla, Mühling – Burcu, Greil, Ehlich – Otto

AM
Fotos: foto2press

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