Löw nominiert Demirbay und Wagner zur A-Nationalmannschaft

Vier Hoffenheimer stehen erstmals im Kader des amtierenden Weltmeisters
Die sportliche Entwicklung sowie die positiven Resultate machen sich bei Bundesligist vielseitig bemerkbar. So hat Bundestrainer Joachim Löw hat gleich vier TSG-Spieler in den A-Nationalmannschaftskader für das Testspiel gegen Dänemark, das WM-Qualifikationsspiel gegen San Marino und den Confed-Cup in Russland (17. Juni bis 2. Juli) nominiert. Neben den beiden künftigen Bayern-Spieler Niklas Süle und Sebastian Rudy, die ebenfalls berufen wurden, feiern Kerem Demirbay und Sandro Wagner ihr Debüt im Kreis der deutschen Elite-Kicker. Es ist der verdiente Lohn für ihre starken Leistungen in der am Samstag zu Ende gehenden Saison.

„Ich konnte es zuerst nicht glauben, als der Anruf kam“

„Diese Nominierung ist eine große Ehre für mich“, sagte Kerem Demirbay als die Nachricht, die er zuvor schon am Telefon übermittelt bekommen hatte, am Mittwochmittag offiziell wurde. „Ich konnte es zuerst gar nicht richtig glauben, als der Anruf kam“, beschrieb er den Moment, in dem sich Joachim Löw am anderen Ende der Leitung meldete. Für den 23 Jahre alten Edeltechniker ist diese „Überraschung“ aber auch die Bestätigung einer Reihe von Entscheidungen, die er zuletzt getroffen hatte. „Der Wechsel zur TSG war genau der richtige Schritt“, betont Demirbay noch einmal. „Ich habe mich im vergangenen Jahr enorm weiterentwickelt und konnte meine Stärken unter Julian Nagelsmann ins Team einbringen. Dass ich nun für die deutsche Nationalmannschaft nominiert werde, ist außergewöhnlich.“

Sandro Wagner wurde erstmals zur A-Nationalmannschaft berufen

Ein Talent, das in Hamburg im Kader keinen Platz fand

Der Aufstieg des Feintechnikers am Ball ist fast schon atemberaubend. Vom Hamburger SV in den vergangenen beiden Spielzeiten gleich zweimal in die zweite Liga nach Kaiserslautern und Düsseldorf ausgeliehen, hatten die Hanseaten vor dieser Saison für den technisch versierten und laufstarken Mittelfeldspieler keinen Platz im Kader. Schön für die TSG, die Demirbay im Juli 2016 unter Vertrag nahm. Schnell entpuppte sich der Transfer als Volltreffer - der 23-Jährige erzielte in 28 Pflichtspielen sechs Tore selbst und bereitete acht weitere vor.

Noch viel Potenzial vorhanden

Der offensive Mittelfeldspieler legte all jene Tugenden an den Tag, die Alexander Rosen, Direktor Profifußball bei der TSG, schon bei seiner Verpflichtung hervorhob: "Kerem ist ein laufstarker und ideenreicher Offensivspieler mit großer Entschlossenheit vor dem gegnerischen Tor." Zehn Monate später ergänzt er nun: "Kerem hat sich in seinem ersten kompletten Jahr in der Bundesliga weiterentwickelt und die Erwartungen, die wir an ihn hatten, übertroffen. Wir glauben, dass noch größeres Potenzial in ihm steckt. Dass er nun erstmalig für die deutsche Nationalmannschaft berufen wurde, ist eine Auszeichnung seiner und unserer Arbeit."

Bundestrainer Joachim Löw gab heute das Aufgebot für den Confed Cup bekannt

Wagner mit sehr starker Hinrunde

Auch Sandro Wagner ist ein Neuzugang des vergangenen Sommers. Der 29-jährige gebürtige Münchner, der zuvor für den SV Darmstadt 98 gleich 14 Saisontore erzielte hatte, machte bei der TSG dort weiter, wo er bei den "Lilien" aufgehört hatte. Er erzielte Tor um Tor - vor allem in der Hinrunde. "Sandro hat gerade zu Beginn sehr viele, bedeutende Tore gemacht und ist von einem unglaublichen Siegeswillen geprägt. Auf dem Platz polarisiert er. Das ist gut, weil er Freiräume für seine Mitspieler schafft. Er hat vor allem zu Beginn der Saison viel aufgesaugt und sich im Kombinationsspiel verbessert", sagt Julian Nagelsmann über einen seiner Leader auf dem Platz.

Für Manager Rosen ist Wagner ein Charakterkopf

Auch Alexander Rosen spricht in den höchsten Tönen von Wagner: "Sandro ist ein Typ, ein Charakterkopf, der auf dem Platz durch seine Spielweise polarisiert. In seinem ersten Jahr bei der TSG hat er nahtlos an die starken Leistungen aus Darmstadt angeschlossen. Wir sind alle froh, dass uns dieser Transfer im vergangenen Sommer gelungen ist. Seine Nominierung für die Nationalmannschaft ist die Konsequenz aus seinen konstant guten Leistungen über die vergangenen zwei Spielzeiten hinweg." Zwölf Tore und zwei Vorlagen stehen für den Angreifer nach 32 Spielen im TSG-Dress auf der Habenseite - eine Quote, die sich sehen lassen kann. "Für die DFB-Elf zu spielen, ist immer einer meiner Träume gewesen. Ich werde mich auch im Nationalteam voll mit meinen Qualitäten einbringen und freue mich auf die Zeit mit der Mannschaft", erklärte Wagner nach seiner erstmaligen Nominierung.

Amiti und Toljan stehen im U21-EM-Kader

Bei der heutigen Pressekonferenz in Frankfurt am Main gab zudem auch Stefan Kuntz den Kader für die U21-Europameisterschaft bekannt. Das kontinentale Kräftemesen findet vom 16. bis zum 30. Juni in Polen statt. Zwei Hoffenheimer werden mit von der Partie sein - Jeremy Toljan und Nadiem Amiri. Der älteste deutsche Nachwuchs trifft in der Gruppe C auf Tschechien, Dänemark und Italien. Der Kader des Teams umfasst aktuell 25 Spieler; er wird vor dem Turnier noch auf 23 Akteure reduziert. Im vorläufigen Aufgebot steht auch Marvin Schwäbe. Der 22 Jahre alte Keeper ist aktuell von der TSG an den Zweitligisten Dynamo Dresden ausgeliehen.

Das Aufgebot für den Confed Cup:

Tor: Bernd Leno (Bayer Leverkusen), Marc-André ter Stegen (FC Barcelona), Kevin Trapp (Paris St. Germain)
Abwehr: Matthias Ginter (Borussia Dortmund), Jonas Hector (1. FC Köln), Benjamin Henrichs (Bayer Leverkusen), Joshua Kimmich (Bayern München), Shkodran Mustafi (FC Arsenal), Marvin Plattenhardt (Hertha BSC), Antonio Rüdiger (AS Rom), Niklas Süle (1899 Hoffenheim)
Mittelfeld/Angriff: Julian Brandt (Bayer Leverkusen), Emre Can (FC Liverpool), Kerem Demirbay (1899 Hoffenheim), Diego Demme (RB Leipzig), Julian Draxler (Paris St. Germain), Leon Goretzka (Schalke 04), Sebastian Rudy (1899 Hoffenheim), Leroy Sané (Manchester City), Lars Stindl (Borussia Mönchengladbach), Sandro Wagner (1899 Hoffenheim), Timo Werner (RB Leipzig), Amin Younes (Ajax Amsterdam)

Fotos: Kraichgaufoto

Niklas Süle, Sebastian Rudy, Nadiem Amiri, und Jeremy Toljan

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