Hoffenheims Neuzugang Mark Uth nahm sich in schweißtreibenden Trainingslager in Norwegen die Zeit zu einem Interview, um seine ersten Eindrücke vom neuen Verein kund zu tun. Der gebürtige Rheinländer freut sich bereits sehr auf seinen ersten Bundesliga-Einsatz für die Kraichgauer. Vom Zentralstürmer erhoffen sich die 1899-Fans reichlich Tore in der neuen Saison. Im Konkurrenzkampf mit Adam Szalai und Sven Schipplock will sich der 23-Jährige voll reinhängen, um sich einen Stammplatz sich erkämpfen. Selbstbewusst diktierte er den Medienvertretern beim ersten öffentlichen Training und Vorstellung der Neuzugänge in die Notizblöcke, dass er „nicht nach Hoffenheim gekommen sei. um auf der Ersatzbank zu sitzen“.
Mark, Sie wurden in Köln geboren, schafften in den Niederlanden den Durchbruch und spielen seit 1. Juli für die TSG, was ist „ne echte kölsche Jung“?
Mark Uth: Ich, könnte man sagen. Köln ist eine tolle Stadt; ich wurde dort geboren und bin dort aufgewachsen. Dazu spreche ich schon ein bisschen Kölsch und bin ein großer Karnevals-Fan. Das gehört dazu. Köln ist Karneval. Ich fühle mich immer sehr wohl, wenn ich dort bin.
Mit 20 haben Sie Köln in Richtung Niederlande verlassen…
Uth: Das war ein großer Schritt. Ich stand erstmals auf meinen eigenen Beinen. Zuvor hatte ich noch bei meinen Eltern gewohnt, dann hatte ich eine eigene Wohnung, einen eigenen Haushalt. Das war natürlich eine Umstellung, für die ich ein bisschen Zeit gebraucht habe. Und auf dem Platz lief es zu Beginn auch nicht so gut. Aber das hat mich stärker gemacht. Ich hatte drei gute Jahre in den Niederlanden.
Welche Fortschritte haben Sie auf dem Platz gemacht?
Uth: In Heerenveen kam ich am Anfang nicht richtig zum Zug und wurde dann nach Almelo ausgeliehen. Dort haben wir gegen den Abstieg gespielt, viel verteidigt und nach vorne oft mit langen Bällen agiert – das ist nicht so mein Spiel, aber natürlich hat mich diese Erfahrung vorangebracht. Zurück in Heerenveen haben wir oft den Ball dominiert und kombiniert – da sehe ich meine Stärken. Ich konnte fast jede Woche in der Ehrendivision 90 Minuten spielen – da reift man automatisch und entwickelt sich. Das Niveau dort ist schon hoch.
Und dennoch gibt es Unterschiede zur TSG.
Uth: Klar. Intensität und Qualität im Training sind enorm. Unsere taktische Ausrichtung ist extrem. In Heerenveen wollten wir den Ball auch wieder erobern, wenn wir ihn verloren hatten, aber nicht mit dieser Konsequenz und Aggressivität. Das ist neu für mich. Das ist extrem anstrengend. Aber ich haue mich rein und merke von Tag zu Tag wie es besser wird. Und diese Herangehensweise macht Spaß. Diese Umstellung wird mich als Spieler noch mal einen Schritt machen lassen.
Haben Sie persönlich Ziele für die neue Saison?
Uth: Ich will spielen und der Mannschaft helfen – von Beginn an. Das ist doch klar. Dafür tue ich wie alle anderen Spieler im Kader alles. Man wechselt nicht den Verein und setzt sich dann bequem auf die Bank.
Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn Sie erstmals in der Bundesliga für die TSG Hoffenheim auflaufen?
Uth: Auf einfach alles. Die Stadien, die Fans, das erste Heimspiel. Eigentlich auf jedes Spiel und die Saison als Ganzes. Am zweiten Spieltag kommen die Bayern – ich kenne das bisher nur aus dem Fernsehen und ich bin heiß drauf. Das ist aufregend. Die Saison an sich wird ein großes Erlebnis für mich.
Foto: BWA