Mangelhafte Chancenverwertung verhindern Heimsieg über Tabellenletzten

Hoffenheim spielt gegen den HSV nur 2:2

Die TSG Hoffenheim verpasste durch ein 2:2 Unentschieden in der Sonntagspartie des 11. Bundesliga-Spieltages gegen Schlusslicht Hamburger SV den Sprung auf Tabellenplatz drei hinter dem neuen Spitzenreiter RB Leipzig und Bayern München. Die Gäste aus der Hansestadt, die bislang erst zwei Punkte und vier Treffer aus zehn Spielen holten, zeigten vor 29.512 Zuschauern eine engagierte und mutige Leistung. HSV-Coach Markus Gisdol, zuvor vier Jahre in Hoffenheim tätig, sah den Auswärtspunkt in Sinsheim, „als ganz großen Schritt in die richtige Richtung“. Der gebürtige Geislinger: „Beide Mannschaften haben sich nichts geschenkt, die TSG hat brillant begonnen und uns große Probleme bereitet. Es hat mich imponiert, wie meine Mannschaft nach dem 1:2-Rückstand wieder zurückgekommen ist. Das Team steht über allem, nur dann können wir es packen und da unten wieder raus kommen.“

TSG mit Anfangsfeuerwerk, ohne zündenden Erfolg

Die TSG, die mit der gleichen Startformation wie beim 1:1 in München begann, hatte bereits nach fünf Minuten zwei Großchancen durch Andrej Kramaric zu verzeichnen. Beides Mal hatte sich zuvor der beste Hoffenheimer Pavel Kaderabek über rechts durchgetankt und mustergültig vorbereitet. Nachdem Nadiem Amiri aus acht Metern vergab, war es erneut Kramaric, der aus spitzem Winkel an Christian Mathenia, der für den verletzten Rene Adler das Tor hütete, scheitert. 1899-Keeper Oliver Baumann: „Wir haben überragend angefangen, der HSV wusste gar nicht was los ist. Dann haben wir den Gegner zum Tore schießen eingeladen.“

Kostic tritt zur überraschenden Führung – Wagner gleich aus

Das Anfangsfeuerwerk der Gastgeber verpufft nach 25 Minuten, auch weil die bis dahin sichere Hintermannschaft nach dem Ausfall von Abwehrchef Kevin Vogt (Adduktorenverletzung), der durch Ermin Bicakcic ersetzt wurde, spürbar an Sicherheit verlor. Die Norddeutschen kamen immer besser ins Spiel und hatten durch Nicolai Müller (15.), Lewis Holtby (24.) und Ex-Hoffenheimer Michael Gregoritsch (27.) einige Chancen. In der 28. Minute dennoch die überraschende Gästeführung: Der schnelle Filip Kostic setzt sich über links durch, lässt Gegenspieler Bicakcic ins Leere grätschen und schießt durch Torhüter Baumanns Beine. Verteidiger Niklas Süle kann kurz vor der Torlinie nur noch ins eigene Tor abwehren. Während die Kraichgauer äußerst fahrlässig mit ihren Großchancen umgingen, nutzte der Gegner seine Möglichkeiten eiskalt. Als die stimmungsvollen 3.500 HSV-Fans sich schon auf ihr Halbzeit-Bier freuten, glich die TSG in der ersten Minute der Nachspielzeit aus. Nach einer Ecke von Kerem Demirbay war Stürmer Sandro Wagner, der zwei Minuten zuvor aus kurzer Distanz an Mathenia scheiterte, zur Stelle und sorgte mit seinem fünften Saisontreffer für den Ausgleich.

Hoffenheim geht nach Blitzstart in Führung – HSV erkämpft sich Ausgleich

In der zweiten Hälfte waren gerade mal vier Minuten gespielt, als sich Kaderabeck, nach glänzendem Pass von Sebastian Rudy, erneut rechts durchsetzt und mit einem Flankenball den mitgelaufenen Steven Zuber bedient, der per Direktabnahme aus 15 Meter zur 2:1-Führung traf. Der HSV-Keeper sah dabei nicht sonderlich gut aus.
Es sprach für die Moral der bislang erfolgslosen Norddeutschen, die diese beiden schnellen Gegentreffer gut wegstecken und nach einem Süle-Fehlpass schnell umschalten und nach einer Kostic-Flanke durch Müller das 2:2 erzielen (61.). Die beiden HSV-Treffer entsprachen zu diesem Zeitpunkt bereits 50 Prozent der im gesamten Saisonverlauf erzielten Tore. Beide Mannschaften gingen nun erhöhtes Risiko, suchten die Entscheidung. Nachdem Kramaric zwei weitere gute Tormöglichkeiten aus aussichtsreicher Position vergab (65./71.), zielte auf der anderen Seite Holtby (76.) neben das Tor. In der Nachspielzeit verfehlte Wagner aus zehn Meter zentraler Position den Siegtreffer. Es war irgendwie symbolisch für die gesamte TSG-Abschlussschwäche.

1899 weiter ungeschlagen – HSV mit neuem Mut ins nächste Derby

Das interessante Kräftemessen endete schließlich Remis, womit die Nordbadener weiter ungeschlagen sind und die Hamburgern, vor dem bevorstehenden Derby gegen den SV Werder Bremen, neuen Mut und Hoffnung bekommen haben dürften. Die Mehrzahl der TSG-Spieler sprach nach der Partie von einer, aufgrund der mangelhaften Chancenverwertung, gefühlten Niederlage. Torjäger Wagner: „Es war, meiner Meinung nach unser bislang schlechtestes Saisonspiel, auch weil wir die Vorgaben des Trainer während des Spiels nicht umsetzen konnten. Auch ich selbst war mit meiner Leistung nicht zufrieden.“
Hoffenheim rutscht mit 21 Punkten damit auf Rang fünf ab und gastiert am kommenden Samstag bei den kriselnden Gladbacher Borussen.

Foto: BWA

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