Sandro Wagner wechselte in der Winterpause zum FC Bayern, Mark Uth wird sich am Saisonende ablösefrei dem FC Schalke anschließen und Serge Gnabry dürfte nach einjähriger Ausleihe wohl wieder nach München zurückkehren. Der TSG Hoffenheim scheinen in naher Zukunft die Stürmer auszugehen. Die Verantwortlichen, allen voran Trainer Julian Nagelsmann und Manager Alexander Rosen, sehen hier kein Grund zur Besorgnis. Sie vertrauen dem aktuell vorhandenen Stürmerpersonal und sehen keine Veranlassung für den 13 Millionen-Transfer Wagner in der Winterwechselperiode nachzurüsten.
Auch auf dem 22-jährigen Gnabry ruhen dabei die Hoffnungen der Kraichgauer. Nach längerer Verletzungspause aufgrund Oberschenkelproblemen ist der gebürtige Stuttgarter nun wieder fit. Seine ansteigende Formkurve ist deutlich erkennbar. Sein Befreiungsschlag dürfte sein Doppelpack mit dem „Tor des Monats Dezember“ am 14. Spieltag beim 4:0-Heimsieg gegen RB Leipzig gewesen sein, bei dem er aus 45 Metern traf.
„Mein realistisches Saisonziel ist ein Platz unter den Top 5“
"Nächstes Jahr ist nächstes Jahr"
Der Deutsch-Ivorer wechselte im Sommer 2017 für acht Millionen Euro von Werder Bremen zu den Bayern, wo er bis 2020 unterschrieb. Da der Meister aber (noch) eine Nummer zu groß sein könnte, zog der frühere Profi des FC Arsenal sofort weiter nach Hoffenheim, um Spielpraxis zu sammeln und um sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. Rund zwei Millionen ließ sich die Hoffenheimer das einjährige Gastspiel kosten. Der Olympiazweite und U21-Europameister fühlt sich nach eigenen Worten „als Teil des FC Bayern“. Auf Nachfrage von bwa-sport.de wollte er sich zu seiner Zukunft am Saisonende nicht näher äußern: Gnabry: „Die Frage, ob ich am Saisonende nach München zurückkehre stellt sich derzeit nicht. Gedanken mache ich mir schon, aber jetzt genieße ich mit der Mannschaft zu spielen und Erfolg zu haben. Nächstes Jahr ist nächstes Jahr.“
"Müssen gleich fleißig punkten, um oben dran zu bleiben"
Gnabry möchte mit einer starken Rückrunde sich für den Tabellenführer empfehlen. Das Spielsystem der TSG kommt ihm dabei entgegen: „In der Spielanlage wollen wir den Fußball weiter zeigen, den wir in der Hinrunde gespielt haben. Wir haben eine spielstarke Mannschaft mit viel Ballbesitz“, betont der Stürmer. Hoffenheims Nummer 29 möchte auch in der nächsten Saison, unabhängig bei welchem Verein, international spielen. Deshalb erhofft er sich eine erfolgreiche zweite Saisonhälfte: „Gegen Dortmund haben wir im letzten Hinrundenspiel verpasst uns weit oben in der Tabelle zu platzieren. In den ersten Rückrundenpartien müssen wir fleißig punkten, um oben dran zu bleiben. Mein realistisches Saisonziel ist ein Platz unter den Top-Fünf.“
"Die momentane Situation wird uns ganz gut tun"
Da die Nordbadener in den noch ausstehenden 17 Saisonspielen sich ausschließlich auf die Liga konzentrieren können, glaubt er an den erhofften Schub. Gnabry: „Wir haben dadurch, dass wir keine Englischen Wochen mehr spielen, mehr Zeit zum Trainieren. Dadurch ergeben sich mehr Möglichkeiten sich auf die jeweiligen nächsten Gegner vorzubereiten. Dennoch ist es schade, dass wir nicht mehr in der Europa League dabei sein können. Der Samstag-Mittwoch-Samstag-Rhythmus gefällt dir als Spieler natürlich besser. Die momentane Situation denke ich wird uns aber ganz gut tun.“
Erst in Bremen, dann in München
Gleich in der Anfangsphase der Rückserie gastiert er mit seinen Hoffenheimern zunächst beim Ex-Verein Bremen und zwei Wochen später in München. Nach eigenem Bekunden sind dies für ihn keine zusätzlichen Anreize: „Es ist egal gegen wen wir spielen. Wir müssen jedes Spiel gewinnen, um später oben dabei zu sein. Von daher ist es egal wie die nächsten Gegner heißen. Wichtig ist regelmäßig zu punkten, was wir in der Schlussphase der Hinrunde nicht mehr so konsequent gemacht haben.“
Fotos: Kraichgaufoto