„Meine ersten Einsätze für Hoffenheim kamen zu früh“

Interview-Fortsetzung

Interview-Teil 2 mit Hoffenheims Stürmerstar Kevin Kuranyi. Hierbei spricht der ehemalige Nationalspieler im Gespräch mit bwa-sport.de über seinen aktuellen Leistungsstand, die derzeitige Situation des neuen Vereins im Abstiegskampf, die eigene Zukunft sowie den talentierten Sohn, der bei der SG Heidelberg-Kirchheim spielt.

 

Sie konnten die an Sie gestellten hohen Erwartungen bislang noch nicht erfüllen.
Kevin Kuranyi: Ich hoffe, dass wir künftig erfolgreicher spielen werden, als im bisherigen Saisonverlauf. Wichtig, dass wir wieder auf den richtigen Weg finden und uns mit einer intensiven Rückrundenvorbereitung weiter verbessern. Die Qualität ist zweifellos vorhanden, um sich weiter oben zu etablieren. Der Trainerwechsel hat zudem für neuen, frischen Wind gesorgt. Ich hoffe, dass ich durch gute Leistungen dazu beitragen kann, dass es wieder aufwärts geht.

Bei wieviel Prozent Ihres Leistungsvolumens sind Sie inzwischen angekommen?
Kuranyi: Rückblickend muss ich gestehen, kamen meine Einsätze zu früh. Ich war einfach nicht genug vorbereitet, die Grundlagen fehlten. Jetzt bin ich an einem Punkt angelangt, wo ich mich weitaus besser fühle.

Die TSG steht überraschend auf einem Abstiegsplatz. Auf was ist dies Ihrer Meinung nach zurückzuführen?
Kuranyi: Wir sollten nicht zurück sondern nach vorne blicken. Wichtig ist, dass wir als Mannschaft besser spielen, hinten, wie zuletzt gegen Köln und Frankfurt, besser stehen und auch nach vorne uns mehr Torchancen herausspielen. Jeder muss das Maximale aus sich herausholen und noch 10 – 20 Prozent zulegen.

Mit Eduardo Vargas, Adam Szalai und Ihnen stehen drei zentrale Stürmer im Kader. Was unterscheidet diese drei Spielertypen voneinander?
Kuranyi: Jeder ist seine eigene Art von Spielertyp, hat seine besonderen Stärken und Schwächen. Der Trainer wird je nach Taktik und Gegner die richtige Entscheidung treffen.

Stevens lässt gegenüber Gisdol defensiver spielen. Nicht gerade förderlich für die Stürmer.
Kuranyi: Natürlich liebt jeder Stürmer eher die offensivere Ausrichtung, weil sich dadurch mehr Tormöglichkeiten ergeben. Doch gerade in unserer Situation ist es auch für einen Angreifer wichtig, Defensivaufgaben zu übernehmen, um der Mannschaft zu helfen.

Ihr Vertrag läuft noch bis zum Saisonende. Wie geht es danach für Sie weiter?
Kuranyi: Diesbezüglich habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Zunächst gilt es, da unten raus zu kommen und erst im nächsten Jahr werde ich mich mit der Vertragssituation beschäftigen.

Ihr Sohn spielt in der E-Jugend der SG HD-Kirchheim. Sie selbst sind dort öfters beim Training dabei. Hat sich das Talent vom Vater bereits auf den Sohn übertragen?
Kuranyi: Ich glaube der hat mehr Talent als ich. Er macht dort große Fortschritte und ich versuche so oft wie möglich bei seinen Spielen dabei zu sein.

Sie wohnen in Heidelberg. Wie gefällt es Ihnen in der Kurpfalz im Vergleich zur Weltmetropole Moskau?
Kuranyi: Ich fühle mich dort sehr wohl. In Deutschland ist vieles viel sauberer und organisierter. Heidelberg ist eine wunderschöne, ruhige Stadt, wo man vieles unternehmen kann.

Fotos: Kraichgaufoto und BWA

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