„Mentalität in der Mannschaft ist wichtiger als Qualität“

Für Nagelsmann ist Bundesliga-Fußball ein "Players-Game"

Die TSG Hoffenheim steht nach dem Last-Minute-Sieg beim FSV Mainz 05 auf dem 3. Tabellenplatz und kann sich diese gute Ausgangsposition mit einem Heimsieg am Samstag gegen den FC Schalke 04 festigen. Die Mehrfachbelastungen der englischen Wochen durch Bundesliga und Europa League haben sich bisher nicht negativ auf das Team ausgewirkt. Trainer Julian Nagelsmann versteht es dabei geschickt durch Personalrotationen den Spielern die nötigen Pausen zu verordnen. So standen zuletzt beim 3:2-Auswärtssieg in Mainz gegenüber dem 1:1 gegen Berlin gleich fünf neue Spieler in der Startformation. Nagelsmann: „Bei einer Dreifachbelastung, wie wir sie gerade haben, ist die Mentalität in der Mannschaft wichtiger als die Qualität. Wenn man nicht ganz frisch im Kopf ist oder der Körper etwas müde wirkt, bekommt man nicht die erforderliche Qualität auf den Platz.“

Engagiert gibt TSG-Coach Julian Nagelsmann Anweisungen auf das Spielfeld

"Ein Sandro Wagner kann alle drei Tage spielen"

Stürmer Sandro Wagner, der in Mainz mit seinem dritten Kopfballtreffer im dritten Spiel in Folge zum wichtigen 2:2-Ausgleich traf, hat hierzu seine eigene Meinung. Mit einem Lächeln mit Gesicht sagte er in der Mainzer Mixed-Zone gegenüber bwa-sport.de: „Durch die hohe Belastung ist es für einige Spieler von der Kraft her ganz wichtig, dass rotiert wird. Ich dagegen brauche das nicht. Ein Sandro Wagner kann auch im Drei-Tages-Rhythmus immer spielen. Die anderen können ruhig rotieren.“

Die Neuen brauchen ihre Eingewöhnungszeit

Über die Entwicklung der Neuzugänge, die sich immer besser an die Hoffenheimer-Spielweise gewöhnen, freut sich Nagelsmann besonders: „Ich habe schon vor Saison gesagt, dass die Neuzugänge einfach Zeit brauchen, um die Spielweise, die bei jedem Verein anders ist, zu finden. Zudem ist entscheidenden mit welchem Rhythmus sie kommen. Nordtveit, Passlack und Schulz haben bei ihren alten Klubs nicht so viel gespielt und müssen jetzt erstmal stabil werden und sich an die neue Spielweise gewöhnen. Das ist nicht zu unterschätzen. Als Trainer muss man die nötige Eingewöhnungszeit gewähren, auch wenn es mal nicht so gut bei dem ein oder anderen läuft.“

Die beiden hauptverantwortlichen Kaderplaner: Alexander Rosen (li.) und Julian Nagelsmann

"Jeder muss das Gefühl haben gebraucht zu werden"

Manager Alexander Rosen sieht in der Kaderzusammenstellung den Schlüssel zum Erfolg: „Die Aufstellungen und den Weg den wir gerade gehen, sind bewusst so gewollt. Wir haben den Kader deshalb genauso zusammengestellt. Die Einsatzzeiten werden bewusst so gewählt. Jeder muss das Gefühl haben gebraucht zu werden, nur dann sind Topleistungen möglich.“

Vogt sieht die Konstanz und Qualität um Tore zu schießen

Für Abwehrchef Kevin Vogt spielt Konstanz eine große Rolle: „Wir sind wie im Vorjahr sehr konstant, das ist auch unser Anspruch. Um oben in der Spitzengruppe dran zu bleiben, gibt es noch einiges zu tun. Wir haben in der Mannschaft eine große Moral und sind in der Lage auch in Rückstand wieder zurück zu kommen. Wir wissen, dass wir immer die Qualität haben Tore zu schießen.“

Bundesligafußball ist ein Players-Game

Für Nagelsmann sind ein harmonierendes, funktionierendes Team Voraussetzung: „Bundesligafußball ist ein Players-Game. Da kann man als Trainer draußen herumhampeln, die tollsten Ideen und Pläne haben, am Ende entscheiden die Spieler, ob du erfolgreich bist oder nicht. Die Spieler müssen sich untereinander unterstützen, Ideen haben, gemeinschaftlich für den Erfolg arbeiten, sich gegenseitig aufrütteln und auch loben.“

Jetzt soll endlich der erste internationale Sieg her

Auch in der nächsten Woche steht eine englische Woche auf dem Programm. Nach dem Schalke-Spiel am Samstag absolvieren die Nordbadener am Donnerstag (28.9. - 21:05 Uhr) ihr erstes Europa-League-Auswärtsspiel in Bulgarien bei Ludogorez Rasgrad. Nach der unglücklichen 1:2 Auftaktniederlage gegen das portugiesische Team von Sporting Braga wird ein Auswärtssieg nahezu zur Pflichtaufgabe, um sich weiterhin berechtigte Hoffnungen für das Erreichen der Endrunde zu machen. Dass dabei weiter muter rotiert wird, versteht sich wohl von selbst.

Fotos: BWA und Kraichgaufoto

Hoffenheims Trainerteam liegt sich nach dem Abpfiff in Mainz in den Armen, Nagelsmann gibt taktische Anweisungen, und TSG-Fans

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