Monopoly-Experte Gisdol: „Fußballerisch das Schwerste – von der Erwartungshaltung das Leichteste“

Hoffenheims Trainer Markus Gisdol konterte die Journalisten-Frage nach der Schwere der Aufgabe am Samstag gegen die Bayern treffend und punktgenau: „Fußballerisch das Schwerste – von der Erwartungshaltung das Leichteste“. Das mediale Interesse an der Pressekonferenz, am Donnerstagnachmittag im Geschäftsstellenzentrum in Zuzenhausen, war, wie immer vor einem Bayern-Spiel, groß. Der Presseraum gut besetzt – dies war bei den letzten Bundesligapartien eher selten der Fall.
Gisdol wirkte vor dem ersten Saison-Heimspiel, trotz des ungleichen Kräfteverhältnisses, sehr zuversichtlich: „Es gibt nicht viele Menschen, die uns am Samstag etwas zutrauen, aber wir trauen uns eine Menge zu. Das Spiel ist eine tolle Herausforderung und wir werden sicherlich nicht vor Ehrfurcht erstarren, sondern unsere Chance suchen. Wenn man gegen die Bayern zu defensiv spielt, machen sie dich irgendwann kaputt.“

Keine Personalprobleme

Personell kann er, bis auf einige ganz kleine Fragezeichen, aus dem Vollen schöpfen. Gisdol: „Spieler, die erst später ins Vorbereitungstraining eingestiegen sind, haben aufgeholt, wirken frischer.“ So auch Offensivspieler Kevin Volland, der aufgrund der U21-Europameisterschaft verlängerten Urlaub genoss und in den ersten beiden Pflichtaufgaben gegen 1860 München und Leverkusen noch nicht zur Normalform auflief.

Haben unsere Spielidee im Kopf

Was die Spielweise anbelangt, wollte sich Gisdol, verständlicherweise, nicht in die Karten schauen lassen: „Wir werden verschiedene Möglichkeiten versuchen. Um die Bayern zu schlagen, brauchen wir einen Sahne-Tag. An einem solchen perfekten Tag muss alles passen. Dann kann man auch die Bayern schlagen. Wenn wir etwas erreichen wollen, müssen wir unsere Herangehensweise so extrem wie möglich umsetzen. Davon bin ich überzeugt. Wir haben schon eine Spielidee im Kopf, die wir bis Samstag verfeinern werden.“

Den Vergleich der bevorzugten Spielsysteme zwischen ihm und seinem Gegenüber auf der Trainerbank, Bayern-Coach Pep Guardiola, beschrieb er am passendsten mit „Kampf der Systeme“! Auf der einen Seite die Rot-Weißen, mit Bedacht auf viel Ballbesitz und Spielkontrolle, auf der anderen Seite die Blau-Weißen, mit offensivem Pressing und schnellem Spiel in die Spitzen. Gisdol: „Selten treffen Mannschaften mit der gleichen Spielweise aufeinander. Und wenn dies mal der Fall sein sollte, muss man einfach noch intensiver an die Aufgabe heran gehen.“
 

Gisdol – der Monopoly-Experte

Den Unterschied zu den Münchnern vergleicht der Geislinger mit einem Monopoly-Spiel: „Wer alle Straßen, Häuser und Hotels besitzt, der hat auch die Oberhand. In solch einer Situation kann man noch so viel kämpfen, am Ende verliert man doch. Doch die Bayern haben sich diese Vormachtstellung hart erarbeitet.“
Gisdol selbst bezeichnet sich selbst als perfekten Monopoly-Spieler: „Meine Schwester hat mich dafür immer gehasst. Meist habe ich gegen sie gewonnen.“

„Halten Augen und Ohren offen“

Zu eventuell geplanten Neuzugängen vor Ende der Transferperiode wollte sich der seit Montag 46-Jährige  nicht näher äußern: „Natürlich halten wir nach wie vor Augen und Ohren nach Verstärkungen offen. Wir müssen aber aktuell nichts erzwingen.“

Foto: BWA

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