Nach dem Pokalsieg gilt es nachzulegen: TSG empfängt im Kellerduell St. Pauli

Heimsieg wird zur Pflichtaufgabe – Hoffe steht im Achtelfinale

Nach dem hart erkämpften 2:1-Heimerfolg über den 1. FC Nürnberg und dem damit verbundenen Einzug ins DFB-Pokal-Achtelfinale konnte die TSG Hoffenheim nach der 0:2-Niederlage in der Europa League beim FC Porto sowie dem torlosen Remis im Bundesliga-Auswärtsspiel beim 1. FC Heidenheim endlich wieder ein Erfolgserlebnis feiern.

Packender Pokalfight

In der stimmungsvollen Pokalpartie vor 18.001 Zuschauern, darunter über 6.000 Club-Fans, brachte Haris Tabakovic die TSG im Anschluss an eine Ecke in Führung (27.). Kurz nach der Pause konnten die Franken durch Mahir Emreli ausgegleichen (47.), ehe Arthur Chaves per Kopf erneut nach einer Ecke mit seinem ersten Treffer für die Blau-Weißen den Siegtreffer markierte (70.). Nach einem packenden und leidenschaftlichen Pokalfight, der bis zum Abpfiff hochspannend war, zogen die Gastgeber als glücklicher und verdienter Sieger in die nächste Runde ein. Die Auslosung für das Achtelfinale findet am Sonntagabend ab 19:15 Uhr in der ARD-Sportschau statt.

Hoffenheims 2:1-Siegtreffer gegen Nürnberg durch Chaves (Bildmitte beim Kopfball) bedeutete den Einzug ins Pokal-Achtelfinale

Positive Ausbeute gegen Aufsteiger

Doch zunächst geht es für die Kraichgauer im Liga-Alltag am Samstag um 15:30 Uhr mit einem weiteren Heimspiel gegen Aufsteiger FC St. Pauli weiter. Die bisherige Bilanz aus vier Pflichtspielduellen ist bei jeweils einem Sieg und zwei Unentschieden ausgeglichen. Statistisch gesehen spielten die Hoffenheimer zuletzt gegen Aufsteiger recht erfolgreich. Seit acht Bundesligaspielen ging keine Partie gegen einen Aufsteiger mehr verloren.

Noch mit Anlaufschwierigkeiten

Die Hanseaten blieben bislang hinter ihren Erwartungen zurück, holten erst fünf Zähler aus acht Spielen. Den bislang einzigen Dreier gab es beim 3:0-Überraschungssieg in Freiburg. Zuletzt gab es zwei Niederlagen (0:3 gegen Mainz und 1:2 in Dortmund) sowie ein torloses Remis gegen Wolfsburg. Im Pokal schied der Kiezklub in der 2. Runde bei RB Leipzig aus (2:4).

Trainer Matarazzo gibt die Richtung vor

„Die vergangenen Spiele waren immer sehr knapp“

TSG-Trainer Matarazzo über das bisherige Abschneiden des FC St. Pauli

Hoffenheims Trainer Pellegrino Matarazzo legt dennoch großen Wert darauf, den nächsten Gegner auf keinen Fall zu unterschätzen: Sie haben sich vom Personal nicht groß verändert, sie sind relativ eingespielt. Die vergangenen Spiele waren immer sehr knapp. Sie spielen sehr variabel, auch im Defensivspiel. Sie können auch höher pressen.“

Ein starker und unverzichtbarer Rückhalt für die Kraichgauer ist nach wie vor Torhüter Baumann

Heimsieg wird zur Pflichtaufgabe

Im Duell zwischen den 15. um dem 16. geht es vor allem darum sich mit einem Dreier in den Tabellenniederungen etwas Luft zu verschaffen. Besonders für die Gastgeber wird nach dem schwachen Saisonstart ein Heimsieg zur Pflichtaufgabe, um auch wieder für etwas mehr Ruhe im Verein zu sorgen. Die Leistungen zuletzt haben zwar gestimmt, nur der Ertrag hätte dabei etwas mehr sein können.

„Man sieht nun, dass sie die Mannschaft gefunden hat

Matarazzo zur Entwicklung seiner Mannschaft

Dennoch ist für Chefcoach Matarazzo eine deutliche Entwicklung erkennbar. Eine Entwicklung, die sich vor allem in Zahlen definiert: „Wir haben in den vergangenen sechs Pflichtspielen fünf Gegentore kassiert, am Anfang der Saison hatten wir noch einen Schnitt von drei Gegentreffern pro Spiel. Dass die Mannschaft sich finden musste, ist klar. Man sieht nun, dass sie sich gefunden hat“.

Eine Bereicherung im Hoffenheimer Angriff ist Neuzugang Hlozek

Noch Luft nach oben

Der Italo-Amerikaner sieht aber noch reichlich Entwicklungspotenzial in der Mannschaft: „Ich sehe noch Luft nach oben in unserer Aufbaustruktur, auch die Abläufe im letzten Drittel sind ein Thema. Wir wollen noch mehr Torchancen herausspielen und effizienter vor dem Tor sein.“

„Es gibt keinen Grund, in der aktuellen Situation eine Top-11 zu benennen“

Matarazzo zur derzeitigen Personalsituation

Aufgrund des dichten getakteten Terminkalenders mit vielen Englischen Wochen versucht Matarazzo die Mehrfachbelastung entsprechend zu steuern: „Wir haben in der Defensive viele Optionen, es ist super, dass wir da rotieren können. Es gibt keinen Grund, in der aktuellen Situation eine Top-11 zu benennen. Wir haben so viele Spiele und brauchen jeden Spieler“, umschreibt Rino die aktuelle personelle Situation.

Deutliche Botschaft dieses TSG-Fans an die Mannschaft

„Wir rechnen uns Chancen aus“

St. Pauli-Coach Blessin zur Ausgangslage vor dem Spiel

Hamburgs Trainer Alexander Blessin, der vom Sommer 2005 bis August 2006 für die TSG Hoffenheim spielte, rechnet sich trotz aller Wertschätzung für den Gegner durchaus Chancen aus: „Wir wissen um die Stärken von Hoffenheim, wir wissen aber auch, dass es da seit Saisonbeginn rumort. Sie haben sich zuletzt stabilisiert. Mit Blick auf die individuelle Qualität müssen wir aufpassen. Wir wissen aber auch, was wir können und was wir leisten müssen. Wir rechnen uns Chancen aus.“

Für die Partie des 9. Spieltages wurden im Vorfeld laut Pressesprecher Jörg Bock bislang 25.500 Tickets abgesetzt.

Fotos: Kraichgaufoto

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