Nach verdienter 1:3 Niederlage steckt Hoffenheim weiter im Abstiegskampf

Strittige Szenen bei Gladbacher Toren

Aus Sicht der TSG 1899  Hoffenheim war es kein erfolgreicher 31. Bundesliga-Spieltag. Nach einer 1:3 Auswärtsniederlage bei Borussia Mönchengladbach und Erfolgen direkter Abstiegskonkurrenten hat sich der Abstand als Vierzehnter bei 34 Punkten auf einen direkten Abstiegsplatz (Frankfurt) auf vier und den Relegationsplatz (Bremen) auf drei Zähler verringert. Die Kraichgauer müssen, drei Spieltage vor Saisonende, weiter um den Klassenerhalt bangen.

Trotz aller Spannung hat es Hoffenheim selbst in der Hand

Der Abstiegskampf nimmt weiter an Spannung und Dramatik zu. Die TSG hat es jedoch noch selbst in der Hand, in den ausstehenden beiden Heimspielen gegen den FC Ingolstadt und FC Schalke 04 sowie bei Hannover 96 alles klar zu machen. Einstellung, Nerven, Tagesform und Glück werden bis zum Saisonabpfiff am 14. Mai um 17:15 Uhr die entscheidenden Faktoren sein.

Harmlose Offensive gegen defensiv starke Borussen

Nach fünf Spielen ohne Niederlage endet für das Team von Trainer Julian Nagelsmann im Gladbacher Borussia-Park eine Erfolgsserie. Die Gastgeber hatten fußballerische Vorteile, was sich nicht zuletzt auch am aktuellen Tabellenbild verdeutlicht. Der fünffache Deutsche Meister hat dank seiner beeindruckenden Heimstärke mit sechs Siegen in Folge (21:2 Tore) wieder Kurs auf die Champions League genommen.
Gladbach kontrollierte die Partie aus einer sicheren Defensive. Hoffenheim tat sich schwer ins Spiel zu finden, war bei seinen Angriffsbemühungen meist harmlos. Nur eine Tormöglichkeit von Mark Uth in der ersten Hälfte war deutlich zu wenig.

Umstrittene Gegentore

Ein Eigentor von Jeremy Toljan (7.) brachte den VfL in Führung, die Mahmoud Dahoud Sekunden vor dem Halbzeitpfiff (45.) ausbaute. Kurz nach der Pause brachte Andrej Kramaric (54.) mit seinem fünften Saisontreffer die TSG wieder heran, doch ein Alleingang von Andre Hahn (61.) entschied die Partie.
Trotz des klaren Ergebnisses gab es einige strittige Entscheidungen. Beim 0:1 stand ein Gladbacher knapp im Abseits und dem 0:2 ging zuvor ebenfalls eine klare Abseitsposition voraus. Dem nicht genug, erhielt Torhüter Oliver Baumann in der weiteren Spielentwicklung, als er nach dem Schuss von Raffael griff, einen Tritt von Hahn gegen die Hände, so dass der Ball wieder im Spiel war und von  Dahoud mühelos aus sieben Meter ins leere Tor geschossen wurde. Baumann war entsprechend sauer: „Er tritt mir deutlich gegen die Finger, eine klare Fehlentscheidung. Als ich beim Gang in die Kabine dies Schiedsrichter Robert Hartmann nochmals erklären wollte, ließ er überhaupt nicht mit sich reden, wies mich einfach ab. Ich bin doch kein Assi!“
Beim dritten Treffer stand Torschütze Hahn, jedoch ohne technische Hilfsmittel schwer erkennbar, knapp im Abseits.

Baumann bewahrte die TSG vor einer höheren Niederlage

Ansonsten war auf Baumann erneut Verlass. Mit einer Reihe glänzender Paraden bewahrte er sein Team vor einer deutlich höheren Niederlage. Hoffes Nummer eins: „Wir hatten zu wenig klare Tormöglichkeiten. Wir haben das Spiel vor allem in der ersten Halbzeit verloren.

Strobl sauer auf sich – Rudy auf die erste Halbzeit

Besonders Tobias Strobl, der zur neuen Saison an den Niederrhein wechselt, ärgerte sich über einen folgenschweren Fehler: „Nach unserem 1:2 Anschlusstreffer sind wir wieder dran. Aber dann mache ich einen dummen Fehler. Ich gehe unnötig ins Dribbling und verliere den Ball, als wir hinten offen sind. Das 1:3 fällt und das war der Knackpunkt.“
Nationalspieler Sebastian Rudy sieht die Gründe in der schwachen ersten Hälfte: „Wir haben es Gladbach vor der Pause zu einfach gemacht, ins Spiel zu finden. Sie konnten die Partie kontrollieren und wir sind dem Ball hinterhergelaufen.“

Zuversicht bei Nagelsmann

Das Fazit von TSG-Coach Nagelsmann: „Es war ein verdienter Sieg der Gladbacher. Dennoch hatten wir uns gegen einen Top-Gegner sechs klare Chancen in einem Auswärtsspiel erarbeitet. Auch wenn alle drei Gegentreffer diskussionswürdig waren, so sind diese, aufgrund der Vielzahl an Möglichkeiten des Gegners, nicht zu diskutieren.“
Für die Kraichgauer heißt es die Partie abhaken und nach vorne blicken. Am Samstag geht es im Heimspiel gegen Ingolstadt. Nagelsmann ist zuversichtlich: „Wir sind weiter überzeugt, den Klassenerhalt zu schaffen. Ingolstadt kann sehr emotional ins Spiel gehen, da müssen wir alles dagegen halten, um drei wichtige Punkte zu hause zu holen.“

Foto: BWA

 

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