Nagelsmann glaubt die richtige Lösung fürs Spitzenspiel gefunden zu haben

Viele unbeantwortete Fragen vor dem Gastspiel in Frankfurt

Der Kraichgauer Bundesligist TSG Hoffenheim gastiert am Freitagabend in der vorgezogenen Partie des 14. Spieltages um 20:30 Uhr bei der Frankfurter Eintracht.  Unter Flutlicht könnte das Duell in der Commerzbank-Arena zwischen dem gastgebenden Fünften gegen den noch ungeschlagenen Vierten zum Spitzenspiel deklariert werden. Beide Teams begegnen sich hierbei mit 25 Punkten auf Augenhöhe und zählen zu den bisherigen Überraschungsmannschaften der Hinrunde. TSG-Coach Julian Nagelsmann freut sich derweil auf ein interessantes Spiel: „Es ist für mich keine Sechspunktespiel, viel eher ein weiteres Spitzenspiel unter  Flutlicht in einem tollen, sicherlich ziemlich vollen Stadion.“ Den mitreisenden rund 900 Hoffe-Fans verspricht er: „Wir werden alles dafür tun, um diese Partie zu gewinnen.“

Von der Form der Eintracht sehr überrascht

Eintracht-Trainer Niko Kovac und seinem Team bescheinigt er, bislang einen überragenden Job gemacht zu haben: „Es hat schon etwas Besonderes, was sie da gerade abliefern. Sie hatten im Sommer sehr viele Neuzugänge unterschiedlicher Nationen, die viele verschiedene Sprachen sprechen. Da ist es nicht einfach, den Kader in so kurzer Zeit so aufzustellen.“ Die Spielweise unter Kovac, mit aggressivem Gegenpressing und dem Spiel über die Außen, brachte den Hessen schon reichlich Punkte ein. Nagelsmann glaubt bereits die richtige Lösung parat zu haben, um gegen die, wie er selbst sagt, „vielen Zocker im Team“ die passende Antwort zu haben. Details zur Herangehensweise wollte er, wie immer vor Spielen, partout nicht preisgeben.

„Selbst überrascht, dass wir noch ungeschlagen sind“

Angesprochen auf die allgemeine Situation seiner Mannschaft kam der 29-Jährige selbst etwas ins Schwärmen: „Es ist für mich überraschend, dass wir nach 13 Spielen noch ungeschlagen sind. Das ist nichts, womit ich geplant habe. Dass wir guten Fußball spielen, überrascht mich weniger. Das war das erklärte Ziel vor der Saison, das war mein Anspruch. Da steckt viel harte Arbeit drin – von der Mannschaft, mir und meinem Team.“
Personell können die Nordbadener vor dem Duell in der Bankenmetropole bis auf Kerem Demirbay (Probleme mit der Muskelverletzung an den Adduktoren) größtenteils aus dem Vollen schöpfen. Auch wenn es noch den ein oder anderen angeschlagenen Spieler gibt, der sich bei den Ärzten und Physios in Behandlung befindet, wollte auch hier der TSG-Coach keine Infos bzw. Namen preisgeben. Auch dies blieb vor dem Duell „Hessen gegen Baden“ unter dem Mantel des Schweigens.

„Beim Lob von Herrn Hopp war ich etwas peinlich berührt“

Rückblickend auf die Mitgliederversammlung am vergangenen Montag in Sinsheim (wir berichteten bereits ausführlich), gab Nagelsmann zu verstehen, dass ihn die lobenden Worte von Gesellschafter Dietmar Hopp stolz machten: „Es freut mich, wenn Dietmar Hopp mich lobt, aber ich bin da immer etwas peinlich berührt. Ich trage einen Teil zum aktuellen Erfolg  bei, aber den wesentlich größeren Teil trägt die Mannschaft bei. Es hilft nichts, wenn ich eine Idee habe, aber die Jungs sie nicht auf den Platz bringen. Sie müssen umsetzen, was wir ihnen mit auf den Weg geben.“

Die Wünsche und Hoffnungen in Richtung Europa werden größer

Bei der Versammlung nahm der gebürtige Landsberger auch gerne den Kontakt zu den Fans auf. Geduldig erfüllte er dabei, nachdem er sich mit einem Paar Wiener und einem alkoholfreien Radler gestärkt hatte, viele Foto- und Autogrammwünsche und führte so manchen Smalltalk mit den Vereinsmitgliedern. Nagelsmann: „Die Erwartungshaltung der TSG-Fans ist nicht all zu groß, wenngleich der Wunsch, hinsichtlich einer Qualifikation zu einem internationalen Wettbewerb, deutlich vorhanden ist.“ Eine Tatsache wirkte sich für ihn dabei sehr befriedigend aus: „Ich hatte den Eindruck, dass mir keiner die Reifen an meinem Wagen aufschlitzen würde, wenn wir es nicht nach Europa schaffen.“

Punkterechnung von Weltklasse bis …

Angesprochen auf die gewünschte Punktausbeute aus den noch ausstehenden drei Partien des Jahres gegen Frankfurt, Dortmund und Bremen nannte Nagelsmann seine ganz persönliche Wunschliste: „Neun Punkte wären Weltklasse, bei sieben Punkten blieben wir ungeschlagen, wenn wir sechs holen, würde ich auch nicht gegen den Baum fahren – bei vier wahrscheinlich auch nicht.“ Dass der jüngste Bundesligatrainer mitunter sehr schlagfertig und redegewand ist, hat er bei der heutigen Pressekonferenz wieder eindruckvoll unter Beweis gestellt!

Foto: Kraichgaufoto

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