Nagelsmann: „Habe null Komma null Kontakt zum FC Bayern“

Der TSG-Coach spricht über seinen München-Besuch

Natürlich wurde Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann bei der heutigen Pressekonferenz vor dem Augsburg-Spiel zu den wilden Spekulationen um eine mögliche Trainertätigkeit beim FC Bayern München angesprochen. Der TSG-Coach hatte zuletzt während der Länderspielpause mit einem Kurztrip in die bayerische Landeshauptstadt Spekulationen neu entfacht. Der 30-Jährige nutzte heute die Gelegenheit, um dazu klar Stellung zu beziehen. Zuerst nannte er die Beweggründe für seine Abwesenheit:
„In der vergangenen Woche wurde ich von Alexander Rosen und meinen Co-Trainern quasi gezwungen, mal wegzugehen und durch zu schnaufen. Letztlich habe ich sehr großes Vertrauen in meine Co-Trainer, die die Einheiten sehr gut leiten, auch wenn mal nicht da bin. Zudem waren aufgrund der Länderspielabstellungen auch nur wenige Spieler beim Training. Das klingt wie Urlaub, es ging aber nur um drei Einheiten. Wenn ich in der Heimat bin, lege ich nicht nur die Beine hoch, sondern nehme auch Termine wahr und reflektiere.“

So wie man ihn kennt - ein engagierter TSG-Coach gibt Anweisungen an der Seitenlinie

"Ich kann schlecht meiner Schwiegermutter sagen, dass sie umziehen soll"

In punkto Bayern-Gerüchte und der Tatsache, dass er zum Zeitpunkt der Ancelotti-Entlassung ausgerechnet in München weilte, verwies er ausnahmslos auf familiäre Gründe: „Ich kann schlecht meiner Schwiegermutter sagen, dass sie umziehen soll. Meine Frau und mein Sohn waren in München zu Besuch.“ Auf Nachfrage bekräftigte der TSG-Coach nochmals, „null Komma null Kontakt zum FC Bayern zu haben“, und dass er sich im Kraichgau wohl fühlt: „Ich finde es skurril. Es gibt keine Anfragen und keinen Kontakt. Ich werde wie ein Nomade dargestellt.“

Ein freudestrahlender Hoffe-Trainer bei der PK vor einem Europa-League-Spiel

"Ich bin zwar nicht die hellste Leuchte am Christbaum, aber auch nicht die dunkelste"

Verärgert hat Nagelsmann zudem die Tatsache, dass im Internet ein Foto aufgetaucht ist und als Zeichen für mögliche Verhandlungen gewertet worden ist. Nagelsmann war es ein großes Anliegen, hier mal deutlich die wahren Gegebenheiten klar zu stellen: „Ich war mit meinem Sohn, der im Dezember drei Jahre alt wird, in München auf dem Spielplatz, als ein Junge zu mir gekommen ist, um mit mir ein Foto zu machen. Ich hatte nichts dagegen und willigte ein. Ein paar Stunden später war ich bei einem Kumpel, als wir das Foto zufällig bei Sky-Sport-News  gesehen haben. Auf diesem Foto war aber der Junge abgeschnitten und nur ich noch darauf erkennbar. Wahrscheinlich hat der Papa oder die Mama des Jungen das Foto verkauft. Dass solche Bilder ins Netz kommen, ist mehr als traurig. Jeder der halbwegs normal denken kann, der weiß, dass man sowas nicht macht. Ich bin zwar nicht die hellste Leuchte am Christbaum, aber auch nicht die dunkelste. “

Treuebekenntnis und Dankbarkeit in Richtung TSG

Hinsichtlich seines Engagements im Kraichgau sagte er weiter: „Ich bin jetzt seit sieben Jahren, seit genau 2010, in Hoffenheim tätig und konnte mich über die U16, U17 und U19 bis hin zu den Profis als Trainer beweisen. Dafür bin ich dem Verein sehr dankbar. Ich bin immer glücklich, wenn ich von Wiesenbach zum Training fahre und mit den Jungs arbeiten kann. Das ist ein großer Antrieb für mich.“

"Wünsche Heynckes alles Glück der Welt"

Dem neuen Bayern-Coach Jupp Heynckes wünschte er „alles Glück der Welt, dass er ähnlich erfolgreich ist, wie er es in seinem vorübergehenden Abschiedsjahr war“.
Doch trotz diesem deutlichen Statement dürften die Spekulationen nicht abreisen und bei der noch so zweideutigen Aussage oder Gegebenheit erneut entfachen. In der heutigem Medienlandschaft ist dies leider unvermeidlich. Man darf auf alle Fälle schon jetzt darauf gespannt sein, wie der neue Trainer des FC Bayern zur Saison 2018/19 wohl heißen wird?

Fotos: Kraichgaufoto

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