Nord- und Südbaden trennten sich emotional mit einem leistungsgerechten 3:3 Unentschieden

In einem unterhaltsamen Südwest-Derby trennten sich die TSG 1899 Hoffenheim und der badische Nachbar SC Freiburg vor 24.820 Zuschauern 3:3 Unentschieden. Die Breisgauer befreiten sich nach und nach aus der Hoffenheimer Umklammerung und waren durch schnelle Konter branntgefährlich. Etliche Fehlpässe der TSG, die ihre Angriffe immer wieder zu sehr durch die Mitte vortrug, leiteten Kontermöglichkeiten der Südbadener ein, die zunächst ungenutzt blieben.
Es entwickelte sich eine abwechslungsreiche Partie, mit Torchancen auf beiden Seiten. Die lauf- und zweikampfstarken Freiburger profitierten immer wieder von Unkonzentriertheiten der Gastgeber. Nachdem Philipp, nach Polanski-Fehlpass, frei vor Baumann übers Tor schoss (18.), Daridas Schrägschuss von Keeper Baumann pariert wurde (20.), schlugen die Schwarzwälder innerhalb von nur zwei Minuten zweimal zu: Nach Vollands Fehlpass in den Rücken der Abwehr erzielte Frantz in der 32. Minute die nicht unverdiente Führung.
Abermals war es der ehemalige Nürnberger, der einen Fehlpass des Gegners in der Vorwärtsbewegung ausnutzte und in der 33. Minute zur überraschenden 2:0 Führung einschoss. Gegenspieler Süle sah dabei nicht sonderlich gut aus.
Nach einer schönen Einzelaktion von Elyounoussi, als dieser drei Gegenspieler stehen ließ, fiel zwei Minuten vor dem Pausenpfiff der 1:2 Anschlusstreffer. Die Partie dadurch wieder offen und spannend.
Im zweiten Abschnitt begannen die Kraichgauer druckvoll, versuchten es mit Distanzschüssen von Vestergaard, Rudy und Polanski, die alle knapp übers Tor gingen. Der SC wehrte sich und leistete sich dabei aber viele Fouls. Eines davon führte zu einem Freistoss, den Rudy, aus 20 Meter zentraler Position, in der 63. Minute über die Mauer ins linke Eck zum 2:2 schlenzte.
Während bei den Gäste die Zielstrebigkeit der ersten Hälfte verloren schien, kamen sie völlig überraschend in der 75. Minute wieder auf die Siegerstraße.Nach einem Foulspiel von Strobl, hart an der Strafraumgrenze, entschied Schiedsrichter Kinhöfer auf Elfmeter, den Darida sicher zum 2:3 verwandelte. Wenig später wurde die Freude des Torschützen getrübt, denn nach (unbeabsichtigtem) Foulspiel am eingewechselten Schwegler, musste der Tscheche in der 81. Minute vom Platz. Eine zu harte Entscheidung, Gelb wäre hier eher angemessen gewesen.
Die TSG setzte nun alles auf eine Karte, drängte auf den Ausgleich. Strobl, der seinen Fehler wieder wettmachen wollte, köpfte knapp daneben (84.). Ein Kopfball von Süle parierte Torhüter Bürki. Dann doch noch die Belohnung für nie aufgebende und unermütlich anrennende Hoffenheimer. Vestergaard beförderte in der dritten Minute der Nachspüielzeit den Ball im zweiten Nachschuss aus dem Getümmel im Fünfmeterraum über die Linie zum 3:3 Endstand.
Freunde und Erleichterung bei den Nordbadener, Enttäuschung und Niedergeschlagenheit bei den Südbadener. Für Hoffe war es am Ende ein glücklicher, aber aufgrund der größeren Spielanteile verdienter Punktgewinn. Nach zwei Siegen und drei Remis schoben sich  die Kraichgauer nun auf Platz zwei der Tabelle, punktgleich mit dem nächsten Gegner am Freitagabend, Mainz 05. Das Tabellenbild kann sich aber am Mittwochabend noch verändern, wenn die restlichen Partien des 5. Spieltages ausgetragen werden.

Fotos: Kraichgaufoto

Firmino mit technisch, feiner Ballannahme, TSG-Keeper Oliver Baumann chancenlos beim 0:1 der Freiburger, Tarik Elyounoussi verkürzt auf 1:2, Sebastian Rudy (re.) beim Kopfballduell, Jubel nach Rudys Ausgleichstreffer zum 2:2, Niklas Süle klärt im letzten Moment, Elyounoussi beim Kopfball, Freiburgs Keeper entschärft einen Hoffenheimer Angriff, Volland im Duell mit zwei Gegenspieler, und Verabschiedung der Trainer Markus Gisdol (li.) und Christian Streich nach der PK

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